Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg
Elmarshausen
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Stadtteil · 233 m über NN
Gemeinde Wolfhagen, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
2,5 km nordöstlich von Wolfhagen
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Lage und Verkehrslage:
An der Erpe gelegen
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Ersterwähnung:
1123
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Siedlungsentwicklung:
1928 erfolgt die Auflösung des Gutsbezirks Elmarshausen und Eingemeindung der Grundstücke nach Volkmarsen und Wolfhagen.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Möglicherweise mit Hirewardissun identisch. 1123: Urkundliche Erwähnung des Dorfes Egelmareshusen.
Die Bezeichnung der neuen Siedlung wurde nach der Wüstung Gasterfeld gewählt.
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Historische Namensformen:
- Egelmareshusen (1123)
- Elimareshusen (1150)
- Eilmarshusen (1255) [HStAM Best. Urk. 16 (Kloster Breitenau)]
- Elmershusen (1314) [HStAM Urk. 27 (Urkundenarchiv Hasungen)]
- Elmarshausen (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 116 f.]
- Hiltimareshusen [Dronke, Traditiones 101, Zuweisung bei Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 206]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1123)
- Burg (um 1442)
- Hof und Malsburgisches Schloß (1926) [Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 116]
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Burg Elmarshausen (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
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Burgen und Befestigungen:
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3512725, 5689988
UTM: 32 U 512646 5688152
WGS84: 51.344505° N, 9.181569° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633028110
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 692, davon 68 Acker (= 9,82 %), 16 Wiesen (= 2,31 %), 548 Holzungen (= 79,2 %) [Gutsbezirk Elmarshausen]
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Einwohnerstatistik:
- 1885: 78, davon 78 evangelisch (= 100 %) [Gutsbezirk Elmarshausen]
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Stadt und Amt Wolfhagen
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Wolfhagen
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wolfhagen
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen (zur Stadt Wolfhagen gehörig)
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, neu benannter Stadtteil von Wolfhagen (s. Gemeindeentwicklung)
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Altkreis:
Wolfhagen
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Gericht:
- Im 13. Jahrhundert trugen die Herren von Helfenberg das Gericht von den Grafen von Eberstein zu Lehen (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 210).
- 1309 bis 1403 verkauften sie das Dorf mit Gericht und Kirchenpatronat allmählich an die von Gudenberg, die 1370 bereits 3/4 davon besaßen.
- um 1900: Amtsgericht Wolfhagen (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 116).
- bis 1822: Amt Wolfhagen
- 1822: Justizamt Wolfhagen
- 1867: Amtsgericht Wolfhagen
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.3.1972 wurde Elmarshausen Zuge der hessischen Gebietsreform als einer von vier früheren Wohnplätzen innerhalb der Wolfhagener Gemarkung als neuer Stadtteil benannt.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 13. Jahrhundert: Das Dorf Elmarshausen gehörte den Herren von Helfenberg als Lehen der Grafen von Eberstein. Gericht und Kirche trugen sie ebenfalls von den Grafen von Eberstein zu Lehen (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 210). Nach den Grafen von Eberstein waren die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg Lehensherrn von Dorf und Kirche. 1255: Auch vom Kloster Breitenau hatten die von Helfenberg in Elmarshausen Besitz als Lehen (UA Breitenau). Seit 1309 bis 1403 verkauften sie das Dorf mit Gericht und Kirchenpatronat allmählich an die von Gudenberg, die 1370 bereits 3/4 davon besaßen. 1356 war die Bede allerdings noch helfenbergisch. 1534: Mit dem Aussterben der von Gudenberg gelangte Elmarshausen an die von der Malsburg, die es noch zur Zeit von H. Reimer um 1900 als Hof und Schloss besaßen (Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 116).
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 13. Jahrhundert: Kirche vorhanden (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 210). 1350 wurde eine Kapelle St. Andreas erbaut (GR Elsungen).
- 1505 wurden hier mehrere Altäre genannt.
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Patrozinien:
- Andreas
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Pfarrzugehörigkeit:
vermutlich zur Pfarrei Schützeberg gehörig, 1534 zu Oberelsungen
1747: Filial von Oberelsungen (DB). Dann eingepfarrt nach Oberelsungen.
1872 aber wieder Filial von Oberelsungen (Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 261).
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Patronat:
Im 13. Jahrhundert trugen die Herren von Helfenberg die Kirche von den Grafen von Eberstein zu Lehen (Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 210). Seit 1309 bis 1403 verkauften die von Helfenberg das Dorf mit Gericht und Kirchenpatronat allmählich an die von Gudenberg, die 1370 bereits 3/4 davon besaßen.
Nach den Grafen von Eberstein ging die Kirche wie das Dorf von den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu Lehen.
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
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Kirchliche Mittelbehörden:
1505: Dekanat Schützeberg (Würdtwein D 10, 557)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Görlich, Wolfhagen, S. 291
- Landau, Ritterburgen 4, S. 248-261
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 166
- Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 206, 210
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 261
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 116 f.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 25 [mit Skizze]
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 232
- Zitierweise ↑
- „Elmarshausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2019> (Stand: 9.2.2022)