Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Rotenfels, Jetche (1772) – Darmstadt-Bessungen

Grab Nr. 86, Darmstadt-Bessungen, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bessungen | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Platzierung:

stehend

Zustand:

verwittert

Beschreibung:

Darstellung: Schnörkelornamente im Giebel

Drucknachweis:

Szklanowski, Benno / Franz, Eckhardt G.: Haus des ewigen Lebens. Beit-Hachajim. Der jüdische Friedhof in Darmstadt. Grabstätten von 1714-1848, Darmstadt 1988, S. 131.

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ״ט

האשה החסו׳

העוסקת במצות ה׳

כל ימים משכמת

ומערבת לבית התפלה

ההולכת מחי׳ אל חי׳

בגמילות חסדים ה״ה מ׳

יטכא בת [מהור״ר] מאז רופא

ז״ל מפ״פ שמתה ונקברת

יום ב׳ ד׳ אדר שני תקל״ב

תנצב״ה עם נשמת שרר״ל

ועם שאר נשים צדקניות

אמן

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist verborgen

die anmutige Gattin,

die sich beschäftigte mit den Geboten des Ewigen

alle Tage, sie machte sich frühmorgens

und abends auf zum Bethaus,

die von Kraft zu Kraft ging

in (ihren) Werken der Nächstenliebe. Es ist Frau

Jetche, Tochter [unseres Lehrers, des Herrn, und unseres Meisters, Herrn] Maas Rofé,

sein Andenken zum Segen, aus Frankfurt, welche verstarb und begraben wurde

(am) Tag 2, 4. Adar Zwei 532 (= 9.3.1772).

Ihre Seele sei eingebunden im Bündel des Lebens mit der Seele Saras, Riwkas, Rachels, Leas

und mit der aller gerechten Frauen.

Amen.

Bemerkungen:

Zeile 2: bKetuwot 17a; Numeri Rabba 12; Raschi zu Gittin 7a

Zeile 3: bSukka 25a; bBerachot 11a

Zeilen 4/5: bBerachot 47a; 8a; Gittin 7a; Mischna Bawa Mezia7,1

Zeile 6: Die doppelte Abkürzung "chai" ist vieldeutig. Es handelt sich um eine Abkürzung von "Chajil" (siehe Ps 84,8) und lässt dabei auch Sprüche 31,10, das "Lied von der tüchtigen Gattin" anklingen ('Eschet Chajil). Das (abgekürzte) Wort "chai", bedeutet aber auch "lebendig", so dass hier auch ein Euphemismus vorliegt. Szklanowski übersetzt "Chajil" in dieser Inschrift mit "Erfolg". Psalm 84,8

Zeile 7: Mischna Awot 1,2; Mischna Pea 1,1; Tosefta Pea 4,19; bBerachot 5a

Zeile 8: Stein z.T. verwittert. Naheliegendes in eckigen Klammern ergänzt.

Zeile 12: bArachin 7b; bSanhedrin 112a; bSota 11b; Exodus Rabba 1,12

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Rotenfels, Jetche

    Sterbetag

    9.3.1772

    Bestattungsdatum

    9.3.1772

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    ledig

    Wohnort

    Darmstadt

    Weitere Angaben

    Sterbedatum: 4. Adar II 5532

Anmerkungen:

vermutliche Familie: Vater: Moses Rotenfels, Rabbiner[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 85]; Schwester: Fradche Bockenheim, geborene Rotenfels[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 84]; Bruder: Elias Rotenfels[Darmstadt-Bessungen, Stein Nr. 6]

Indizes

Personen:

Rotenfels, Jettche · Rotenfels, Moses · Rotenfels, Elias · Bockenheim, Fradche, geborene Rotenfels · Rotenfels, Fradche, verheiratete Bockenheim · Jetche, Tochter des Maas Rofé · Maas Rofé, Vater der Jetche

Orte:

Darmstadt

Sachbegriffe:

Ornamente · Schnörkel · Herren · Rabbiner

Nachweise

Bearbeitung:

Annette Sommer, Salomon Ludwig Steinheim-Institut; P. Berninger, Stadtarchiv Darmstadt

Fotos:

Zitierweise
„Rotenfels, Jetche (1772) – Darmstadt-Bessungen“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/19434> (Stand: 6.9.2023)