Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Darmstädter Hammerwerfer Walter Schmidt erzielt Weltrekord, 14. August 1975

Der für den Allgemeinen Sportclub in Darmstadt (ASC Darmstadt) antretende Leichtathlet Walter Schmidt (geb. 1948) erzielt in Frankfurt am Main mit 79,30 Metern einen neuen Hammerwurf-Weltrekord. Er übertrifft die bestehende Weltrekordleistung von Karl-Hans Riehm (geb. 1951), die dieser beim Pfingstsportfest 1975 in Rehlingen-Siersburg (Saarland) am 19. Mai 1975 mit einer Weite von 78,50 Metern aufgestellt hatte.

Für den gebürtig aus Lahr im Schwarzwald (Baden-Württemberg) stammenden Schmidt ist es bereits die zweite Weltbestleistung im Hammerwurf, nachdem er am 4. September 1971 den kurz zuvor von Uwe Beyer (1945–1993) aufgestellten (und offiziell nicht anerkannten) Weltrekord eingestellt hatte. Schmidt ist gut einen Monat später auch bei der vom 18. bis zum 21. September veranstalteten Sommer-Universiade in Rom erfolgreich, wo er mit einer Weite von 72,00 m die Silbermedaille erringt.

Der sich in Bestform befindliche Athlete stand bereits bei den im Waldstadion in Frankfurt am Main am 12. und 13. Juli 1975 ausgetragenen Süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Waldstadion im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, nachdem Schmidt am 5. Juli 1975 mit einem Wurf über 77,18 m bereits nahe an die bestehende Weltbestmarke von Riehm heranreichen konnte.¹

Der von Walter Schmidt am heutigen Tage aufgestellte Weltrekord wird erst am 9. Juli 1978 in Moskau von dem sowjetischen Sportler Boris Saitschuk mit einer Weite von 80,14 m eingestellt.
(KU)

1. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.7.1975, S. 21: Süddeutsche Leichtathletik-Meisterschaften im Waldstadion: Testfall, Bestandsaufnahme und eine Berühmtheit. ↑