Hessische Biografie
Hessen-Rotenburg, Anna Johannetta Landgräfin von [ID = 15946]
- * 2./12.9.1680 Rheinfels, † 28.5.1766 Essen, Begräbnisort: Essen Münsterkirche, katholisch
- Wirken ↑
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Funktion:
- Limburg, Stift Thorn, Küsterin und Dechantin, ab 1739
- Rellinghausen, Pröpstin, ab 1740
- Essen, Pröpstin, ab 1753
- Familie ↑
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Vater:
Hessen-Rotenburg, Wilhelm der Ältere Landgraf von, 1648–1725
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Mutter:
Löwenstein-Wertheim-Rochefort, Maria Anna Gräfin von, 1652-1688
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Verwandte:
- Rhein, Marie Eleonora* Amelia Pfalzgräfin bei <Schwester>, 1675–1720
- Nassau-Hadamar, Elisabeth Catharina Felicitas Fürstin von <Schwester>, 1677-1739
- Cerda de Villa Longa, Ernestina Aloysia Gräfin de la <Schwester>, 16581-1732
- Hessen-Rotenburg, Ernst III. Leopold Landgraf von <Bruder>, 1684-1749
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Franz, Das Haus Hessen. Ein biographisches Lexikon, Darmstadt 2012, Nr. HR 6, S. 204 (Uta Löwenstein)
- Leben ↑
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Anna Johannetta erhielt 1696 eine Präbende im Stift Thorn (bei Roermond, Provinz Limburg). Trotz einer Empfehlung von Kaiser Karl VI. unterlag sie bei der Wahl der Fürstäbtissin 1717 ihrer Nichte Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach. Johannetta wurde erst 1739 Küsterin und Vizedechantin, im Folgejahr dann Dechantin des Stifts Thorn. Auf die zusätzliche Präbende in St. Ursula in Köln, die sie seit 1710 innehatte, wurde 1749 verzichtet. 1725 war jedoch ihre Präsentation und Aufschwörung im Stift Essen erfolgt, das im Jahr darauf ebenfalls die Nichte Pfalz-Sulzbach zur Äbtissin wählte. Johannetta hatte zwar 1726 formell Possession ergriffen, konnte aber wegen krankheitsbedingter Unterbrechung der Residenzzeit erst im Mai 1728 als Kapitularin aufgenommen werden. Nachdem sie 1740 Pröpstin in Rellinghausen geworden war, übernahm sie dies Amt 1753 auch in Essen. Sie wohnte in der rittbergischen Kurie in Essen und war schon seit 1728 Mitglied der dortigen Todesangst-Bruderschaft der Jesuiten. Als sie starb, lebte die Stiftsdame Maria Josepha von Ligne bei ihr zur Untermiete. Beigesetzt wurde Johannetta 1766 in der Münsterkirche zu Essen. Teile ihrer umfangreichen Bibliothek von zumeist religiöser Literatur verschenkte sie noch zu Lebzeiten; die bei ihrem Tode noch vorhandenen Bücher erhielten die Minoriten in Maaseik im heutigen Belgien.
Uta Löwenstein
(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 204)
- Zitierweise ↑
- „Hessen-Rotenburg, Anna Johannetta Landgräfin von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/15946> (Stand: 25.3.2024)