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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 46. Netra
Gerichtsstätten
Linde in Lüderbach
Lüderbach, Anger

Weitere Informationen

Lüderbach

Ortsteil · 320 m über NN
Gemeinde Ringgau, Werra-Meißner-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf; Schloss

Lagebezug:

13,5 südsüdwestlich von Eschwege gelegen

Lage und Verkehrslage:

Im südöstlichen Gebiet der Gemeinde Ringgau etwa 2 km von der thüringischen Landesgrenze gelegen

Die von Capellan erbauten um 1560 am westlichen Ortsrand ein großzügiges Herrenhaus, zudem noch eine Mausoleumspyramide auf einem Hügel östlich außerhalb des Dorfes (nach dreijähriger Bauzeit 1779 vollendet).

Ersterwähnung:

1195

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (1329)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3579413, 5660403
UTM: 32 U 579307 5658578
WGS84: 51.073233° N, 10.132023° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

636010030

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 762, davon 569 Acker (= 74.67 %), 67 Wiesen (= 8.79 %), 59 Holzungen (= 7.74 %)
  • 1961 (Hektar): 762, davon 58 Wald (= 7.61 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1585: 53 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
  • 1747: 36 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
  • 1885: 270, davon 270 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1895: 233(88?) Einwohner
  • 1961: 283, davon 252 evangelisch (= 89.05 %), 29 katholisch (= 10.25 %)
  • 1970: 260
  • 1987: 250
  • Laut P. Zietz zählte man 1896 in Lüderbach 57 Wohnhäuser mit 288 Einwohnern, 24 Pferde, 182 Rinder, 254 Schafe, 158 Schweine und 70 Ziegen

Diagramme:

Lüderbach: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1445: Amt Brandenfels
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Netra
  • 1814-1818: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sontra
  • 1818-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Netra
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis

Altkreis:

Eschwege

Gericht:

  • 1822: Justizamt Netra
  • 1867: Amtsgericht Netra
  • 1879: Amtsgericht Netra
  • 1932: Amtsgericht Eschwege

Gemeindeentwicklung:

Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Ringgau zusammengeschlossen, deren Ortsteil Lüderbach wurde.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1445 und später: Das Dorf gehörte den Treuschen zu deren Amt Brandenfels. Sie verkauften es 1619 und 1627 an die Familien Scheffer und von Capella(n). Diese trugen es von Hessen zu Lehen (Ockershäuser Akten 21, Lehenrev. 1627-1827).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Pfarrer (1365) [Huyskens, S. 1134]

Patronat:

Das Patronat besaß Sachsen.

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Johannes Lesser bis nach 1549

Kirchliche Mittelbehörden:

Die protestantische Pfarrei gehörte 1872 zur Klasse Eschwege.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Hospitäler:

1437 Ersterwähnung, Lage des Hospitals an der Fernstraße "Lange Hessen", besteht noch 1661

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lüderbach, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6337> (Stand: 7.6.2023)