Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

Um 1395

Bürgeraufnahme in Marburg

Regest-Nr. 11449

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Abschriften: Staatsarchiv Marburg, Großes Stadtbuch, Bl. 21. Eintrag von Johann Hottermann.
Drucke: Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1, S. 122 f. Nr. 62.
Regest
Gewohnheitsrecht bei der Aufnahme als Bürger in Marburg. 1. Unbeschränktes Aufnahmerecht; 2. Hinderungsgründe; 3. Formalitäten der Aufnahme; 4. Besitz eines Hauses; 5. Mitteilung an den früheren Wohnort durch den Heimburgen; 6. "Aussichten" eines Bürgers; 7. Kosten der Aufnahme.
Originaltext
1. Nota daz dii stat mag ein icglichen zu burgere entphahin, wii, wannen odir war he herkomet, unde wer ez, daz he nicht konde in dii stat komen unde rekte oder stiße dii fuße under der portin her in dii stat unde begerte der burgerschafft, man soylde en entphan unde en vorantwurtin.
2. Unde wan eyner burger wirt, so scheydit man dry stucke zu, der en dii stat nicht vorantwortet, mit namen ob he mit fehede begriffen were odir fehede hette mit ymande, ob he eynes herrin oder ymandes ungerechtir amptman were, ob eme von sin herrin oder anders ymande keynerley bede vorkundet were.
Wan eyner syne burgerschafft entphahin will, der sal dem burgermeister in syne hand in truwin globen, unserm herrin dem lantgreben unde der stat zu Marpurg getruwe unde holt zu syne unde er bestis zu werben unde ern schaden an allen steden zu warne unde wider unser herrin unde wider scheffin unde rad nymmer zu tune. Unde sal dan syne hand unde fyngere uffreken unde swerin unde sprechin: " alse ich in truwin globit han, daz will ich stede unde feste halden" etc. Ouch so sal eme danne der burgermeister dii burgerschafft lihen unde darereichin mit syme geren.
4. Ouch sal der burger zu stunt ein huß in der stat benennin unde sal sin rouch unde ein hanen unde sin husrad darinne habin, unde daz man eme syne bede, geschoß unde wachte darin vorkundige.
5. Item so sal en der heymburge laßin vorkundigin an dii stat, da he vor ist geseßin gewest, unde he sal dem heymburgin von ye der myle 18 phenge geben, unde der heymburge sal dem boden lonen.
6. Wan ez nod geschi, daz man eyn burger uzzcihin solde, daz sal ein heymburge tun unde anders nymand, daz ist daz alde gewonheyd unde recht.
7. Eyn burger sal geben zu burgerrechte, wan he burger wirt, item eyn phund hellere an den buwe unser liben frawin zu der pharrekirchen, item dem ubirsten amptman 1 schilling phenge, item dem burgermeistere 1 schilling phenge unde ieglichin scheffin vyr hellere unde eyme cygenburgermeister (Anmerkung des 16. Jahrhunderts: Ziegenburgermeister das ist der underburgermeister) ein halbe wyns unde dem schriber 1 halbe wyns, der sal en zu stunt in der stat bedebuch schreiben.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Hottermann, Johann

Weitere Orte

Marburg

Sachbegriffe

Bürger, Aufnahme als · Stadtrechte · Fehden, Untersagen von · Amtmänner · Bürgereide · Boten · Heimburgen · Bürgermeister · Bürge, Kosten für Aufnahme

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1

Original

Küch, Rechtsgeschichte Marburgs 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11449 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11449> (Stand: 28.04.2024)