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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 2. Lippoldsberg

Weitere Informationen

Arenborn

Ortsteil · 234 m über NN
Gemeinde Wesertal, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

21,5 km nordöstlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Dorf mit einfacher Struktur und geringer Siedlungsdichte in einer Mulde am Nordrand des Bramwalds, unmittelbar an der heutigen Landesgrenze zu Niedersachsen. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen führen nach Vernawahlshausen, Heisebeck und Oedelsheim.

Ersterwähnung:

1288

Siedlungsentwicklung:

Im 14./15. Jahrhundert fällt das Dorf vorübergehend wüst, wird aber im 16. Jahrhundert wieder besiedelt.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1288)
  • wüstes Dorf (1409)

Umlegung der Flur:

1889-1891

Älteste Gemarkungskarte:

1774

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3544246, 5718670
UTM: 32 U 544155 5716822
WGS84: 51.600709° N, 9.637528° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

633030010

Frühere Ortskennziffer:

633021010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 227, davon 169 Acker (= 74.45 %), 39 Wiesen (= 17.18 %), 1 Holzungen (= 0.44 %)
  • 1961 (Hektar): 276, davon 2 Wald (= 0.72 %)

Einwohnerstatistik:

Diagramme:

Arenborn: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1288: Burg und Gericht Gieselwerder
  • 1409: Burg und Gericht Gieselwerder (Mainzer Pfandbesitz der Herren von Hardenberg)
  • 1462: Landgrafschaft Hessen, Gericht Gieselwerder
  • 1551: Landgrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Leine, Distrikt Göttingen, Kanton Bodenfelde
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Altkreis:

Hofgeismar

Gericht:

  • bis 1822: Amt Sababurg
  • 1822: Justizamt Sababurg (Sitz Veckerhagen)
  • 1867: Amtsgericht Veckerhagen
  • 1879: Amtsgericht Veckerhagen
  • 1932: Amtsgericht Karlshafen
  • 1943: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
  • 1949: Amtsgericht Karlshafen
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
  • 1969: Amtsgericht Hofgeismar

Herrschaft:

1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern und Vogteien, wozu auch das Dorf Arenborn gehört.

Nach dem Hardenberger Teilungsvertrag von 1409 soll das wüste Dorf ungeteilt bleiben.

Mit der Verpfändung durch das Mainzer Kurfürstentum fällt die Herrschaft über den Ort 1462 faktisch an die Landgrafschaft Hessen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Oberweser. Seit dem 1.1.2020 Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Wesertal.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1288 gehörte Arenborn zur Burg Gieselwerder. Diese wird 1462 mit dem zugehörigen Amt von Kurmainz an Hessen abgetreten und im 16. Jahrhundert mit dem hessischen Amt Sababurg vereinigt.
  • Mitte des 14. Jahrhunderts verfügt das Benediktinerinnenkloster Lippoldsberg über Besitz in Arenborn.

Zehntverhältnisse:

Im Lippoldsberger Güterregister von um 1380 wird der Zehnt erwähnt und noch um 1530 befindet sich der Zehnt im Besitz des Klosters Lippoldsberg.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1580 bewilligt Landgraf Wilhelm den Dörfern Arenborn und Heisebeck zu ihrer Kirche einen jährlichen Zuschuss (HStAM Bestand 17 e Nr. Arenborn 1)
  • Saalkirche mit kleiner polygonaler Chorapsis 1911/12 errichtet, 1963 renoviert

Pfarrzugehörigkeit:

1585 und 1872 nach Heisebeck eingepfarrt, nach der vorübergehenden Aufhebung der Pfarrstelle (1974-85) wieder Filialkirche davon

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Hilmar Höpfner vor 1569-1583, Pfarrer in Heisebeck und Arenborn

Kirchliche Mittelbehörden:

Dekanat Oedelsheim

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Arenborn, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2048> (Stand: 12.8.2022)