Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Sicherheitsdiensts der SS beurteilt Einsatzbereitschaft der Hitlerjugend, 20. Dezember 1943

Der Sicherheitsdienst der SS gibt in seinem Bericht zu Inlandsfragen eine Zusammenstellung und Beurteilung der Meldungen über den Einsatz der Hitlerjugend in „Terrorgebieten“ (das heißt in vom Bombenkrieg besonders betroffenen Gebieten). Die Meldungen besagten immer wieder, daß der Einsatz der Hitlerjugend wegen seiner Erfolge und wegen der besonderen Einsatzfreudigkeit der Mädel und Jungen uneingeschränkte Anerkennung finde.

So werde zum Beispiel aus den Bereichen Kassel und Frankfurt am Main berichtet, dass sich die Jugend teils im freiwilligen und teils im ungeordneten Einsatz glänzend bewährt habe. Aus Frankfurt werde berichtet, der Eifer der Jugendlichen sei außerordentlich groß gewesen, woraus man schließen könne, dass der Geist der heutigen Jugend doch nicht so schlecht sein könne, wie man bisher angenommen habe. Aus Kassel werde gemeldet, dass sich besonders die Evakuierten lobend über die Jugendlichen ausgesprochen hätten.
Eingesetzt würden Jugendliche der Geburtsjahrgänge 1926 bis 1929, und zwar einzeln oder in Gruppen. Sie würden aus eigenem Entschluss tatkräftig zupacken. Jungen würden meist in Lösch-, Berge- und Meldetrupps eingesetzt oder zu Schnellkommandos zusammengestellt, während Mädchen im Gesundheitswesen, in der Familienbetreuung, im Bahnhofsdienst, in den Hilfsstellen der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) und in Sammelstellen ihren Einsatz fänden. Geschlossene Gruppen der WEL (Wehrersatzlager) und sonstiger Einrichtungen der Hitlerjugend, wie etwa der fliegertechnischen Vorschule in Kassel, hätten sich durch Eifer und Einsatzwillen besonders ausgezeichnet.
(OV)