Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1378 August 9

Heinrich von Lahnstein schwört Urfehde

Regest-Nr. 15593

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Staatsarchiv Marburg, Urk. 1, Nr. 2122 ⟨Altsignatur: Staatsarchiv Marburg, Samtarchiv, Nachtrag 0, Nr. 196⟩.
Siegel: Mit beiden Siegeln, 1. Siegel von 2,4 cm Durchmesser; im Siegelfeld Schild mit Schildchen. Im rechten Obereck des Hauptschildes als Beizeichen ein Kreuzchen. Umschrift S(IGEL) JOHAN PINER RITTER; 2. Siegel von 2,4 cm Durchmesser. Im Siegelfeld Schild mit Schildchen. Im Schildhaupt des Hauptschildes drei Kugeln. Siegelumschrift SIGILLUM WILDERICI DE WILRE.
Rückvermerke: Heinrich von Lanstein, den man spricht Grelhart, um 1430.
Abschriften: Staatsarchiv Darmstadt, Katzenelnbogener Kopiar, fol. 111v, spätes 14. Jahrhundert; Hauptstaatsarchiv Koblenz, Katzenelnbogener Kopiar, 295, um 1430.
Regesten: Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, S. 460 Nr. 1600.
Regest
St. Goar. - Heinrich von Lahnstein, gen. Grelhart bekundet, daß ihn Graf Wilhelm von Katzenelnbogen wegen seiner Vergehen gefangen gesetzt hatte. Er schwört nunmehr, gegen ihn, seinen Bruder, ihre Erben, ihre Herrschaft, ihre Eigenleute und alle, die ihnen verbunden sind, nichts mehr mit Worten und Werken zu unternehmen. Dafür setzt er als Bürgen: seinen Vater Heinz von der Linde, Hermann Wolframs Sohn, Henne Marquards Sohn und dessen Bruder den jungen Marquard, alle von Lahnstein; Hadebrand von Diethardt (-rot) im Schwalle, Brüning von Diethardt, Henne Erler von Bornich, Klaus Fuchs von Bornich, der all sein Gut einsetzt, da er gelobt hatte, keine Bürgschaft mehr zu übernehmen (want er burgelschaft vůrlobt hatte), Spurgis Schlitzauges Sohn von Reitzenhain und Jakob Schlitzauges Sohn, die sich allesamt dafür verbürgen, daß der Aussteller sein obiges Gelübde hält. Bricht er es, müssen die Bürgen insgemein dem Grafen binnen 14 Tagen nach mündlicher oder schriftlicher Mahnung 100 schwere Gulden zahlen. Damit sollen die Bürgen frei, Heinrich von Lahnstein aber vor Gott und der Welt meineidig, treu- und ehrlos sein.
Für den Aussteller, der kein eigenes Siegel hat, siegeln Ritter Johann Piner und der Edelknecht Wilderich von Weyer, beide zu St. Goar gesessen.

Wortlaut der Datierung

D. in Sanct Goari feria secunda in vigilia silicet sancti Laurentii martiris Christi 1378.

Nachweise

Ausstellungsort

St. Goar (Gem. St. Goar-Oberwesel/Rhein-Hunsrück-Kreis/Rheinland-Pfalz)

Aussteller

Lahnstein, Heinrich von, gen. Grelhart

Empfänger

Katzenelnbogen, Grafen, Wilhelm II. · Katzenelnbogen, Grafen, Eberhard V.

Siegler

Piner von St. Goar, Johann · Weyer, Wilderich von

Weitere Personen

Linde, Heinz von der · Hermann, Sohn des Wolfram · Henne, Sohn des Marquard · Marquard, Sohn des Marquard · Diethardt, Hadebrand von · Diethardt, Brüning von · Erler, Henne · Fuchs, Klaus · Spurgis, Sohn des Schlitzauge · Jakob, Sohn des Schlitzauge

Weitere Orte

Lahnstein (Rhein-Lahn-Kreis/Rheinland-Pfalz) · Diethardt (Gem. Nastätten/Rhein-Lahn-Kreis/Rheinland-Pfalz) · Bornich (Gem. Loreley/Rhein-Lahn-Kreis/Rheinland-Pfalz) · Reitzenhain/Ts. (Gem. Loreley/Rhein-Lahn-Kreis/Rheinland-Pfalz)

Sachbegriffe

Urfehden · Bürgen · Gefangene, Freilassen von · Ritter · Söhne · Edelknechte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Demandt, Reg. Katzenelnbogen 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 15593 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/15593> (Stand: 27.04.2024)