Historisches Ortslexikon
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Weitere Informationen
Höchst im Odenwald
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Ortsteil · 162 m über NN
Gemeinde Höchst i. Odw., Odenwaldkreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
15 km nördlich von Erbach
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regelhaftem Grundriss im Buntsandsteingebiet des Odenwaldes bei doppelseitiger Tallage.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Eberbach ("Odenwaldbahn I";"Mümlingtalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 24.12.1871).
Endbahnhof der Eisenbahnlinie Aschaffenburg/Süd – Höchst i. Odw. ("Bachgaubahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.12.1912).
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Ersterwähnung:
1158
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Historische Namensformen:
- Hoiste (1158)
- Hofsteden (1359)
- Hosten (1366)
- Hoste (1374)
- Hoeste
- Höste (1390)
- Hoeste (1393)
- Host
- Hoeste
- Hoest (1438)
- Hest (1485)
- Hoegst (1567)
- Hoegst (1607)
- Großen-Höchst
-
Bezeichnung der Siedlung:
- Marktflecken
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Oberhöchst
- Augustinerinnenkloster Höchst (Odenwald) (→ Klöster)
- Benediktinerinnenkloster, Höchst (Odenwald) (→ Klöster)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3499642, 5518118
UTM: 32 U 499567 5516350
WGS84: 49.799606° N, 8.993984° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
437009060
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3967, davon 1417 Acker, 449 Wiesen, 2101 Wald
- 1961 (Hektar): 1029, davon 538 Wald (= 52.28 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1829: 1277 Einwohner
- 1961: 3988, davon 2970 evangelisch (= 74.47 %), 883 katholisch (= 22.14 %)
- 1970: 4657 Einwohner
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- undatiert: Fuldische Mark Umstadt
- 1787: Grafschaft Erbach-Schönberg, Herrschaft Breuberg (halb), die andere Hälfte gehörte zum Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Cent Höchst
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1820: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Starkenburg, Amt Breuberg (zur Standesherrschaft Löwenstein-Wertheim gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Breuberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Neustadt
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
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Altkreis:
Erbach
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Gericht:
- 1806: Zentgericht Höchst
- 1820: standesherrliches Amt Breuberg
- 1822-1879: Landgericht Höchst (zunächst Breuberg-Höchst)
- 1879: Amtsgericht Höchst
- 1943: Zweigstelle Amtsgericht Groß-Umstadt
- 1945: Zweigstelle Amtsgericht Reichelsheim (Odenwald)
- 1946: Amtsgericht Höchst
- seit 1968: Zweigstelle Amtsgericht Michelstadt (Auflösung vorgesehen)
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Gemeindeentwicklung:
Zur Entwicklung der im Zuge der hessischen Gebietsreform neu gebildeten Stadtgemeinde s. Höchst im Odenwald, Gemeinde. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Höchst im Odenwald.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1303 Vergleich zwischen den Brüdern Rucker und Otto von Crumbach und der Kommende Mosbach über Güter zu Höchst. 1373 überträgt Pralzgraf Ruprecht Dorf und Kloster dem Grafen Johann von Wertheim. 1396 empfängt Dieter Gans seine früher von Fulda lehnbaren Güter von Pfalzgraf Ruprecht.
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Zehntverhältnisse:
1359 ist der Zehnte im Besitz des Klosters Höchst.
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Ortsadel:
1282
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1273: ecclesia
- 1458: Altarist des Marienaltars
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Patrozinien:
- Maria
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Pfarrzugehörigkeit:
Mutterkirche ist Sandbach. Zum Kirchspiel Höchst gehören Annelsbach, Dusenbach, Etzengesäß, Forstel, Hetschbach, Hummetroth, Mümling-Grumbach, Ober-Nauses, Pfirschbach, Schloß-Nauses und Ober-Höchst (wüst)
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Patronat:
Patronatsherren waren die Herren von Wertheim.
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Klöster:
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Diakonische Einrichtung:
1902 – 1968 arbeiten Diakonissen des Elisabethenstift Darmstadt in Höchst, im Kindergarten 1912 -1941,1945 – 1968; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 2 Kräften
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation ab 1526 durch die Grafen von Wertheim.
Erster evangelischer Pfarrer: Christoph v. d. Kiesel bis 1555
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Kirchliche Mittelbehörden:
Archidiakonat St. Peter und Alexander in Aschaffenburg, Landkapitel Montat
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Juden:
1830: 146, 1905: 127, 1931: 120, 1932/33: 110 Juden
Die Gemeinde hatte eine Synagoge, einen Friedhof, eine Mikwe und ein Schächteramt.
1903-1904 Bau einer Synagoge auf dem Platz einer abgerissenen alten, vermutlich schon um 1700
- Kultur ↑
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Schulen:
1575 Gründung einer Schule; 1910 Volksschule mit sechs Klassen, zwei Schulhäuser von 1850 und 1880
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
Sitz einer Cent, zu der 1557 Höchst, Arnheider Hof, Sandbach, Hainstadt, Pfirschbach, Annelsbach, Hummetroth, Forstel, Mümling-Crumbach, Etzen-Gesäß, Rimhorn, Dusenbach, Breitenbach, Mühhausen, Rosenbach, Ober-Höchst (wüst), Hetschbach, Ober-Nauses, Schloß-Nauses, Neustadt, Raibach, Fürstengrund (nördlicher Gemarkungsteil), Zent Lützelbach, Zent Kirch-Brombach und Eschern (wüst) gehörten.
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Mühlen:
Im 16. Jahrhundert hat die Mühle zwei Flügel.
- Nachweise ↑
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Quellen:
-
Literatur:
- Die Inschriften des Odenwaldkreises, S. XX-XXI
- Müller, Starkenburg, S. 346-349
- Demandt, Kirchenorganisation, S. 120-121
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 117
- Denkmaltopographie Odenwaldkreis, S. 362-378
- Schäfer, Georg: Kreis Erbach, S. 133-142
- Kleberger, Territorialgeschichte des Odenwalds, S. 150-154
- Germania Benedictina 7: Benediktinerklöster Hessen, S. 639-652
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt, S. 460-461
- Cramer, Baden-Württembergisches Pfarrerbuch I, 1, S. 148
- Führer durch die jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933. Herausgegeben von der Zentralwohlfahrtsstelle der Deutschen Juden, S. 382
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die hessisch-darmstädtischen Souveränitatslande, S. 126
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 62
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd.1
- Zitierweise ↑
- „Höchst im Odenwald, Odenwaldkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13994> (Stand: 14.8.2023)