Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

ca. 1422/28

Beglaubigung des Zunftbriefes der Wollenweber in Eschwege

Regest-Nr. 8851

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Urkundenabschriften Varia, Paket 3. Beglaubigte Abschrift des Eschweger Notars Gabriel Stange vom 17.10.1614.
Drucke: Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 163 f Nr. 174.
Literatur: Schmincke, Eschwege, S. 284 f.
Regest
Bürgermeister und Rat zu Eschwege beglaubigen die deutsche Abschrift des Zunftbriefes für die Wollenweber von 1347 Juni 23.
Originaltext
Wir Heinrich von Godis gnaden lantgrave zu Hessin unde Otto sin son bekennen uffentlich in dißme brieffe unde zu kuntschafft alle der geynwurtigen unde der zukunfftigen wollen wir kommen, das wir unsern lieben getruwen den burgern von Eschinwege, die das werckin unde ubinde synd das handtwerck, das man nennet wullenwerg, sulche gnade han gedacht zu thunde durch sunderliche gunst, die wir zu en han, unde thun gnedeclich in dißme geynwurtigen brieffe, getruwen davon uns unde unsir stadt Eschinwege fruchtbar nutzlichkeid bekommen, das dieselbin wullenweber odir weber, die das wullen tuche machen, undir en fortme sullen haben eyne bruderschafft, die man nennet eyn ynnunge, mid allen erin punctin und artikeln, also sie die wullenweber unse burgere zu Cassele bißher han gewonet zu halden. Und abezuwerffin alle materien des zornes unde der zweitracht, die zuschen den kouffladen und den wullenwebern daselbis zu Eschinwege zu ettlichir zid mochte uffersten unde zukunfftig were, so gebin wir gnediclichen und vorlyhen den wullenwebern unde darnach erin nachkommelingen, das sie yn der machunge erer tuche unde in der snydunge derselbin tuche und andirs yn eyme iglichen sich sullen gebruchen mid den kouffluden daselbis zu Eschinwege allir rechte und gnade glicher wyß und yn alle der masse, alse die wullenwebir zu Cassele mit den Kouffluden odir gewandsnydern daselbis sich frauwen zu gepruchen. In wilcher vorsichtekeid und vestekeid gebin wir en dissin brieff darubir mid unsern sigeln getruwelich vorsigelt nach Christi geburte yn deme tusende jare dryhundert und yn deme sybbin und viertzigisten jare ane deme abinde sancte Johanns des Touffers, alse her geboren wart.
wir Dytmar Geilfus unde Hartung Vlrichs radismeister unde wir die gantze rad der stadt Eschinwege bekennen uffentlich, das wir den rechtin uffin vorsigelten brieff dissir abeschrifft, der zu latine geschrieben ist, gesehin und gehort habin lesen und yn das deutsch bracht ist, also das diese abschrifft zu dutsche heldit von worte zu worte, von artikeln zu artikeln glicher wise und in allir maße, alß der rechte uffin versiegelte brieff dieser abeschrifft yn syme latine, unde sprechin das uff unse eyde, die wir unsen gnedigen herren gethan han. Des zu bekenntnisse han wir unse cleyne ingesigel der egenanten stadt Eschinwege uff disse abeschrifft laßen drugken zu eyme waren orkunde darubir.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hessen, Landgrafen, Heinrich II. · Hessen, Landgrafen, Otto der Schütz · Geilfuß, Dietmar · Ulrich, Hartung, Ratsmeister

Weitere Orte

Eschwege, Ratsmeister · Eschwege, Wollweber · Kassel

Sachbegriffe

Bürger · Handwerker · Wollweber · Räte · Bürgermeister · Tuche, Herstellen von · Wollweberbruderschaften · Zünfte · Zunftbriefe, Bestätigen von · Urkunden, Übersetzung von · Amtssprachen, deutsche · Händler · Gewandschneider · Schneider · Zünfte, Frauen in · Gewandschneider, weibliche

Textgrundlage

Regest

Eckhardt, Eschwege

Stückangaben

Eckhart, Eschwege

Original

Eckhardt, Eschwege

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 8851 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/8851> (Stand: 27.04.2024)