Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 5. Sababurg
Weitere Informationen
Heisebeck
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Ortsteil · 187 m über NN
Gemeinde Wesertal, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
21,5 km nordöstlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
Dorf mit einfachem Grundriss am nördlichen Rand des Bramwalds und am Südostrand des Höhenzugs Kiffing unmittelbar an der Landesgrenze nach Niedersachsen. Am Ortsrand fließen der Arenborn und die Hessenbeeke zuammen, die Kirche befindet sich in zentraler Lage.
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Ersterwähnung:
1151
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Der Ortsteil Heisebeck ist nicht zu verwechseln mit der Wüstung Heisebeck (westlich von Helmarshausen), die in einem anderen Überlieferungskontext steht.
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Historische Namensformen:
- Hasbike, in (1151) [Lippoldsberger Klosterchronik Monumenta Germaniae Historica. Scriptores 5, Scriptores in Folio 20, S. 552 (Digitalisat), mit Bezug auf UB Mainz 1, S. 352-353, Nr. 445 von 1109; vgl. UB Mainz 2,1, S. 156-157, Nr. 79]
- Hesbike, in; Hasbike (1152) [Fälschung J. Dolle, Papsturkunden in Niedersachsen und Bremen bis 1198, S. 197-202, Nr. 87; Mainzer Urkundenbuch 2, 1, Nr. 172, S. 319 und S. 320]
- Hesbike (um 1250) [HStAM Bestand Urk. 36]
- Hesbike (1288) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1, Urkundenbuch, S. 224, Nr. 213; Regest: Kruppa, Grafen von Dassel, S. 497-498, Regest Nr. 534]
- Heysbeke, tho; Hesbeke, tho (ca. 1380) [Lippoldsberger Güterregister, in: Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 187-189, Beil. IV]
- Hesebeke (1409) [J. Wolf, Geschichte des Geschlechts von Hardenberg 2, Urkundenbuch S. 96-104, Nr. 47, hier S. 99]
- Heysbeke (1451) [NLA HA Cal. Or. 100 Bursfelde Nr. 87]
- Hesebeke (1452) [NLA HA Cal. Or. 100 Bursfelde Nr. 90]
- Hesbeke (1461) [Schreibweise nach Archivregest NLA HA Cal. Or. 100 Bursfelde Nr. 108]
- Hesebick (1519/20) [B. Krusch, Studie zur Geschichte der geistlichen Jurisdiktion und Verwaltung des Erzstifts Mainz, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1897, S. 265-266]
- Heysebake (1559) [HStAM Bestand Karten Nr. P II 21418]
- Heysebeck (1587) [Sababurger Salbuch]
- Hesebeck (1585) [Der ökonomische Staat, S. 96]
- Hessebeck (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (um 1250)
- villa (1288)
- vorwerk (um 1380)
- wüstes Dorf (1452)
- Dorf (1462)
- Wüstung (1538) [GR Heisebeck]
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Ortsteile:
- 1452 sollen die wüsten Dörfer Elveringhausen und Heisebeck vom Kloster Bursfelde aus wieder besiedelt werden, was aber offensichtlich im Fall von Elveringhausen nicht geschieht. Bei Heisebeck war der Wiederaufbau 1543 immer noch nicht abgeschlossen (HStAM Bestand 17 e Nr. Heisebeck 9).
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1897/98
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Älteste Gemarkungskarte:
1773
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3545622, 5716960
UTM: 32 U 545530 5715113
WGS84: 51.585231° N, 9.657164° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
633030050
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Frühere Ortskennziffer:
633021050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 321, davon 208 Ackerland (= 64,8 %), 45 Wiesen (= 14,02 %), 11 Holzungen (= 3,43 %)
- 1961 (Hektar): 653, davon 269 Wald (= 41.19 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 29 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1747: 56 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 449, davon 449 evangelisch (= 100 %)
- 1961: 623, davon 550 evangelisch (= 88.28 %), 66 katholisch (= 10.59 %)
- 1970: 644
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1288: Amt und Gericht Gieselwerder
- 1409: Burg und Gericht Gieselwerder (Mainzer Pfandbesitz der Herren von Hardenberg)
- 1462: Landgrafschaft Hessen, Gericht Gieselwerder
- 1551: Landgrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Leine, Distrikt Göttingen, Kanton Bodenfelde
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- bis 1822: Amt Sababurg
- 1822: Justizamt Sababurg (Sitz Veckerhagen)
- 1867: Amtsgericht Veckerhagen
- 1879: Amtsgericht Veckerhagen
- 1932: Amtsgericht Karlshafen
- 1943: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1949: Amtsgericht Karlshafen
- 1968: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
- 1969: Amtsgericht Hofgeismar
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Herrschaft:
1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern, wozu auch das Dorf Heisebeck gehört.
