Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 36. Wanfried
- Gerichtsstätten
- Anger in Altenburschla
Weitere Informationen
Altenburschla
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Stadtteil · 170 m über NN
Gemeinde Wanfried, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
9, 5 km ostsüdöstlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit einfachem Grundriss und dichter Bebauung am rechten Ufer der Werra, sowohl im Westen als auch im Osten vom Gebiet des Freistaats Thüringen umschlossen. Kirche mit Anger in zentraler Lage. Moderne Bebauung im Nordosten in Richtung der von Eschwege über Treffurt nach Eisenach führenden B 250.
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Ersterwähnung:
1340
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den frühen Belegen ohne Bestimmungsteil ist schwer zu entscheiden, ob sie sich auf Altenburschla oder auf Großburschla in Thüringen (Stadtteil der Stadt Treffurt, Wartburgkreis) beziehen; vgl. Eckhardt, Ersterwähnungen, S. 15-23, hier S. 21
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Historische Namensformen:
- Brustlohum; Brustlohen (860) [Kopiar um 1160 Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis Neudr., S. 260, Nr. 577; Codex Eberhardi 2, Bl. 94va, S. 162]
- Bruslohon (876) [Fälschung 11. Jahrhundert MGH DD LdD, S. 267-271, Nr. 185; HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 40; Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 37v, S. 61]
- Brusloho, de (11. Jh.) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, fol. 173 ra, S. 317]
- Bruslohe, de (11. Jh.) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 147r, S. 280]
- Bruslaha, in (1061) [HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 108; Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, Bl. 52r, S. 83]
- Aldenburslon (1276) [Schreibweise nach Archivregest Sächsisches Staatsarchiv, 10001 Ältere Urkunden, Nr. 00874]
- Aldenburlon (1291) [Herquet, Urkundenbuch Reichsstadt Mühlhausen, S. 159, Nr. 380]
- Aldenborsla (1340) [Abschrift 16. Jh. Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 29-30, Nr. 61]
- Aldin Bursla (1362) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 43, Nr. 88]
- Aldenborsla (1362) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 216, Nr. 583]
- Alden Borschla (1365) [HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 1902; Landgrafen-Regesten online Nr. 11613]
- Aldinborsla (1367) [Schreibweise nach Archivregest Sächsisches Staatsarchiv, 10001 Ältere Urkunden, Nr. 03856]
- Aldenborsla, zcu (Mitte 14. Jahrhundert) [G. Landau, Weisthümer, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 2 (1840), S. 240-241]
- Altenburschel; Alenburschel, von (1469) [Landgrafen-Regesten online Nr. 9578]
- Burßla minor; Bursla minor (1506) [Bünz, Mainzer Subsidienregister 1506, S. 217, Nr. 1891]
- Altenburssel (1574) [HStAM Bestand S Nr. 604]
- Alten Burßel (1585) [Der ökonomische Staat, S. 94]
- Alten Borsel (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 12]
- Alten Borsel (1729) [HStAM Bestand Karten Nr. B 58 i]
- Altenborschel (1803)
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1291)
- Dorf (1365)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1890-1894
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Älteste Gemarkungskarte:
1793
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3582523, 5669019
UTM: 32 U 582416 5667191
WGS84: 51.150225° N, 10.178356° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636013010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 544, davon 326 Acker (= 59.93 %), 51 Wiesen (= 9.38 %), 130 Holzungen (= 23.90 %)
- 1961 (Hektar): 547, davon 151 Wald (= 27.61 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 54 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1744: 2 Bender, 1 Braumeister, 11 Leinweber, 1 Maurer, 2 Raschmacher, 4 Schneider, 3 Grobschmiede, 1 Schreiner, 1 Schäfer, 2 Töpfer, 16 Tagelöhner (HStAM Bestand 49 d Nr. Eschwege 93)
- 1747: 75 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 373, davon 372 evangelisch (= 99.73 %), 1 katholisch (= 0.27 %)
- 1961: 504, davon 450 evangelisch (= 89.29 %), 42 katholisch (= 8.33 %)
- 1970: 503
- 1987: 452
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Erste Hälfte 14. Jahrhundert: Völkershausisches Gericht Großenburschla
- 1365: Landgrafschaft Hessen, Amt Wanfried
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt, Kanton Wanfried
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Wanfried
- 1836: Kurfürstliches Justizamt Wanfried
- 1867: Amtsgericht Wanfried
- 1879: Amtsgericht Wanfried
- 1932: Amtsgericht Eschwege
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Herrschaft:
1276 verkauft Heinrich von Treffurt an Dekan und Kapitel zu Großburschla für 30 Mark folgende Güter: Die Hofstätten in Großburschla, die er von dem Kapitel zu Erbrecht besitzt, die Vogtei in Groß- und Altburschla (Aldenburslon) und Völkershausen (Volkershusen), die sein Vater und er vom Landgrafen von Thüringen zu Lehen hatten. 1325 fällt die Vogtei wieder an die Treffurter, die sie an die von Völkershausen ausgeben.
