Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Erste Bauphase der Schnellbahnstrecke Fulda-Kassel abgeschlossen, 1. Januar 1986

Die erste Bauphase der Zugschnellstrecke Kassel–Fulda, die den geplanten Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe und die osthessische Stadt Fulda verbindet, ist abgeschlossen. Der Streckenabschnitt ist Teil der insgesamt 327 Kilometer langen Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg. Sie ist das bislang längste zusammenhängende Bauprojekt der Deutschen Bundesbahn und entsteht abschnittweise zwischen 1973 und 1991. 1991 erfolgt mit der Eröffnung des ICE-Hochgeschwindigkeitsverkehrs die Betriebsaufnahme der Gesamtstrecke, nachdem Teilstrecken bereits im Verlauf der 1980er Jahre freigegeben werden. Eine Besonderheit der Schnellfahrstrecke Hannover-Würzburg wird die hohe Anzahl von Tunneln sein, die 121 Kilometer der 327 Kilometer langen Strecke ausmachen. 61 Tunnelbauten befinden sich auf der Gesamtstrecke, davon 26 mit Längen bis zu 7.375 Metern (Dietershantunnel vor Fulda) auf der nun teilfertigen 89,96 Kilometer langen Strecke zwischen dem geplanten Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe und Fulda. Notwendig geworden ist die hohe Anzahl von Kunstbauten aufgrund des kurvigen Verlaufs und der relativ engen Bebauung des Fuldatals, das damit schlechte Voraussetzungen für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke aufweist. Die Trasse schneidet den Flusslauf dreifach, die Seitentäler verlaufen überwiegend quer zur Neubaustrecke: Gründe, die dazu geführt haben, dass rund zwei Drittel des Streckenabschnitts durch Tunnel und über 18 Talbrücken verlaufen werden.
(KU)