Historisches Ortslexikon
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- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 7. Allendorf
Weitere Informationen
Allertshausen
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Ortsteil · 314 m über NN
Gemeinde Rabenau, Landkreis Gießen - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
11 km nordwestlich von Grünberg
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Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß, das sich annährend isohypsenparallel am Südhang eines südöstlich des Ortes endenden Seitentals der Lumda erstreckt. Kirche in erhöhter Lage am Nordwestrand. - Straßenverbindung nach Allendorf, Londorf und Beuern
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Ersterwähnung:
1232
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Siedlungsentwicklung:
Der Hinweis auf einen schon 1220 existierenden befestigten Burgmannensitz läßt sich nicht belegen. Ältere, nicht mehr erhaltene Kirche am Fuß des Berges urspr. am Westrand, heute in zentraler Lage; die 1905/6 errichtete Kirche auf dem Kamm.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Der Beleg zu 802/817 ist nach Reichardt, Siedlungsnamen, S. 21-22, nicht mit diesem Allertshausen zu identifizieren.
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Historische Namensformen:
- Alstratahusun, in villa (802/817) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 1 I S. 272 = Dronke, Traditiones Capitulum 6 Nr. 70]
- Alhardeshusin, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 199-200 und 251]
- Alardeshusen, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 199-200 und 251]
- Alharteshusen, in (vor 1282/83) [Anf. XIV Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 110f. Nr. 333]
- Ellartshusin, in villa dicta (1311) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 216]
- Alertzhusen, in (1489/91) [Universitätsbibliothek Gießen HS 457 m, Nr. 2 fol. 28r]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa 802/817, 1311
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Wüstung Ammenhausen
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Burgen und Befestigungen:
- Der Hinweis auf einen schon 1220 existierenden befestigten Burgmannensitz läßt sich nicht belegen. Ältere, nicht mehr erhaltene Kirche am Fuß des Berges urspr. am Westrand, heute in zentraler Lage; die 1905/6 errichtete Kirche auf dem Kamm.
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Älteste Gemarkungskarte:
1832
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3489438, 5613601
UTM: 32 U 489368 5611795
WGS84: 50.657913° N, 8.849582° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
531015010
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Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 1855, davon 800 Acker, 238 Wiesen, 669 Wald
- 1961 (Hektar): 464, davon 177 Wald
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Einwohnerstatistik:
- 1577: 21 Hausgesäße
- 1669: 58 Seelen
- 1742: 1 Geistl./Beamter, 23 Untert., 5 Junge Mannschaften, keine Beis./Juden
- 1804: 189 Einwohner
- 1830: 234 evangelische Einwohner
- 1895: 267 evangelische Einwohner
- 1961: 454 evangelisch, 18 römisch-katholisch Einwohner - (Erwerbspers.): 93 Land- und Forstwirtsch., 107 Prod. Gewerbe, 28 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 22 Dienstleistung(en) und Sonst
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1500: Amt und Stadtgericht Allendorf/Lumda
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1821: Landratsbezirk
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
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Altkreis:
Gießen
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Gericht:
- 1822: Landgericht Grünberg, seit 1879: Amtsgericht Gießen, seit 1912: Amtsgericht Grünberg
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Gemeindeentwicklung:
1971: Eingliederung nach Rabenau
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1311/12 verkaufen der Grünberger Bürger Heinrich von Londorf und seine Angehörigen ihre Güter zu Allertshausen und Allendorf an die Antoniter in Grünberg (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 216)
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Zehntverhältnisse:
1282/83 ist der Zehnte zu Allertshausen eppstein. Lehen der Herren von Nordeck (Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 111 Nr. 333).
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- 1232: plebanus
- Romanischer Kirchenbau 1706 als Friedhofskapelle umfunktioniert.
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Pfarrzugehörigkeit:
1577: bei Londorf eingepfarrt. 1900: Filiale von Londorf
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Bekenntniswechsel:
Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
- Kultur ↑
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Schulen:
1808 eigene Schule; seit 1865 Schulhaus in ehemaligem Bauernhaus, Anbau 1901
1910 einklassige Volksschule
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Kunstdenkmäler Gießen 1, S. 18-19
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 383
- 1865 Schulhaus mit Anbau von 1905, S. 124
- Zitierweise ↑
- „Allertshausen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/10191> (Stand: 27.5.2023)