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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 10. Veckerhagen

Hottenhausen

Wüstung · 120 m über NN
Gemarkung Vaake, Gemeinde Reinhardshagen, Landkreis Kassel 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

18 km südöstlich von Hofgeismar

Lage und Verkehrslage:

Wüst im Gericht Gieselwerder 1,9 km südöstlich von Vaake an der Weser in der Flur Hottenhausen, mundartlich Hottenhusen (hier mittig lokalisiert). Möglicherweise bezieht sich hierauf auch die angebliche Wüstung Hattenhausen.

Ersterwähnung:

978

Siedlungsentwicklung:

1479 besteht Hottenhausen offenbar aus zwei Mühlen.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (978)
  • villa (1170)
  • villa (1272)
  • villa (1288)

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3544514, 5704126
UTM: 32 U 544423 5702284
WGS84: 51.469974° N, 9.639559° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63302201008

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1288: Herzogtum Braunschweig, Amt und Gericht Gieselwerder (Pfandverschreibung an den Grafen von Everstein)

Altkreis:

Hofgeismar

Herrschaft:

1272 in der Grafschaft, die Graf Ludwig von Dassel an Mainz verkauft. 1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern und Vogteien, wozu auch das Dorf Hottenhausen gehört. 1304 bestätigt Konrad von Schöneberg dem Kloster Hilwartshausen, dass u.a. ein kleiner Wald bei Hottenhausen und das Achtwart des Dorfes nicht mit dem Reinhardswald an Hessen verkauft worden sei, sondern dem Kloster gehöre.

1342 geben die Ritter von Stockhausen bekannt, dass sie die Vogtei über das Eigentum des Stifts Hilwartshausen in Hottenhausen, die sie von Herzog Otto von Braunschweig (-Göttingen) besitzen, dem Stift für neun Jahre verkauft haben.

1479 befreien der Landgraf von Hessen und der Abt von Corvey das Stift Hilwartshausen von der Pflicht, die Männer aus Vaake und Hemel zweimal jährlich in Hottenhausen anläßlich des Kirchweihfestes zu beköstigen.

1618 schließen Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig und Landgraf Moritz von Hessen einen Vergleich über Streitigkeiten u.a. um die Schafhut des Klosters Hilwartshausen auf der Feldmark Hottenhausen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 978 schenkt Ertag dem Kloster Fulda die villam Ottenhusen. 1170 verkauft der Abt des Klosters Fulda den Ort Hottenhusen dem Kloster Hilwartshausen. 1272 gehört das Dorf zu der Grafschaft, die Graf Ludwig von Dassel an Mainz verkauft.
  • Offenbar kann das Stift Hilwartshausen die Vogteirechte gegen den Zugriff der Landgrafen von Hessen nicht behaupten.

Zehntverhältnisse:

1308 überträgt Ludolf von Gudenburg dem Stift Hilwartshausen den Zehnten in Hottenhausen, den er vom Erzbischof von Mainz zu Lehen hat und weiterverlehnt hat. Den Gras- und Fruchtzehnten kann das Stift bis in 19. Jahrhundert behaupten.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Hottenhausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2843> (Stand: 26.9.2022)