Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1492 Januar 12

König Maximilian bestraft die Stadt Nordhausen

Regest-Nr. 10407

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Stadtarchiv Nordhausen, I. Abt., Nr. D 10. Papier, auf der Rückseite aufgedrücktes rotes Wachssiegel, beschädigte Papieroblate abgelöst.
Drucke: Nordhäuser Urkundenbuch 1, S. 29 f. Nr. 57.
Regesten: Nordhäuser Urkundenbuch 1, S. 29 f. Nr. 57.
Regest
König Maximilian belegt die Stadt Nordhausen mit einer Strafe von 60 Mark Gold wegen nicht abgeführter Kriegssteuer und setzt einen neuen Zahlungstermine fest.
Originaltext
Wir Maximilian von gots gnaden romischer kunig, zu allen tzeitten merer des reichs etc., embietten unsern und des reichs lieben getrewen burgermaister und rate der stat Nordhawsen unser gnad und alles gut. Lieben getrowen, wir haben ew nachst auf sonder bevelich und gewalt des aller durlewchtigisten fursten, herren Fridrichs, romischen keysers, zu unsers lieben herren und vatters, uns deßhalben gegeben, durch unser kuniglich brief bey mercklichen penen, staffen und pussen ernstlich geschriben und gebotten, ewrn anslag und summa golt, so ew auf dem nachstgehalten tag zu Nurnberg aufgelegt und in demselben unserm gebotsbrief begriffen ist, auf Sand Laurontzen tag nachstverschinen hinder den rate zu Nurmberg zu erlegen und daneben in ainer missinen geschriben haben, solichen anslag dem hochgebornen Wilhalmen dem mittlern, landtgraven zu Hessen, unserm lieben oheim und fursten, zu überantwurten und dargegen unser quittantz zu emphahen, damit wir die dinstlewt und soldner, so wir bestelt und aufgenomen haben, ihres soldes betzalen und die zu unserm nutz und gebrauchen mochten, inhalt unser brief, darumb außgangen und ew uberantwurt. Langt uns an, wie ir solichen unsern kunigclichen gebotsbriefen bißher ungehorsam erschinen, dadurch wir die obberurten soldner und dinstlewt ihres soldes nit betzalen haben mugen, damit die widerumb von uns kummen, darauß uns an unserm furnemen mercklich zerruttung und schaden erwachsen ist, den ir uns mitsampt den penen in den gemelten unsern gebotsbriefen begriffen abzutragen und zu betzalen schuldig und phlichtig sein sollet, deßhalben uns des genanten unsers lieben herren und vatters, des romischen keysers, und unser in der sach fiscal umb recht wider euch diemutigclich angeruffen und gebetten hat. Wann wir nu niemands rechts versagen sollen, demnach gebietten wir ew abermals bey den penen, in den voraußgegangen unsern gebotsbriefen begriffen und dartzu ainer sundern pene, namlich sechtzigk marck lottiges goldes, uns in unser kunigclich camer unableßlich zu betzalen, ernstlich und wollen, daz ir nochmals in viertzehen tagen den nachsten, nachdem ew dieser unser kunigclicher brief geantwurt oder verkundet wirdet, sollichen obberurten ewrn anslag und summa gelts dem obberurten unserm lieben oheim und fursten, dem landtgraven zu Hessen, uberantwurttet und dargegen unser quittantz emphahet und darin ferner nit sewmig erscheinet. Daran thut ir unser ernstlich meynung. Dann wo ir das in der berurten zeit nit thun und abermals ungehorsam erschein wurdet, so heischen und laden wir euch auch ernstlich gebiettend, daz ir auf den funfundviertzigisten tag nach außgang der vorbestimbten zeit, der wir ew funfzehen für den ersten, funfzehen für den andern und funfzehen für den dritten und letzten rechttag setzen und benennen peremptorie, oder ob derselb tag nit ain gerichtstag sein wurde, auf den nachsten gerichtztag darnach vor uns oder dem, dem wir das an unser stat bevelhen, wo wir dann zumal im reich sein werden, durch ewer volmechtig anweld kummet und rechtlich erscheinet zu sehen und zu horn euch umb sollich ewr verachtung, versaumbnuß und ungehorsam auf anruffen und begern des gemelten unsers lieben herrn und vatters, des romischen keysers, und unser camer percurator oder fiscals oder seins volmechtigen anwalds in die obberurten pene alle und yede besunder vervallen, und uns darumb abtrag, kerung und wandel zu tun schuldig sein, mit recht zu erkennen und zu ercleren und ferrer notturftig proceß des rechten wider euch zu geben und ergeen zu lassen oder aber redlich ursachen furtzubringen und zu sagen, warum das nit sein sol. Wann ir kumet und erscheinet alsdann also oder nit nichtdestmynder wirdet auf des genannten camer percurator fiscals oder seins anwalde anruffen und begern im rechten wider euch volfarn und procedirt, als sich das nach seiner ordnung zu tun geburt. Darnach wisset euch zu richten. Geben zu Insprugg am zwelfften tag des monats January, nach Cristij geburd viertzehenhundert und im zweyundnewntzigisten, unser reiche des romischen im sechsten und des hungarischen im andern jaren.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Weitere Personen

Maximilian I., Kaiser · Hessen, Landgrafen, Wilhelm II. · Friedrich III., Kaiser

Weitere Orte

Nordhausen · Innsbruck · Nürnberg, Reichstag · Nürnberg, Rat

Sachbegriffe

Könige · Steuern, Unbezahlte · Strafen, wegen Steuerverweigerung · Kriegssteuern · Zahltermine · Räte · Quittungen · Dienstleute, Mieten von · Söldner · Soldzahlungen, ausbleibende · Gebotsbriefe, königliche · Kaiser, römische · Kammern, königliche · Fiskale · Rechttage, Festsetzen von · Anwälte

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Nordhäuser UB 1

Original

Nordhäuser UB 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 10407 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/10407> (Stand: 02.05.2024)