1365 verkaufen Konrad und Otto Gebrüder von Völkershausen ihre von ihren Eltern ererbten Rechte auf die fünf Dörfer Weißenborn, Rambach, Heldern, Helderbeck und Alden Burßla mit Gericht und allem Recht an Holz etc. für 70 Mark Eschweger Währung erblich und ewiglich an Landgraf Otto von Hessen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.4.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Wanfried eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- vgl. Herrschaft
- Die um 860 und 876 genannten Besitzungen des Klosters Fulda in Burschla sind möglicherweise in Großburschla in Thüringen (Stadtteil der Stadt Treffurt, Wartburgkreis) zu verorten. Das Kloster Fulda stattete dann das Kollegiatstift Großburschla aus, zu dessen Grundherrschaft Altenburschla gehörte. Das Stift kann in der Folge seinen Besitzstand vergrößern. Mit der Reformation fällt der Besitz an Hessen.
- 1340 erhält das Stift St. Cyriax in Eschwege Einkünfte aus dem Allod in Altenburschla.
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Zehntverhältnisse:
Im Streit zwischen Erzbischof Liutbert von Mainz und Abt Sigihard von Fulda über die Zehnten in Thüringen weist König Ludwig der Deutsche 876 u.a. den zu Burschla dem Kloster zu.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Pleban (1506)
- Kirche mit Chorturm von 1564, Langhaus 1752-74 errichtet, 1968 renoviert
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Patrozinien:
- Bonifatius (1362)
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Pfarrzugehörigkeit:
Vor der Reformation zu Großenburschla, 1585-1682 Filiale von Großenburschla, seitdem eigene Pfarrei mit Vikariat Heldra, zeitweise auch Völkershausen. 1872 Pfarrgemeinde mit Vikariat Heldra, 1971 wird zudem Völkershausen nach der Aufhebung der dortigen Pfarrstelle in das Kirchspiel als Vikariatsgemeinde eingegliedert.
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Patronat:
Zunächst Kollegiatsstift Großburschla, nach der Reformation Landgraf von Hessen
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Klöster:
- 1291 wird in einem Vertrag zwischen dem Eisenacher und dem erst fünf Jahre zuvor gegründeten Mühlhäuser Predigerkonvent festgehalten, dass es dem ersteren untersagt ist, über die Werra zwischen Treffurt und Allendorf hinaus in Richtung Mühlhausen vorzurücken. Unter weiteren genannten Orten befindet sich Altenburschla.
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Diakonische Einrichtung:
1926 nach Ritter, Kirchliches Handbuch, S. 26 Gemeindestation mit einer Schwester
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
1506: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Dorla, Erzpriestersprengel von Falken
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Altenburschla, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5232> (Stand: 29.4.2024)