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KDR 100, TK25 1900 ff.

Selters

Wüstung · 174 m über NN
Gemarkung Gießen, Gemeinde Gießen, Landkreis Gießen 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Wüstung

Lagebezug:

1 km südwestlich von Gießen

Lage und Verkehrslage:

Wüste Siedlung südwestlich des Zentrums, aufgegangen in der Stadt Gießen

Ersterwähnung:

775

Letzterwähnung:

Mitte 18. Jahrhundert

Siedlungsentwicklung:

Um 1520 im Zuge der Erweiterung der Gießener Festungsbauten endgültig beseitigt.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa 817

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3476504, 5604996
UTM: 32 U 476439 5603194
WGS84: 50.580181° N, 8.66722° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

53100501016

Frühere Ortskennziffer:

53100500027

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 775: Lahngau

Altkreis:

Gießen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 775 schenken Rachilt und Eufemia (Töchter des Graf Cancor) Kloster Lorsch ihren Besitz in Dorheim sowie in Wieseck, Wüstung Ursenheim und Selters (vgl. Ziff. 2b sowei Codex Laureshamensis III Nr. 2918=3747a). 817 schenkt Amalrich dem Kloster in Selters, Krofdorf, (Wüstung) Achstadt und Allendorf/Lahn zusammen 5 Hufen, 5 Mansen mit Zubehör und 31 Manzipien. 832 schenkt Ingolt dem Kloster in Selters 30 Morgen, 1 Wiese und einen halben Bifang sowie in (Nieder-) Wetz (bei Wetzlar) eine Manse und 30 Morgen (vgl. Ziff. 2b).
  • 1311 gibt Erzbischof Peter von Mainz seine Zustimmung, daß die Ritter Erwin und Gieselbert gen. Colven ihr mainzisches Lehen in Selters verkaufen (Regesten der Erzbischöfe von Mainz 1,1 Nr. 1453; sofern nicht Selters , Kreis Büdingen).
  • 1311 überträgt Landgraf Otto Gerlach, Sohn des Schöffen Ludwig in Gießen, und seinen Erben eine Hufe, die er von ihnen in Selters zu Erbrecht besaß, zu eigen mit dem Recht, sie zu veräußern (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 548).
  • Nach 1287 kaufen die Löw von Steinfurt von den von Linden deren Hufe in Selters, die später von Ritter Kuno Halber erworben wird. 1310/1314 schenkt Kuno Halber von Gießen Kloster Arnsburg seinen Hof mit 1 Hufe von 16 Morgen zu Selters. 1311 kauft Arnsburg Güterbesitz zu Selters von Gerlach, Sohn des Ludwig Pistor von Gießen. (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 210, 392, 404, 407, 424). 1316 freit Landgraf Otto den Hof, den sein Burgmann, Ritter gen. Halber von Gießen 1314 dem Kloster Arnsburg übertragen hat (Regesten der Landgrafen von Hessen 1 Nachdr. Nr. 596a; zum Arnsburger Besitz vgl. auch Nr. 520, 634).
  • 1333 besitzt Stift Wetzlar Güter auf den Gemarkung Gießen und Linden mit Höfen in Selters (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2 Nr. 408).
  • Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).

Zehntverhältnisse:

1257 tauscht Eberhard von Merlau mit Widekind von Merenberg die Vogtei in Bessingen und Hausen gegen den Zehnten in Selters, Megerheim und Allendorf (Lahn).

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • Ecclesia Parochialis Sancti Petri 1336 (Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 205); Pfarrkirche der Kapelle in Gießen bis zur Reformation. - 1530 niedergelegt.

Patrozinien:

  • Pankratius; Maria

Klöster:

  • Begine 1295, Klause 1435

Beginen:

1295 wird eine Begine (Cluse), 1435 „by der Klusen zu Seltersse“ und auch 1447 verzeichnet.

Kirchliche Mittelbehörden:

15. Jahrhundert: Pfarrei im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier

Sendpflichtig nach Großen-Linden. Archipresbyterat Wetzlar

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Selters, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10471> (Stand: 23.11.2022)