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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 60. Marburg

Reddehausen

Ortsteil · 250 m über NN
Gemeinde Cölbe, Landkreis Marburg-Biedenkopf 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

8 km nordöstlich von Marburg

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss. Siedlungskomplex im Quellgrund; darüber auf dem von West-Südosten umschwingenden Feldrücken geschlossene Gehöftgruppe. Forsthaus zwischen beiden Siedlungskomplexen.

Straße von Bernsdorf und Schönstadt

Ersterwähnung:

1295

Historische Namensformen:

Umlegung der Flur:

1913/15

Älteste Gemarkungskarte:

1722

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3486090, 5638255
UTM: 32 U 486021 5636440
WGS84: 50.879463° N, 8.801301° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

534006040

Flächennutzungsstatistik:

  • 1838 (Kasseler Acker): 733 stellbares Land, 140 Wiesen, 24 Gärten, 33 Triesche
  • 1885 (Hektar): 273, davon 193 Acker (= 70.70 %), 51 Wiesen (= 18.68 %), 4 Holzungen (= 1.47 %)
  • 1961 (Hektar): 270, davon 5 Wald (= 1.85 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1502: 6 Männer (nur landgräflich Anteil). 1577: 20 (12 landgräflich), 1630: 11 hausgesessene (nur landgräflich Anteil). 1744: 147 Einwohner, 1838: 263, 1885: 261, 1925: 270, 1939: 267, 1950: 389, 1961: 294 Einwohner - 1861: 286 evangelisch-lutherisch, 8 evangelisch-ref., 1 römisch-katholisch Einwohner 1961: 265 evangelisch, 23 römisch-katholisch Einwohner - 1630: 2 zweispänn., 1 einspänn.Ackerleute, 8 Einläuftige (nur landgräflich Anteil). 1744 (nur landgräflich Anteil): 3 Wagner, 1 Wirt, 1 Leineweber, 2 Schmiede, 1 Ziegelbrenner, 2 Tagelöhner. 1838 (Familien): 26 nutzungsberechtigte, 12 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 3 Beisitzer. 1961 (Erwerbspersonen): 65 Land- und Forstwirtschaft, 57 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 14 Dienstleistungen und Sonstiges
  • 1885: 261, davon 261 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 294, davon 265 evangelisch (= 90.14 %), 23 katholisch (= 7.82 %)

Diagramme:

Reddehausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1395 und später: Gericht Schönstadt
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rosenthal
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf

Altkreis:

Marburg

Gericht:

  • 1821: Landgericht Marburg
  • 1860: Justizamt Marburg
  • 1867: Amtsgericht Marburg

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 wurde Reddehausen im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Cölbe eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1295 schenkt Graf Gottfried von Ziegenhain dem Deutsche Orden Marburg einen Hörigen in R. - 1374 sind die Riedesel mit einem ziegenhain. Lehen in R. begtitert. - 1427 schenken die von Hatzfeld, von Fleckenbühl und die Gaugrebe dem Konvent der Minoriten in Marburg Güterbesitz. - Vor 1447 erwerben die Barfüßer zu Marburg im Tausch einen Hof zu R. - 1479 verkaufen die von Fleckenbühl Ihren Teil und ihre Gerechtigkeit des Medems und Medemlandes, die sie vom Landgraf zu Lehen haben, an den Franziskanerorden in Marburg. - 1525 schenkt Landgraf Philipp den von Hatzfeld den Hof in R., den früher die von Fleckenbühl testamentarisch den Barfüßern in Marburg geschenkt hatten, der aber im Zuge der Ref. an die Landgrafen gekommen war
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

1577 und später: nach Schönstadt eingepfarrt

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Schönstadt, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Schönstädter Pfarrer Johann Fleckenbühl gen. Bürgel vor 1530.

Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Sendbezirk Schönstadt

Juden:

Juden 1744 genannt.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Reddehausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9274> (Stand: 29.3.2022)