Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1444 Oktober 1

Heinrich von Henneberg sucht die Unterstützung Ludwig I. in einem Familienstreit

Regest-Nr. 9164

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Drucke: Hennebergisches UB 7, S. 148 f. Nr. 187.
Regest
Schmalkalden. - Graf Heinrich von Henneberg ersucht in den Irrungen mit seiner Schwägerin und deren Kindern den Landgraf Ludwig von Hessen um Beistand und meldet ihm zugleich die Einnahme des Schlosses Wallenburg.
Originaltext
Vnser willige dinst alleczyt zuuor. Hochgeborner fürst, liber Herr und Oheim, als uwer Liebe wol mag verstanden habe, wy vnsz vnser Geswye vnd vnsers Bruder seligen Kinder vnsers vetterlichen erbes vnderstanden haben zu berauben, seit wir desmals vff etliche vnser Herren frunde vnd auch Ritter vnd knecht mit wilkure komen vnd veranlaszt, doch mit vnderscheit, das keyn partye wytter griffen solle, dan als wir vff beyde sytten vmb dy zyt des Anlasz begriffen vnd besessen hatten bisz vff vszganck des rechten der wilkürer, sulchen Anlasz vnsere Geswye vnd vnsers Bruder seligen Kinder merklich vnd offentlich vbergriffen vnd vberfaren haben, also uwer libe desz fürderlicher mit dieser Botschaft berichtet wirt, dy jr von vns gutlichen wollet vffnemen vnd verhören, also das vns der vorgemelten Wilkürer vszspruch in keynem rechten bindet, wann sy des nach der verbrechung dy in allen vollkümlichen furbracht vnd bewyset ist, vnd wann nu die genant vnser Geswyge durch sulchen vnthuglichen vszspruch, dauon wir vns auch in rechter zyt vff eyn sicherheit zu vnserm allergnedigisten Herrn Herrn Friedrich, Romischen kunig, beruffen haben, Huldung sich vnderstehet zu Smalkalden zu nehmen vnd vns dadurch zu uerdringen, biten wir uwer Liebe in allen Truwen vnd als vns vnser Vater seliger, do er vom Lande reytte, vns uwer Liebe in vormunds wyse sunderlichen enpfahl, das jr nicht wollet gestaten, das keynerley Holdung von den von Smalkalden geschee bisz vff eyn fruntlichen vsztragk vnd wollet uch vnser elende zu Hertzen lasze gehe, das wir nicht vergewaldiget werden. Auch liber Herr und Oheim, als vns uwer Liebe von Conrat Treuschen vmb des sloz Waldenburg wegen geschriben habt, deszgleichen vns vnser Geswye von vnsern jungen Vettern auch geschriben hat, das das sloz irer Kinder sy, als haben wir dasselbe slosz ingenomen als vnser recht vetterlich erbe vnd meynen, das wir nymants darvmb antwortten noch pflichtig syn sollten, vnd biten uwer Liebe, vns hiruff zu antwortten, vnd uwer Liebe wold sich in disen sachen gein vns bewysen, als wir des vnd alles gutes an zwyfel zu uch versehen, wollen wir allezyt gerne vmb uwer Liebe verdinen.
Geben zu Smalkalden vff sant Remigis Tag Anno etc. XLIIII.
Heinrich von Gotes Gnaden Graue vnd Herr zu Hennenberg.
(Aufschrift): Dem Hochgebornen fursten vnd Herrn Herrn Ludwig, Lantgraff zu Hessen etc. vnserm liben Hern vnd Oheim.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Henneberg-Schleusingen, Grafen, Heinrich, Sohn Wilhelms I. · Hessen, Landgrafen, Ludwig I.

Weitere Orte

Schmalkalden · Wallenburg, Burg

Sachbegriffe

Grafen · Streitigkeiten · Erbschaftsstreitigkeiten · Schwägerinnen · Kinder · Burgen, Einkünfte aus · Vormünder

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Hennebergisches UB 7

Original

Hennebergisches UB 7

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 9164 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9164> (Stand: 02.05.2024)