Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Müs

Ortsteil · 275 m über NN
Gemeinde Großenlüder, Landkreis Fulda 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

12,5 km nordwestlich von Fulda

Lage und Verkehrslage:

Unweit westlich von Großenlüder am rechen Ufer des Altefeldbaches gelegen

Ersterwähnung:

um 900 (vor 906)

Siedlungsentwicklung:

An der alten fuldischen Westgrenze gelegen.

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Großenlüder.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • locus

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

  • Der auf einem Hang oberhalb des Altefeldbaches errichtete kleine Schlossbau (Anfang d. 17. Jahrhundert) befindet sich an der Stelle einer früheren Burg oder eines befestigten Hofes.

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3535779, 5606378
UTM: 32 U 535690 5604575
WGS84: 50.591985° N, 9.504221° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

631011050

Flächennutzungsstatistik:

  • 1885 (Hektar): 679, davon 362 Acker (= 53.31 %), 122 Wiesen (= 17.97 %), 128 Holzungen (= 18.85 %)
  • 1961 (Hektar): 876, davon 322 Wald (= 36.76 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1812: 70 Feuerstellen, 489 Seelen
  • 1885: 633, davon 5 evangelisch (= 0.79 %), 626 katholisch (= 98.89 %), 2 Juden (= 0.32 %)
  • 1961: 959, davon 22 evangelisch (= 2.29 %), 937 katholisch (= 97.71 %)
  • 1970: 1006

Diagramme:

Müs: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1787: Fürstabtei Fulda, Gericht Lüder (Domkapitel zu Fulda)
  • 1803-1806: Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Großenlüder
  • 1806-1810: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Fulda (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Fulda, Distrikt Großenlüder
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Großherzogtum Fulda, Amt Großenlüder
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fulda
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Fulda
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fulda
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda

Altkreis:

Fulda

Gericht:

  • 1822: Justizamt Großenlüder
  • 1867: Amtsgericht Großenlüder
  • 1945: Amtsgericht Fulda

Gemeindeentwicklung:

Am 01.08.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform als Ortsteil der Gemeinde Großenlüder eingegliedert.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Im Rahmen eines Tauschgeschäfts gelangte der Eigenbesitz von Graf Konrad den Älteren in Müs um 900 an das Kloster Fulda. Später war der hier befindliche adlige Hof Lehen vom Fuldaer Abt.
  • Er hieß auch die Burg und gehörte 1797 dem fuldischen Konvent (Fuld. Kammerarch. 8).
Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1656 Kapelle erwähnt

Patrozinien:

  • Antonius der Eremit [1500 Antoniusbruderschaft], [1656]

Pfarrzugehörigkeit:

1656 und 1812 Tochterkirche von Großenlüder

Bekenntniswechsel:

Trotz großer Anhängerschaft innerhalb der Bevölkerung konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kultur

Schulen:

1910 Volksschule mit zwei Stellen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Müs, Landkreis Fulda“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6501> (Stand: 12.3.2024)