Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Hohe Zuchthausstrafen für SS-Mörder in Darmstadt, 28. Juli 1967

In Darmstadt findet Ende Juli 1967 die Urteilsverkündung im sogenannten Kolomea-Prozess statt, der seit Dezember 1966 Jahr vor dem Darmstädter Schwurgericht verhandelt wird. Angeklagt sind vier Mitglieder von SS-Einsatzgruppen, die beschuldigt werden, an verschiedenen Ermordungsaktionen von insgesamt ca. 30.000 galizischen Juden in der Stadt Kolomea maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.1 Erwin Gay, Friedrich Knackendöffel, Gerhard Goede und Werner Schwenker werden zu mehrjährigen bzw. lebenslangen Zuchthausstrafen verurteilt, ihre Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert.2 Der Darmstädter „Kolomea-Prozess“ ist einer der Prozesse zu den NS-Verbrechen, die auch in anderen bundesdeutschen Städten zur die Aufklärung und Verurteilung der Verantwortlichen für einzelne Verbrechen der deutschen Wehrmacht in den Ostgebieten beitragen sollen.
(FW)


  1. Vgl. Franz, Darmstadts Geschichte, S. 531; Franz, Chronik Hessens, S. 455; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.12.1966, S. 24: Über zweihundert Seiten Anklage.
  2. Vgl. DER SPIEGEL 52/1966, 19.12.1966, S. 56-58: Justiz / NS-Verbrechen: Peitsche bewahrt; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.8.1967, S. 10: Revision gefordert.
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Hohe Zuchthausstrafen für SS-Mörder in Darmstadt, 28. Juli 1967“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/1236> (Stand: 28.7.2022)
Ereignisse im Juni 1967 | Juli 1967 | August 1967
Sa.So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.Mo.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31