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KDR 100, TK25 1900 ff.
Gerichtsstätten
Anger in Wölfterode

Weitere Informationen

Wölfterode

Stadtteil · 310 m über NN
Gemeinde Sontra, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

18,5 km südlich von Eschwege, 7,5 km südöstlich von Sontra gelegen

Lage und Verkehrslage:

Kleines Dorf mit geringer Siedlungsdichte umittelbar an der östlich verlaufenden Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Kirche etwas entfernt südwestlich des Angers. Östlich des Ortes führt in S-N-Richtung im Zuge der Ortsumgehung die Landesstraße 3248 parallel zur Blanke, die in die Ulfe mündet.

Ersterwähnung:

1363

Historische Namensformen:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Umlegung der Flur:

1920

Älteste Gemarkungskarte:

1753

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3570991, 5654472
UTM: 32 U 570889 5652650
WGS84: 51.02103° N, 10.010716° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636011150

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 204, davon 135 Acker (= 66.18 %), 17 Wiesen (= 8.33 %), 45 Holzungen (= 22.06 %)
  • 1961 (Hektar): 190, davon 28 Wald (= 14.74 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 15 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 21 Feuerstätten (Dorfbuch der Landgrafschaft Hessen-Cassel HStAM Bestand S Nr. 105)
  • um 1760: 1 Müller so auch Leinweber, 1 Wagner so auch Ackermann, 3 Leinweber so auch Ackerleute, 2 Leinweber so auch Tagelöhner
  • 1885: 107, davon 107 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 120, davon 107 evangelisch (= 89.17 %), 12 katholisch (= 10.00 %)
  • 1970: 109
  • Etwa 1987: 80 Einwohner

Diagramme:

Wölfterode: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1432: Landgrafschaft Hessen, Gericht Ulfen (HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4694)
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Sontra, Zweiter (ander) Gerichtsstuhl Ulfen
  • 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Sontra
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Rotenburg, Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Rotenburg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Rotenburg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Rotenburg

Gericht:

  • 1538: Gericht Ulfen
  • 1822: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Sontra
  • 1834: Justizamt Sontra
  • 1867: Amtsgericht Sontra
  • 1879: Amtsgericht Sontra

Herrschaft:

1363 bestätigt Abt Johan von Hersfeld, dass Kloster Cornberg jährliche Gefälle in Asmushausen, Mönchhosbach und Wölfterode verpfändet haben. Das ursprünglich zur Abtei Hersfeld gehördende Gericht Ulfen gelangt im 14. Jahrhundert an die Landgrafen und wird zum Amt Sontra gezogen. Hierin ist Wölfterode 1432 belegt.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.7.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Stadtteil nach Sontra eingegliedert.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Kirche 1715 als Fachwerkbau über massivem Sockel errichtet, dreigeschossiger Turm aus Backsteinmauerwerk 1900 fertiggestellt

Pfarrzugehörigkeit:

Die Kirche ist 1585, 1872 und 1994 Filial von Ulfen (Hochhuth 380), 1747 jedoch zwischenzeitlich von Dens (DB).

Bekenntniswechsel:

Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.

Kultur

Schulen:

um 1760 ist kein Schulhaus vorhanden

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Bereits in der Schleensteinkarte (1708/10) ist ein Mühlensymbol zu finden, um 1760 wird ebenfalls 1 Mühle erwähnt. Die Dorfmühle am Ostrand wurde mit dem Wasser des Blankenbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad als Mahlmühle bis 1939 betrieben.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wölfterode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6401> (Stand: 24.4.2024)