Historisches Ortslexikon
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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 6. Gladenbach
Weitere Informationen
Altenvers
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Ortsteil · 215 m über NN
Gemeinde Lohra, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
15,5 km südwestlich Marburg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf stark nach Süden abfallendem Hang über dem linken Ufer des Seelbachs.
Durch das Oberdorf führt im Zuge der alten Köln-Leipziger Messestraße die Straße Rollshausen-Etzelmühle-Niederwalgern. Östlich abzweigend Straße nach Reimershausen. Straße von Kirchvers im Zuge der alten Amtsstraße Gießen-Gladenbach-Biedenkopf.
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Ersterwähnung:
um 1130
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den frühen Belegen ist unklar, ob sie Alten- oder Kirchvers zuzuordnen sind.
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Historische Namensformen:
- Ferse (um 1130) [Gensicke, Vogtei Ebsdorf, S. 101]
- Verse (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Virse (1333) (vgl. auch Kirchvers)
- Aldenverse (1359) [HStAM Bestand Rechn. I Nr. 74/4]
- Aldynvers (1442)
- Altenfersa (1577)
- Altenvers (1604)
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Umlegung der Flur:
1929/1932
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Älteste Gemarkungskarte:
1779
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3473169, 5619460
UTM: 32 U 473105 5617652
WGS84: 50.710058° N, 8.619087° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
534013010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 555 stellbares Land, 161 Wiesen, 26 Gärten, 15 Triesche, 32 Wald
- 1885 (Hektar): 294, davon 136 Acker (= 46.26 %), 43 Wiesen (= 14.63 %), 73 Holzungen (= 24.83 %)
- 1961 (Hektar): 299, davon 24 Wald (= 8.03 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1502: 10 Hausgesessene
- 1577: 26 Hausgesessene
- 1630: 1 dreispännige, 7 zweispännige, 8 einspännige Ackerleute, 3 Einläuftige
- 1630: 19 Hausgesessene (davon 1 Witwe)
- 1681: 16 hausgesessene Mannschaften
- 1745: 2 Schmiede, 1 Müller, 1 Schneider, 1 Schreiner, 1 Wirt
- 1745: 95 Einwohner
- 1838 (Familien): 23 Ackerbau, 2 Tagelöhner 20 nutzungsberechtigte, 3 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 2 Beisitzer
- 1861: 173 evangelisch -lutherische Einwohner
- 1885: 208, davon 208 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961 (Erwerbspersonen): 72 Land- und Forstwirtschaft, 147 Produzierendes Gewerbe, 15 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 458, davon 434 evangelisch (= 94.76 %), 20 katholisch (= 4.37 %)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1374: Gericht Lohra, das seit 1601 mit dem Gericht Fronhausen vereinigt ist
- 1686: Amt Fronhausen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Lohra
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
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Altkreis:
Marburg
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Gericht:
- 1821: Justizamt Fronhausen
- 1867: Amtsgericht Fronhausen
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Gemeindeentwicklung:
Zum 1.7.1974 wurde Altenvers im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Lohra eingegliedert.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Um 1130 hat das Mainzer St. Stephansstift Gefälle aus Güterbesitz in Vers. Sie sind Zubehör der Villikation Ebsdorf, deren Einkünfte seit 1249 an die Landgrafen verpachtet sind. Es handelt sich bei den Gefällen offenbar um Pachtzins aus dem sog. Stadelhof des Stifts in Kirchvers, der 1271 an die von Rodheim und von Vers verpachtet ist.
- 1196 hat das Kloster Spieskappel Einkünfte aus Güterbesitz in Vers.
- 1333 hat Adolf Zabel von Vers ein falkensteinisches Burglehen in Vers. Landgräfliches Gut in Alteners 1374 genannt
- 1494 sind dem Landgraf 3 Pflüge in Altenvers dienstbar.
- 1393 haben die von Hatzfeld Güterbesitz in Vers, der 1416 an die Riedesel fällt, 1553 landgräfliches Lehen.
- 1457 verkaufen die Zöllner dem Magister Heinrich Imhof genannt Rode ein Erbgut in Altenvers, das 1476 an die Marburger Kugelherren fällt.
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Zehntverhältnisse:
Der Zehnte in Altenvers war 1405 solmsisches Lehen der Vögte von Fronhausen.
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Ortsadel:
Siehe Kirchvers
- Kirche und Religion ↑
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Pfarrzugehörigkeit:
1577 und später: nach Lohra eingepfarrt
1630 und später: Filiale von Lohra
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Lohra, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Lohraer Pfarrer Heinrich Orth ab 1526.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
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Mühlen:
Die 1592 erwähnt Mühle in Altenvers verfügte 1630 über einen Schlaggang.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Altenvers, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9361> (Stand: 29.4.2024)