Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Rehborn
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Wüstung · 165 m über NN
Gemarkung Bellersheim, Gemeinde Hungen, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
7 km südöstlich von Lich
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Lage und Verkehrslage:
Wüstung nordöstlich Bellersheim; Flurname Rehborn
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Ersterwähnung:
769
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Letzterwähnung:
1437
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Siedlungsentwicklung:
Anfang 15. Jahrhundert wüst
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Historische Namensformen:
- Rembrunna marca, in (769) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3738b]
- Reinbrunne, in (771/2 (?)) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3742a]
- Hreonbrunne, in (790) [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3756d]
- Rehenburnen, de (1237) [Urkundenbuch der Herren von Hanau 1, Nr. 200]
- Reinburnen (1307) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1, Nr. 642]
- Rehinburne, zu (1359) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2, Nr. 989]
- Rehinburn, gein (1437) [Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3, Nr. 1183]
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3489700, 5591650
UTM: 32 U 489630 5589853
WGS84: 50.460588° N, 8.853896° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
53100801001
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 769: Wetterau
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Altkreis:
Gießen
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Herrschaft:
Bei der Falkensteiner Teilung 1271 erhält Werner von F. von der Licher Linie das zum Gericht Bellersheim gehörige Dorf Rehborn. 1354 sind die falkenstein-münzenbergische Steuer und Bede zu B. und Rehborn an den Ritter Wederod von Linden verpfändet. (Solmser Urkunden 1 Nr. 322). Im Zuge der Solmser Teilungen zwischen den Brüdern Bernhard und Johann von Solms fällt die Wüstung Rehborn 1423 als Teil des Gerichts Bellersheim Graf Bernhard zu
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 769 schenkt Nanther dem Kloster Lorsch in den Marken Bellersheim und Rehborn zusammen 1 Manse, 20 Morgen Ackerland, eine Wiese und weiteres Zubehör. 771/72 schenkt Nenker dem Kloster eine Manse nebst Zubehör in Bellersheim und Rehborn. 790 schenkt Bertolach dem Kloster Besitz in Rehborn und Wüstung Horloff (in Hreonbrunne super fluvio Hornaffa in villa Hornaffa) (vgl. Ziff. 2b).
- 1300 bekundet Philipp von Falkenstein, daß er zusammen mit den von Bellersheim zwischen der Jutta, Witwe des Ritters N.N. Kolbendensel, einerseits und dessen Söhnen andererseits einen Vergleich gestiftete hat, demzufolge Jutta alle Güter in Bellersheim, Rehborn und Obbornhofen haben und genannte Gülten zu ihren Lebzeiten nutzen soll, danach diese an ihre Söhne übergehen sollen, ausgenommen eine Gülte von 2 Pfd. Pfennige aus Habechenheim, die Jutta mit Zustimmung ihrer Söhne an die Klöster Marienborn, Engelthal und Schiffenberg übertragen hat (Solmser Urkunden 1 Nr. 66).
- 1307 schenkt die Wetzlarer Begine und Bürgerin Mechthild Kloster Arnsburg von ihren Gütern in Rehborn eine Hufe gegen Zahlung einer Gülte von den Einkünften an sie und nach ihrem Tod an ihre Verwandte Cyse. 1316 verkauft Kloster Marienborn Güter in Rehborn und Bellersheim an Kloster Arnsburg (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 467).
- 1319 verkaufen Mechthild und Cysa gen. Dyteren dem Deutschen Orden Marburg 2 Malter Korngülte von Mathildens Gütern zu Rehborn. Eine weitere Gülte aus diesen Gütern verkauft 1320 die Wetzlarer Bürgerin Gertrud an den Deutschen Orden (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 642, Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 2 Nr. 365, 387). 1354 kauft Ritter Widerold von Linden eine jährliche Gülte in Rehborn und Bellersheim von Philipp den Älteren von Falkenstein (Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 2 Nr. 1096)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Küther, Wüstung Hausen, S. 153 Anm. 78,
- Küther, Geschichte des Grasser Berges, S. 11f.,
- Braasch-Schwersmann, Deutschordenshaus Marburg, S. 315
- Zitierweise ↑
- „Rehborn, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10432> (Stand: 8.11.2017)