Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Ober-Wöllstadt

Ortsteil · 143 m über NN
Gemeinde Wöllstadt, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

4,5 km südlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage:

Am rechten Ufer des Rosbachs gelegen. Durch den Ort führt die B 3 von Friedberg nach Okarben.

Ersterwähnung:

790

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • villa (790)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3482407, 5573491
UTM: 32 U 482339 5571701
WGS84: 50.297168° N, 8.752041° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440025020

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2087, davon 1921 Acker, 85 Wiesen, - Wald
  • 1961 (Hektar): 522, davon 0 Wald

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 1639, davon 236 evangelisch (= 14.40 %), 1392 katholisch (= 84.93 %)
  • 1970: 1834 Einwohner

Diagramme:

Ober-Wöllstadt: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 790: Wettereiba (in pago Wetdereiba)
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Amtsvogtei Rockenberg
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Rockenberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Friedberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
  • 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Friedberg (verlegt aus Butzbach)
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Friedberg

Gericht:

  • 1821: Landgericht Friedberg
  • 1879: Amtsgericht Friedberg

Gemeindeentwicklung:

Am 1.8.1972 zur Gemeinde Wöllstadt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Seit 790 erhält das Kloster Lorsch zahlreiche Privatschenkungen in Wöllstadt.
  • Um 1048/1056 schenken der Edle Hecil und seine Frau Outa der Abtei Fulda neben 10 Hufen auch ein Viertel von der Kirche von Ober-Wöllstadt und den Zehnten. 1177 bestätigt Kaiser Friedrich Barbarossa dem Nonnenkloster St. Marien zu Rolandswerth das Privileg Kaiser Lothars (III.) (DL.III.56) über den Besitzstand und die Vogteirechte und erklärt die Klostergüter in Wöllstadt für frei von jeder Vogtei außer der des Kaisers. 1477-1479 mussten die Nonnen ihren Besitz in Ober-Wöllstadt verkaufen.
  • 1184 schenkt Heinrich von Staden den grundbesitzenden Einwohnern von Oberwöllstadt einen ihm nach Erbrecht gehörigen Hain bei Ober- oder Niederroßbach.

Zehntverhältnisse:

Um 1048/1056 schenken der Edle Hecil und seine Frau Outa der Abtei Fulda neben 10 Hufen auch ein Viertel von der Kirche von Ober-Wöllstadt mit dem Zehnten.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1235: capelle (Kuratskapelle) mit eigenem Pfarrer (parrochianus)

Pfarrzugehörigkeit:

Pfarrei Niederwöllstadt, seit 1594 selbständige Pfarrei.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Nieder-Wöllstadt, Einführung der Reformation unter dem Nieder-Wöllstädter Pfarrer Eberhard Weckmann vor 1546.

Katholischer Bekenntniswechsel: 1603, 1632 unter schwedischer Herrschaft wieder lutherisch, 1636 endgültig katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden:

Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Niederwöllstadt

Kultur

Schulen:

Schule im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts errichtet; 1910 Volksschule mit drei Klassen, drei Schulhäuser von 1850, 1872 und 1906

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Ober-Wöllstadt, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12001> (Stand: 15.3.2022)