Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1384 Dezember 24

Beschwerde Landgraf Hermann II. über den Überfall auf das Kloster Wilhelmshausen

Regest-Nr. 11046

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Stadtarchiv Göttingen.
Stückbeschreibung: Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Stern.
Siegel: Verschlußsiegel zerstört.
Rückvermerke: Den ersamen wissen luden ratsmeistern, rade und burgern gemeynlichen der stad czu^e Gottingen unsen liebin besundirn.
Drucke: Armbrust, Göttingens Beziehungen , S. 188 f. Nr. 33.
Regesten: Armbrust, Göttingens Beziehungen , S. 188 Nr. 33.
Regest
Landgraf Hermann schreibt an Göttingen: wiewohl Herzog Otto von Braunschweig in seinen Briefen geäußert hätte, er überließe es dem Landgrafen, den Frieden zu brechen, so hätten trotzdem seine Leute das Kloster Walshusen (Wilhelmshausen w. Münster) beraubt und er selbst dem Landgrafen einen Bewahrungsbrief geschrieben. Er bittet um Rat, wie er sich dabei verhalten solle.

Wortlaut der Datierung

Datum ... an deme Cristabinde undir unseme secret anno lxxx°iii°.

Originaltext
Hermannus lantgravius Hassie.
Wisset, ratsmeister, rad und burgere gemeynliche der stad zu Gottingen: Wywol daz herczoge Otte von Brunswig geschrebin hat in sinen brybin, wolden wir den lantfrede brechin, des enwolle he nicht tun, pobir diit so sint dy sinen gewest in deme moncheclostere zu Walshusen und haben darinne gefangen knechte abe deme erwirdigen in gode vadir, dem apte daselbis, unseme liebin andechtigin, und darinne genommen fleisch, daz in deme salze noch lag, als des nicht sin solde von lantfredis wegen, den he und wir mit unsen landen und luden zu den heilgen han gesworn, und alse den unser herre der keiser selige virbrybet hat. Ouch so hat he eyne bewarunge getan und bewarit sin ere an uns, wand he unser fiend nicht mag werden von bryebe wegen, dy he uns in truwen gelobt und zu den heilgen gesworn hat, da wir vil von geschrebin han in unsen antwortin. Und stet in sinen bryben, da he sin ere an uns bewaret, disser artikel von worten zu wortin, als hirnach geschreben stet: An uch, uwirn landen, luden, steden und an alle uwirn besessen mannen und an allen den uwirn, sye sin geistlich adir werntlich, dy ir hy dissiit des Soisses etc. Als man nu nicht erfindet in des keißirs brybin, daz man geistliche lude fehedin solle, unde ouch des nicht sin sal von lantfredis wegen, nu^e ir den lantfrede gelobt und gesworn hat, so biddin und manen wir uch daz ir uns darczu^e radet czu^e deme, daz geschen ist zu^e Walshusen, und als he sich bewaret an den geistlichen luden, (wie) wir deme folgen, und wie wir daz vor uns genemen mit rechte, daz (der lant)frede nicht gekrenket enwerde, sundern daz he gehaldin werde.
Datum ... An deme Cristabinde undir unseme secret anno lxxx°iii°.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Empfänger

Göttingen, Rat

Siegler

Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Weitere Personen

Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Quade

Weitere Orte

Göttingen · Braunschweig, Herzöge, Wilhelmshausen, Kloster · Münster

Sachbegriffe

Herzöge · Fehden, Ansagen von · Bewahrungsbriefe · Überfälle, auf Klöster · Klöster, ausgeraubte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Armbrust, Göttingens Beziehungen

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11046 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11046> (Stand: 26.04.2024)