Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg
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↑ Klaus Wiedemann, Der Erste Weltkrieg aus der Sicht eines Kasseler Oberschülers, 1914-1918
Abschnitt 28: Kriegsanleihe
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Kriegsanleihe.
Unsere Truppen haben in Feindesland viel ge[lei]stet, ihnen haben wir die großen Erfolge zu [ver]danken. Es gilt nun unsere Feinde völli[g] nieder zu werfen. Hierzu muß aber der Staat [Geld] und noch einmal Geld haben. Wie unsere Kri[eger] den tückischen Gegner bekämpfen, so muß a[uch] im Inland das deutsche Volk kämpfen. Jeder [Deut]sche muß Kriegsanleihe zeichnen, soviel in se[i]nen Kräften steht. Nicht die großen Zeichner s[ind] es, die den Geldbestand so hoch bringen, sonder[n] die kleinen Zeichner, wie auch das Sprichwort[,] „Viel Wenig machen ein Viel.“ Derjenige, der n[un] zeichnen wollte, mußte sich auf der Post oder Reic[hs]bank einen Zeichnungsschein beschaffen. Dieser wurde ausgefüllt und in einem Briefumschlag mit der Aufschrift „An die Post“ gesandt o[hne] Frankierung. Das Geld braucht nicht gleich ein[ge]zahlt. Die Anleihe ist eine hochverzinsliche u[nd] unbedingt sichere Geldanlage. Sie kann b[is] 1924 vom Reiche nicht gekündigt werde[n.] Das Reich verbürgt also den Zeichnern bis da[hin] den fünfprozentigen Zinsgenuß. Die Zinse[n] werden im Januar und Juli ausgezahlt. ▶
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Personen: | Wiedemann, Klaus |
Sachbegriffe: | Reichsbank · Kriegsanleihen · Anleihen · Zinsen · Truppen · Kriegsfinanzierung · Sprichwörter |
Empfohlene Zitierweise: | „Klaus Wiedemann, Der Erste Weltkrieg aus der Sicht eines Kasseler Oberschülers, 1914-1918, Abschnitt 4: Kriegsanleihe“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/13-28> (aufgerufen am 01.05.2024) |