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Hessische Biografie

Portrait

Carolina Herzogin von Enghien
(1714–1741)

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Weitere Informationen

Enghien, Carolina Herzogin von [ID = 15961]

* 18.8.1714 Rotenburg, † 14.6.1741 Paris, katholisch
Biografischer Text

Wie ihre Schwester Eleonora begleitete auch Caroline die ältere Polyxena 1724 auf ihrem Brautzug nach Thonon und weiter bis Annecy, wo sie zur weiteren Erziehung dem Kloster der Salesianerinnen übergeben wurde. Als Vierzehnjährige wurde sie im Juni 1728 in einer Prokurationsheirat, bei der ihr Bruder Alexander den Bräutigam vertrat, in Rotenburg und einige Wochen später im Juli in Sarri bei Chalons persönlich mit dem verwitweten, 36jährigen Louis Henry von Bourbon, Herzog von Condé, Gouverneur und Generalleutnant der Provinzen Bourgogne und Bresse, vermählt, einem Sohn der natürlichen Tochter König Ludwigs XIV. und treuen Anhänger Ludwigs XV. Caroline, der eine Liaison mit dem Diplomaten François Joseph de Sade (1702–1767), dem Vater des berühmt-berüchtigten „Marquis de Sade“, nachgesagt wurde, starb 1741 in Paris und wurde im Kloster der Karmeliterinnen in der Rue St. Jacques beigesetzt. Ihre Eingeweide erhielt die Pfarrkirche St. Sulpice in Paris. Sohn Louis V. Joseph (1736–1818) heiratete 1758 Charlotte, eine Tochter des Fürsten Charles von Rohan-Soubise, und später in zweiter Ehe Katharina von Brignole-Sale. Sein Enkel, Louis Antoine Herzog von Enghien, fand durch seine 1804 von Napoleon angeordnete Entführung aus dem neutralen Ettenheim (Baden) und die nachfolgende Erschießung in Vincennes Eingang in die Geschichtsbücher.

Uta Löwenstein

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 214 f.)


Literatur