Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Beileidstelegramme der Stadt Frankfurt aus Anlass des Todes von US-Präsident John F. Kennedy, 23. November 1963

Die Stadt Frankfurt am Main übermittelt aus Anlass des Todes von US-Präsident John F. Kennedy (geb. 1917) Beileidstelegramme an die Botschaft der Vereinigten Staaten von Amerika in Bonn, sowie an das amerikanische Generalkonsulat und an den Befehlshaber des V. Korps der amerikanischen Truppen, Generalleutnant Creighton W. Abrams (1914–1974) in Frankfurt. Kennedy wurde tags zuvor, am 22. November, während einer Texas-Reise in Dallas tödlich verwundet, als gegen 12:30 Uhr mehrere Schüsse auf den in einem offenen Wagen durch die Stadt fahrenden Präsidenten abgefeuert wurden. Die Beileidsschreiben sind von Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Kraft (1903–1971; SPD) und (stellvertretend für den außerhalb der Stadt befindlichen Oberbürgermeister Werner Bockelmann) Bürgermeister Rudolf Menzer (1904–1991; SPD) gezeichnet. Beide tragen sich im Namen der gesamten Bürgerschaft Frankfurts in das Kondolenzbuch des amerikanischen Generalkonsulats ein. Die an die US-Institutionen übermittelten Schreiben haben folgenden Wortlaut:

Die Bürgerschaft der Stadt Frankfurt am Main ist über die Nachricht vom Tode des Präsidenten John F. Kennedy, dessen Besuch uns allen in strahlender Erinnerung ist, zutiefst erschüttert. Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat sprechen dem amerikanischen Volk und seiner Regierung ihre wärmste Anteilnahme aus. Wir sind uns bewußt, einen unersetzlichen Verlust erlitten und einen, Freund verloren zu haben.

Bereits am Vortag hatten sich nach der Meldung des Todes von John F. Kennedy zahlreiche Bürger Frankfurts spontan zu einer Trauerfeier am Römerberg versammelt. Der amerikanische Präsident hatte knapp fünf Monate zuvor im Rahmen seiner vom 23. bis zum 26. Juni dauernden Deutschland-Visite am 25. Juni 1963 auch Frankfurt am Main besucht.
(KU)