Nach dem Hardenberger Teilungsvertrag von 1409 gehört Heisebeck zum Amt und Gericht Gieselwerder. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts üben die Herren von Hardenberg als mainzische Amtmänner und Pfandnehmer hierin die Gerichtshoheit auch über Heisebeck aus.
1461 nehmen die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg das Kloster Bursfelde samt seinen Leuten, Gütern und Dörfern, u.a. Heisebeck im Gericht Gieselwerder, in ihren Schutz.
Faktisch endet die Mainzer Herrschaft 1462 mit der Verpfändung des Amtes Gieselwerder an die Landgrafen von Hessen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.8.1972 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung in die neu gebildete Gemeinde Oberweser. Seit dem 1.1.2020 Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Wesertal.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Laut einer Urkunde von 1459 war die zur Vogtei Gieselwerder gehörige Wüstung Heisebeck von Mainz an das Kloster Bursfelde verkauft und von diesem neu besiedelt worden. 1538 erkaufte Hessen die Ansprüche Bursfeldes an die Wüstung (GR Heisebeck).
- Mitte des 14. Jahrhunderts verfügte das Benediktinerinnenkloster Lippoldsberg nach einem Güterregister über Besitz in Heisebeck.
- Die von Hardenberg überlassen 1452 dem Abt Johann und dem Konvent des Klosters Bursfelde die wüst gewordenen Dörfer Elveringhausen und Heisebeck sowie die Hälfte des großen Zehnten von Heisebeck, um die Dörfer wieder zu besiedeln.
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Zehntverhältnisse:
1109 überträgt der Mainzer Erzbischof Ruthard dem Nonnenkloster Lippoldsberg die Zehnten in Calden und Heisebeck, mit denen bisher der Mainzer Ministeriale Ratward belehnt war. Erzbischof Adalbert I. macht die Schenkung zwar wieder rückgängig, doch erstattet 1145 der Mainzer Erzbischof Heinrich I. den Nonnen des Klosters Lippoldsberg die Zehnten in Calden und Heisebeck wieder zurück. In der Folge können die Nonnen den Zehntbesitz laut Güterregister um 1380 mindestens zur Hälfte behaupten. Hinzu kommt offenbar noch ein Vorwerk. 1451 verkaufen die Lippoldsberger Nonnen den halben Zehnten und das Vorwerk in Heisebeck an das Nachbarkloster Bursfelde, dessen Mönche den Ort wieder besiedeln sollen.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Pfarrei (1519/20)
- 1559 ist eine Kirche auf der Karte de des Werderischen Gehölzes eingezeichnet, 1580 bewilligt Landgraf Wilhelm den Dörfern Arenborn und Heisebeck zu ihrer Kirche einen jährlichen Zuschuss (HStAM Bestand 17 e Nr. Arenborn 1)
- Neugotische Wandpfeilerkirche 1885 errichtet
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Patrozinien:
- Martinus
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Pfarrzugehörigkeit:
1585 und noch 1872 protestantische Pfarrei der Klasse Gottsbüren, Arenborn ist Filialdorf. Nach 1826 einige Jahre als Vikariat mit Vernawahlshausen verbunden, in Vakanzzeiten mit diesem verbunden. 1974-1985 Aufhebung der Pfarrstelle. Danach wieder Muttergemeinde mit Filialgemeinde Arenborn.
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Patronat:
1585 ist der Landgraf von Hessen Patron
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Hilmar Höpfner vor 1569-1583
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Kirchliche Mittelbehörden:
1519/20: Archidiakonat Nörten, Erzpriestersprengel Ödelsheim
Die Kirche gehörte zum Dekanat Oedelsheim, 1872 zählte die protestantische Pfarrei zur Klasse Gottsbüren
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
1913 Schulgebäude errichtet
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- 850 Jahre Heisebeck
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 258-281
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 496-501
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 222, 246, 422-423
- Desel, Kloster Lippoldsberg und seine auswärtigen Besitzungen, S. 141-142
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 100
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 219
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 505
- Zitierweise ↑
- „Heisebeck, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2069> (Stand: 27.11.2022)