Historisches Ortslexikon
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- Fürstentum Waldeck und Pyrmont 1866
Eilhausen
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Siedlung · 260 m über NN
Gemarkung Kohlgrund, Gemeinde Bad Arolsen, Landkreis Waldeck-Frankenberg - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Siedlung
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Lagebezug:
8 km nordwestlich von Bad Arolsen
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Ersterwähnung:
826-876
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Siedlungsentwicklung:
1506 war das Dorf Eillhausen bereits wüst und wurde im Streit mit denen von Kanstein der Grafschaft Waldeck zugewiesen. Mittelpunkt des 1537 genannten Amtes war die Burg Eilhausen.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei dem Beleg von um 1020 ist auch eine Zuordnung zu Ellingsen (Volkmarsen) möglich.
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Historische Namensformen:
- Heylcanhusun, in (826-876) [Abschrift 15. Jahrhundert Traditiones Corbeienses, § 182, S. 114, vgl. Schütte, Mönchslisten, S. 179-180]
- Illandehusun (um 1018) [Abschrift 12. Jahrhundert Vita Meinwerci, hrsg. von Guido M. Berndt, S. 122-123, Cap. 48 = Vita Meinwerci, in:MGH Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum 59: Tenckhoff, S. 41, Cap. 49]
- Eilenhuson, super (1107-1128) [Abschrift 15. Jahrhundert, Registrum Erkenberti Corbeiensis Abbatis, in: Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 237 § 46]
- Elygehus, in (13. Jahrhundert) [Verzeichnis von Zehnt-Einkünften der Abtei Corvey, in: Liber vitae der Abtei Corvey, Bd. 1, S. 113, i.5]
- Eylegehusen, in (1240) [Westfälisches Urkundenbuch 4.1, S. 216, Nr. 320]
- Eylighehusen, tho (1339) [Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, Bd. 1, S. 331-332, Nr. 652]
- Eilßhusenn (1423) [Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 2: Regesten und Urkunden, S. 142, Nr. 315]
- Eilhusen; Eylhusen (1515) [Urkunden der Propstei Marsberg, S. 223-224, Nr. 448 und 449]
- Eilhausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (13. Jahrhundert)
- Dorf (um 1490)
- Meierei (1537)
- Domäne
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Burgen und Befestigungen:
- 1506 war das Dorf Eillhausen bereits wüst und wurde im Streit mit denen von Kanstein der Grafschaft Waldeck zugewiesen. Mittelpunkt des 1537 genannten Amtes war die Burg Eilhausen.
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3496778, 5700507
UTM: 32 U 496705 5698667
WGS84: 51.439185° N, 8.9526° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63500205001
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Einwohnerstatistik:
- 1895: 4 Wohnhäuser mit 47 Bewohnern
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- um 1490: Grafschaft Waldeck, Amt Rhoden
- 1537: Grafschaft Waldeck, Amt Eilhausen
- 1712: Fürstentum Waldeck, Amt Eilhausen
- 1755/57: Fürstentum Waldeck, Amt Rhoden
- bis 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Amt Eilhausen
- 1814: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- 1816: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Oberjustizamt der Diemel (Sitz in Rhoden)(als Domäne)
- 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste (Sitz bis 1857 in Mengeringhausen, dann in Arolsen)
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Altkreis:
Waldeck
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Gericht:
- 1537: Bauergericht Eilhausen
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Herrschaft:
Um 1485 hatte der Graf von Waldeck die Lehnshoheit über einige kalenbergische Güter daselbst. 1515 überlässt das Stift Marsberg dem Grafen Philipp von Waldeck mit Einverständnis des Abts von Corvey die Gerechtigkeit und den Zehnten am wüsten Dorf Eilhausen.
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Gemeindeentwicklung:
1861 wird die Domäne Eilhausen dem Gemeindebezirk Kohlgrund zugeteilt. Ausgenommen sind einige Flächen, die in der Gemarkung Neudorf liegen.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1339 verschrieb Graf Heinrich IV. von Waldeck seiner Schwiegertochter Mechthild von Braunschweig zur Leibzucht Burg und Stadt Rhoden mit Renten u.a. aus Eilhausen.
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Zehntverhältnisse:
Zur Zeit des Abtes Erkenbert (1107-1128) besitzt die Abtei Corvey Land und Zehntrechte in Eilhausen, die ein gewisser Heinrich dem Abt übertragen hatte. In einem im 13. Jahrhundert in den Liber vitae der Abtei Corvey eingetragenen Verzeichnis wird Eilhausen als Zehntbesitz der Abtei aufgeführt. Im 14. Jahrhundert tragen ihn die von Brobeck von Corvey zu Lehen. 1423 vergeben die von Westerburg den halben Zehnten zu Eilshausen an Hermann Hadewerk.
1515 überlässt das Stift Marsberg dem Grafen Philipp von Waldeck mit Einverständnis des Abts von Corvey die Gerechtigkeit und den Zehnten am wüsten Dorf Eilhausen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1240: ecclesia
- 1243-1360: Pfarrrer
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Pfarrzugehörigkeit:
1240 wird das Kirchspiel Eilhausen genannt. 1243 gehörte Udorf (Stadt Marsberg) zum Kirchspiel. 1565 erscheint Eilhausen zu Helmighausen eingepfarrt.
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Patronat:
Das Patronatsrecht war im 14. Jahrhundert gräflich-arnsbergisches Lehen der von Kalenberg. 1549 belehnte das Kölner Erzstift als Nachfolger der Grafen vonArnsberg Jost von Kalenberg mit dem Kirchlehen zu Eilhausen.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Bistum Paderborn, Archidiakonat Horhausen (Niedermarsberg)
- Wirtschaft ↑
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Wirtschaft:
Die Hütten und Hämmer bei Eilhausen werden seit mindestens 1518 betrieben.
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Mühlen:
Im 16. Jahrhundert angelegte herrschaftliche Bannmühle im Bereich des Gutes Eilhausen (sogenannte Eilhäuser Mühle). 1710 sind die Orte Massenhausen, Kohlgrund, Neudorf, Helmighausen und Hespringhausen an die Mühle gebannt.
1 von der Orpe betriebener Mahlgang (oberschlächtig); Wasserrad 1923 durch Turbine ersetzt; 1931 geht die Mühle in fürstlich-waldeckischen Besitz über; 1981 nach Brand Abriss der Gebäude
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kohlgrund. Geschichte eines Dorfes im Roten Land, 1537 - 2011, S. 85-117
- Karl Schäfer, Geschichte der Eisenindustrie in der ehemaligen Grafschaft Waldeck, S. 32-43
- Bau- und Kunstdenkmäler Kassel N.F. 2 (Kreis der Twiste), S. 139 f., 263
- Schunder, Die von Loewenstein, Bd. 1: Darstellung, S. 103
- Bockshammer, Grafschaft Waldeck, S. 177-187
- Kaminsky, Corvey, S. 143, 154 f., 237
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 112 f.
- Curtze, Fürstenthum Waldeck, S. 639-640
- Zitierweise ↑
- „Eilhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/1279> (Stand: 26.8.2021)