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Marburg und Eisenach unterzeichnen Vereinbarung zur Städtepartnerschaft, 11. Februar 1988

Die „Vereinbarung über die Städtepartnerschaft zwischen der Wartburgstadt Eisenach in der Deutschen Demokratischen Republik und der Universitätsstadt Marburg in der Bundesrepublik Deutschland“ wird im Februar 1988 durch den Oberbürgermeister der Stadt Marburg Hanno Drechsler (1931–2003; SPD) und den Eisenacher Bürgermeister Joachim Klapczynski (1929–2006; LDPD) geschlossen.1 Die Ratifizierung erfolgt am 27. Mai 1988 in Marburg und am 10. Juni 1988 auf der Wartburg in Eisenach.2 Mit dem Ziel einer abschließenden Formulierung des Vertragstextes findet vom 9. bis 11. Februar 1988 ein Treffen zwischen Mitgliedern der Marburger Stadtverordnetenversammlung und Eisenacher Stadtverordneten in der thüringischen Mittelstadt statt. Der Aufenthalt in Eisenach dient sowohl der vertraglichen Versicherung zur Städtepartnerschaft wie auch der Festlegung eines gemeinsamen Jahresprogramms. Die „[...] Entwicklung normaler gutnachbarlicher Beziehungen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland“3 herzustellen, lautet die selbst auferlegte Zielvorgabe. Neben der Förderung der kommunalen Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen wird die Entwicklung journalistischer Kooperationsmöglichkeiten innerhalb gesetzlicher Rahmenbedingungen angestrebt. Konkrete Vorhaben sollen in einem Jahresprogramm festgehalten werden.4 Die Inhalte des Jahresprogramms umfassen Kooperationen in verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens; Termine politischer Art zählen ebenso dazu wie gemeinsame Kultur- und Sportprojekte oder die reine Informationsweitergabe städtischer Veranstaltungen. Bereits Mitte des Jahres findet mitunter zu diesem Zweck ein gegenseitiger Besuch der Stadtverordneten statt, der auch die Teilnahme an der jeweiligen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einschließt.5

Am 27. Mai 1988 bekundet die Marburger Stadtverordnetenversammlung im Rahmen einer Festveranstaltung ihre Zustimmung zur Städtepartnerschaft.6 Zur Teilnahme an den IX. Kulturfesttagen der Stadt Eisenach im September/Oktober 1988 entsendet die Stadt Marburg einen Chor; im Gegenzug sollen im Oktober und November desselben Jahres Eisenacher Künstlern und Kulturschaffende in der Partnerstadt die Möglichkeit erhalten, ihre Werke öffentlich zu präsentieren. Ohne näheren Terminfokus vereinbaren beide Städte einen Sportaustausch für die Disziplinen Handball und Fußball sowie der jeweiligen Partnerstadt Informationen über Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten mitzuteilen. Für September des Jahres 1988 ist die kooperative Ausarbeitung eines Jahresprogramms für das Folgejahr geplant.7
(FW)


  1. Vgl. Brandes, Hessen und Thüringen, S. 257-264.
  2. Vgl. Eisenach online, 9.1.2003, Eisenach würdigt Dr. Drechsler.
  3. Dettmering/Kieselbach, Städtepartnerschaft Marburg – Eisenach, S. 10.
  4. Vgl. Dettmering/Kieselbach, Städtepartnerschaft Marburg – Eisenach, S. 29-31.
  5. Vgl. Dettmering/Kieselbach, Städtepartnerschaft Marburg – Eisenach, S. 32. Eisenacher Abgeordnete wohnen vom 26. bis 28. Mai 1988 der Stadtverordnetenversammlung in Marburg bei. Vom 10. bis 12. Juni 1988 findet der Gegenbesuch der Marburger Abgeordneten der Stadtverordnetenversammlung in Eisenach statt.
  6. Vgl. Brandes, Hessen und Thüringen, S. 258.
  7. Vgl. Dettmering/Kieselbach, Städtepartnerschaft Marburg – Eisenach, S. 32.
Belege
Empfohlene Zitierweise
„Marburg und Eisenach unterzeichnen Vereinbarung zur Städtepartnerschaft, 11. Februar 1988“, in: Zeitgeschichte in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/edb/id/5061> (Stand: 18.10.2021)
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