Zeitgeschichte in Hessen - Daten · Fakten · Hintergründe

Krauss-Maffei und Wegmann kündigen Zusammenführung ihrer wehrtechnischen Geschäftsbereiche an, 4. Dezember 1997

Die in München ansässige Krauss-Maffei AG und die Wegmann GmbH & Co. in Kassel kündigen die Zusammenführung ihrer vor allem auf gepanzerte Militärfahrzeuge konzentrierten Wehrtechnik-Geschäftsbereiche an. Nach einer Pflichtmitteilung der Krauss-Maffei-Muttergesellschaft Mannesmann AG ist beabsichtigt, die wehrtechnischen Geschäftsbereiche beider Unternehmen in einer gemeinsamer Gesellschaft unter dem Namen Krauss-Maffei Wegmann mit Sitz in München zu verschmelzen. Auf die Wegmann GmbH wird dabei einen Mehrheitsanteil von 51 %, auf Krauss-Maffei ein Anteil von 49 % entfallen. Die bisherigen Standorte München und Kassel sollen erhalten bleiben.

Fusion aufgrund sinkender Umsätze

Anlaß für die Fusion sind sinkende Umsatzzahlen der letzten Jahre bei beiden Unternehmen. Der Umsatz im Bereich Wehrtechnik der zur Jahresmitte 1997 in den Mannesmann-Konzern eingegliederten Krauss-Maffei AG halbierte sich zwischen 1992 bis 1995 auf rund 300 Millionen DM. Allerdings gelang es 1996, den Umsatz um 57 % auf 481 Millionen DM zu steigern; ein Ergebnis, dass das Unternehmen in erster Linie durch Kampfwertsteigerungsprogramme für deutsche und holländische Leopard-Panzer erzielte. Für 1997 rechnet Krauss-Maffei mit einem weiteren Anstieg des Wehrtechnik-Umsatzes auf nunmehr 720 Millionen DM. Bei der in Privatbesitz befindlichen Wegmann & Co. GmbH wurde die Belegschaft am Stammsitz in Kassel auf rund 1.000 Mitarbeiter verringert. Mitte der achtziger Jahre beschäftigte die Firma dort noch gut 2.000 Angestellte. Den Jahresumsatz beziffert die nordhessische Rüstungsschmiede auf zuletzt 480 Millionen DM. Auch hier macht man sich allerdings Hoffnungen auf eine Verbesserung, denn Wegmann wird neue Großaufträge für Panzerhaubitzen der Bundeswehr erhalten.
(KU)