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Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Limburger „Freistaat Flaschenhals“ wird von französischen Truppen besetzt, 23. Juni 1923

Der schon zu Jahresbeginn kurzfristig besetzte Lorcher „Flaschenhals“ zwischen den Brückenköpfen Mainz und Koblenz wird endgültig Teil des französisch besetzten Gebiets. Das als „Freistaat Flaschenhals“ bezeichnete Territorium zwischen dem Rhein und dem unbesetzten Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau war nach dem Waffenstillstand von Compiègne aufgrund eines Berechnungsfehlers bei der Bildung des US-amerikanischen Brückenkopfs bei Koblenz und dem französischen Brückenkopf bei Mainz als schmaler Streifen seit Januar 1919 unbesetzt geblieben.1 Nach insgesamt vier Jahren war der Freistaat jedoch am 25. Februar 1923 von marokkanischen Hilfstruppen der französischen Armee besetzt worden. Seine Existenz endet schließlich mit dem Abzug der Franzosen am 15. November 1924.
(KU)


  1. Der Waffenstillstand von Compiègne war am 11. November 1918 zwischen dem Deutschen Reich und den beiden Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossen worden und beendete die Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg. Zu den im Waffenstillstandsvertrag getroffenen Vereinbarungen zählte neben dem vollständigen Rückzug der deutschen Truppen aus sämtlichen besetzten Gebieten in Belgien, Frankreich, Luxemburg und Elsaß-Lothringen die Besetzung der linksrheinischen Gebiete und rechtsrheinischer Brückenköpfe um Mainz, Koblenz und Köln durch die Alliierten.
Belege
Weiterführende Informationen
Empfohlene Zitierweise
„Limburger „Freistaat Flaschenhals“ wird von französischen Truppen besetzt, 23. Juni 1923“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/572> (Stand: 23.6.2020)
Ereignisse im Mai 1923 | Juni 1923 | Juli 1923
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