Regesten der Landgrafen von Hessen
1446 Februar 3
Ludwig I. bietet sich als Vermittler in einem Streit der Äbtissin in Kaufungen
Regest-Nr. 9184
- Überlieferung
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Ausfertigung: Kaufungen. Papier, fleckig, Riß im Papier. Das auf der Rückseite aufgedrückt gewesene Siegel ist gänzlich abgefallen. Drucke: UB Kaufungen 2, S. 18 f. Nr. 438. - Regest
- Kassel. - Landgraf Ludwig I. zu Hessen verspricht, die Vergleichung der Äbtissin Elisabeth zu Kaufungen mit dem Kanzler Thilemann Hollauch, sowie auch mit der Dechantin Margarethe von Weilnau zu Gandersheim versuchen zu wollen.
- Originaltext
- Es ist beredt in gutlichkeit von deme hoichgeboren fursten und herren hern Ludewige lantgraff zcu Hessen unserm gnedigen liebin herren uff hute datum dieser zcedeln zcusschen der erwirdigen frauwen frauwen Elisabeth eptischen zcu Cauffungen und irem gesynde, die das mit ir zcu thunde haben, uff eyne und hern Tilman Hollauche cantzeler und die das mitde angehit, eß sin pristers adir frauwen, wer die sin, uff die andern siiten von solicher gebrechen und irrethumß wegen, als zcusschen yn gewest und uffirstanden sin uff diese zciit, nichtes ußgescheiden, also das sie die von allen siiten haben gestalt an den egenanten unsern gnedigen herren, der sie dann darumbe zcusschen hie und Ostern nehstkomen, wann sine gnade des hiebynnen gewarten mag, scheiden will in gutlicheit mit wiisßen, und abe sin gnade der gutlicheit nicht fynden muchte, des doch God nicht wulle, was dann syne gnade zcusschen yn noch schulden und antwurten vor recht sprechende wirdet, dabie sal das bliben. Hiruff sollen beide parthie und die des mit yn zcu thunde han, worte, wergke, raiche und virfolgunge gein eynander von allen siiten lasßen ane alle geverd und ane arglist. Es ist auch von deme egenanten unserm gnedigen herren furter beredt von solicher gebrechen wegen, als dann die edele juncfrauwen Margrete von wilnauwe dechynne zcu Ganderßheim hait witder unser frauwen, darumbe sie dann unsere frauwen geistlich angelanget hait, das die gebrechen und sache auch gutlich saln bestehin zcusschen hie und der egenanten zciit, und in der selbin zciit sal keyne pathie witder die andern nuwe gerechtigkeit anders, dann sie iczt haben, behalten, dabynnen auch unser gnediger herre virsuchen will, abe er sie des gutlichen entsetczen moge. Mochte er abir des nicht gethun, so mag iglich parthie syn recht virfolgen in allermaß, als sie des zcu dieser zciit thun mochten, iglicher parthie rechte hiemitde unverkrengket, und sal hiruff unsere frauwe den pristern ire probinde fleysch, broit und bier weselich geben ane geverde. Des selbin glich sallen auch die pristere thun mit godesdienste, was yn geboret, auch ane alle geverde. Des zcu urkunde han wir obgenante parthie alle gebeten den egenanten unsern gnedigen herren, das er syn ingesegel heruff gedrucht heit lasßen. Gebin zcu Cassil uff Donnerstag nach unser lieben frauwen tagk Lichtmesß, anno Domini m°.cccc°.xl. Sexto.
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Sprache des Originaltextes
deutsch
- Nachweise
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Weitere Personen
Hessen, Landgrafen, Ludwig I. · Kaufungen, Äbtissinnen, Elisabeth von Waldeck · Hollauch, Thilamann, Kanzler · Gandersheim, Dechantin, Margarete von Weilnau
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Weitere Orte
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Sachbegriffe
Äbtissinnen · Kanzler · Dechantinnen · Streitigkeiten, Vermitteln in · Schiedsrichter · Gesinde · Priester · Fleisch · Brote · Bier
- Textgrundlage
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Stückangaben, Regest
UB Kaufungen 2
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Original
UB Kaufungen 2
- Zitierweise
- Landgrafen-Regesten online Nr. 9184 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/9184> (Stand: 04.05.2024)