Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg
Inhalt
- Keine Fastnacht in Dieburg, Hirtenbrief, Siegesnachrichten
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- Hohe Arbeitsbelastung durch den Krieg
- Christmarkt und Weihnachtsbäckerei eingeschränkt
- Weihnachtsfeier im Lazarett, Russische Kriegsgefangene
- Gefallenen-Gedenkblätter für die Angehörigen
- Frauenarbeit für die Militärverwaltung, Gefallene Dieburger
- Goldsammlung in Dieburg, französische Kriegsgefangene
- Gefangene Franzosen im Gottesdienst, Volksverein
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- Sauerkrautausgabe, Kriegsanleihe, Hungertote
↑ Jakob Ebersmann, Berichte aus der Heimat in den Dieburger Feldbriefen, 1915-1917
Abschnitt 27: Gefallenen-Gedenkblätter für die Angehörigen
◀ [Nr. 27] Feldbrief vom 9. Januar 1916
[...]
In letzter Woche hatte ich einen Auftrag auszuführen, der mir tief in die Seele griff. Ich überreichte den Angehörigen von 18 gefallenen Dieburgern das Gedenkblatt, das ihnen der Kaiser gewidmet hat. Daß der Anblick des Bildes in den Angehörigen schmerzliche Erinnerungen hervorrief und viele wieder zu Tränen rührte, könnt Ihr Euch leicht denken. Das Bild selbst ist wunderschön. Es stellt einen toten Krieger dar, auf den ein Engel einen Eichenzweig niederlegt. Die Überschrift lautet: „Wir sollen auch unser Leben für die Brüder lassen." (1. Joh. 3, 16.) Ein Lorbeerkranz, der mit dem Eisernen Kreuz geschmückt ist, trägt die Widmung und die Worte: „Er starb fürs Vaterland", sowie die faksimilierte Unterschrift des Kaisers. Wenn das Gedenkblatt auch nie den gefallenen Helden in der Familie ersetzen kann, so enthält es doch eine „Anerkennung der von dem Verewigten bewiesenen Pflichttreue bis zum Tode". —
Am Donnerstag, 6. Januar, brach in einem Schuppen des Schmiedemeisters Augustin Konstantin Thomas in der Badegasse Feuer aus. Es ist derselbe Bau, der vor einigen Jahren schon einmal abgebrannt ist. Da nach den angrenzenden Häusern zu massive Brandmauern standen und die Feuerwehr bald zur Stelle war, so konnte das Feuer auf seinen Herd beschränkt werden. Gegen 11 Uhr vormittags ertönte das Brandsignal, um 12 Uhr war die Gefahr beseitigt und das Feuer gelöscht. —
Dem Reservisten Joseph Krimm wurde die Hessische Tapferkeitsmedaille verliehen. ▶
Personen: | Wilhelm II., Deutsches Reich, Kaiser · Ebersmann, Jakob · Thomas, Augustin Konstantin · Krimm, Joseph |
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Orte: | Dieburg |
Sachbegriffe: | Gefallene · Gefallenen-Gedenkblätter · Eisernes Kreuz · Brände · Feuerwehren · Hessische Tapferkeitsmedaille · Reservisten |
Empfohlene Zitierweise: | „Jakob Ebersmann, Berichte aus der Heimat in den Dieburger Feldbriefen, 1915-1917, Abschnitt 16: Gefallenen-Gedenkblätter für die Angehörigen“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/de/purl/resolve/subject/qhg/id/19-27> (aufgerufen am 04.05.2024) |