Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe
Einrichtung des Büros für Frauenfragen in Wiesbaden, Oktober 1950
In der Landeshauptstadt Wiesbaden wird das Büro für Frauenfragen eingerichtet. Angestoßen wurde die Gründung dieser Einrichtung von der amerikanischen Frauenreferentin Betsy Knapp und der Kommunalpolitikerin Hedwig „Hety“ Schmitt-Maaß (1918–1983; SPD), die das Büro und ein Konzept für seine Arbeit entwickelt und ins Leben gerufen haben.1 Sie beabsichtigen, staatsbürgerliche Bildungsarbeit über parteiliche und konfessionelle Unterschiede hinweg zu leisten, um auf diesem Wege zu bewirken, dass „Frauen nach der Katastrophe von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg am gesellschaftlichen und politischen Leben der jungen Demokratie“ teilhaben und dieses mitgestalten. Zur Verwirklichung dieser Aufgabe sollen in ganz Hessen Seminare und Lehrgänge zum Erwerb von Wissen zu den Grundlagen des demokratischen Staates angeboten werden, die als Vorbereitung für die politische Betätigung in den hessischen Kommunen und im Land dienen und die Voraussetzungen dafür schaffen, den Umfang der politischen Partizipation der Frauen in Hessen wesentlich zu vergrößern. Die Kosten dieser Arbeit übernimmt anfangs der amerikanische Staat.
Nach dem Auslaufen der amerikanischen Fördermittel zum Jahresende 1952 wird durch die Initiative eines interfraktionellen Zusammenschlusses der weiblichen Abgeordneten des Hessischen Landtags das „Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V.“ (BüroF) als Nachfolgeeinrichtung des Büros für Frauenfragen gegründet, dessen Arbeit es nahtlos fortsetzt.
(KU)
- Vgl. Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V. (Hrsg.), Festschrift 60 Jahre Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V., S. 6: „Der Plan, den ich entwarf, war das ‚Frauenbüro‘, das zentrale Kurse in Haus Schwalbach machen sollte für die Leiterinnen aller Frauenorganisationen (einschl. Parteien und Gewerkschaften wenn möglich und zwar 5-Tage-Kurse, […] und daneben dezentrale Kurse für 2-3 Tage im ganzen Land (d.h. es mußte dann eine Referentin umherreisen und das organisieren), gekoppelt mit einem Rednerdienst.“ ↑
- Belege
- Stadtarchiv der Landeshauptstadt Wiesbaden: Stadtlexikon A-Z: Schmitt-Maaß, Hedwig (eingesehen am 12.12.2013)
- Weiterführende Informationen
- Wiesbadener Tagblatt Online: Nachrichten Wiesbaden, Beitrag vom 13.3.2013: Gesellschaftspolitische Entwicklungen im Blick: Vorsitzende Claudia Ravensburg zum 60-jährigen Bestehen des Büros für Staatsbürgerliche Frauenarbeit (eingesehen am 12.12.2013)
- Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V. (Hrsg.): Festschrift 60 Jahre Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V., Wiesbaden 2013 (eingesehen am 12.12.2013)
- Stadtarchiv der Landeshauptstadt Wiesbaden: Stadtlexikon A-Z: Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e. V. (eingesehen am 12.12.2013)
- Empfohlene Zitierweise
- „Einrichtung des Büros für Frauenfragen in Wiesbaden, Oktober 1950“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/161> (Stand: 13.9.2021)
- Ereignisse im September 1950 | Oktober 1950 | November 1950
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