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Hessische Biografie

Portrait

Christian Landgraf zu Hessen-Eschwege
(1689–1755)

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Hessen-Eschwege, Christian Landgraf zu [ID = 15950]

* 17.7.1689 Wanfried, † 21.10.1755 Eschwege, Begräbnisort: Hülfensberg/Eichsfeld, katholisch
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Andere Namen

Weitere Namen:

  • Hessen-Eschwege-Rheinfels, Christian Landgraf zu
Familie

Vater:

Hessen-Wanfried, Carl Landgraf von, * Rheinfels 19./29.7.1649, † Langenschwalbach 3.3.1711

Mutter:

Leiningen-Dagsburg, Juliana Alexandrina Gräfin von, 1651–1703

Partner:

  • Hohenlohe-Langenburg, Franziska Gräfin von, * Bartenstein 17.8.1698, † Frankfurt am Main 11.12.1757, Heirat Nürnberg 11.8.1731, Tochter des Philipp Carl Graf von Hohenlohe-Langenburg-Bartenstein, 1668–1729, und der Sophie Gräfin von Hohenlohe-Waldenburg, 1673–1693

Verwandte:

Nachweise

Literatur:

Leben

Christian empfing schon 1699 als Zehnjähriger in Straßburg die erste Tonsur und wurde 1700 Kanonikus in der dortigen Münsterkirche. 1710 trat er als Rittmeister in den hessen-kasselischen Militärdienst und wurde bereits im Folgejahr Oberstleutnant beim Leibregiment zu Pferd. Die eigentlich ihm zugedachte Nachfolge des Vaters Carl musste er nach vorausgegangenem Streit seinem älteren Halbbruder Wilhelm überlassen, der ihm wohl nicht ganz zu Unrecht vorwarf, er sei zu sehr um einen Ausgleich mit Hessen-Kassel bemüht und bereit, dafür seinen Anteil an der Quart abzutreten. Christian erhielt 1711 Eschwege, konnte seine dortige Residenz aber erst zwei Jahre später einrichten, nachdem eine Verpfändung an den Herzog von Braunschweig-Bevern abgelöst war. Er renovierte das Schloss und ließ eine katholische Kapelle einrichten. Nach Wilhelms Tod 1731 verlegte er seine Residenz im Folgejahr nach Wanfried. Auch weiterhin um die Beilegung der Streitigkeiten mit Kassel bemüht, suchte er zugleich die Aussöhnung mit Vetter Ernst Leopold in Rotenburg: Man vereinbarte die Einrichtung einer Samtkanzlei in Rotenburg und die gemeinsame Verwaltung von Rheinfels. Nachdem die 1725 in Brüssel verabredete, sicher lukrative Verlobung mit Augusta, der einzigen Tochter des Fürsten Anselm von Thurn und Taxis, gescheitert war, heiratete Christian erst 1731 Marie Franziska von Hohenlohe-Bartenstein, die Stieftochter seiner Schwester Sophie. Die Ehe blieb jedoch kinderlos. Christian wurde 1755 als ein von seinen Untertanen geschätzter und betrauerter Landesherr in der Klosterkirche auf dem Hülfensberg beigesetzt; seine Witwe starb 1757 in Frankfurt und wurde dort im Dom bestattet.

Uta Löwenstein

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 210)

Zitierweise
„Hessen-Eschwege, Christian Landgraf zu“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/15950> (Stand: 25.3.2024)