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KDR 100, TK25 1900 ff.
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 53. Schwarzenborn

Grebenhagen

Stadtteil · 390 m über NN
Gemeinde Schwarzenborn, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

14 km südöstlich von Homberg (Efze).

Lage und Verkehrslage:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss im Tal des Efzebachs an der Einmündung eines von Schwarzenborn kommenden Baches. Die Mehrzahl der Gehöfte reiht sich an der nach Norden abbiegenden Straße Schwarzenborn - Appenfeld auf. Kirche in zentraler Lage auf angerartigem, teilweise bebautem Platz.

Straße Schwarzenborn - Appenfeld biegt nach Norden ab.

Ersterwähnung:

1250

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1368: Dorf.

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Älteste Gemarkungskarte:

1755

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3533791, 5642523
UTM: 32 U 533703 5640706
WGS84: 50.91701° N, 9.479459° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634023010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1742 (Kasseler Acker): 488 Land, 96 Wiesen.
  • 1885 (Hektar): 316, davon 107 Acker (= 33.86 %), 45 Wiesen (= 14.24 %), 147 Holzungen (= 46.52 %)
  • 1961 (Hektar): 321, davon 139 Wald (= 43.30 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 25 Hausgesesse.
  • 1742: 27 Häuser. 1747: 29 Hausgesesse. 1768: 171 Einwohner.
  • 1834: 248, 1885: 212 Einwohner.
  • 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiert.
  • 1885: 212, davon 212 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1925: 228, 1939: 200, 1950: 275, 1961: 245 Einwohner.
  • 1961 (Erwerbspersonen): 70 Land- und Forstwirtschaft, 29 Produzierendes Gewerbe, 4 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 245, davon 232 evangelisch (= 94.69 %), 11 katholisch (= 4.49 %)

Diagramme:

Grebenhagen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1575/85: Amt Ziegenhain; niederes und peinliches Gericht Wallenstein-Neuenstein, links der Efze zum Gericht Ober-Hülsa
  • 1695: 16 Einwohner von Grebenhagen gehören zum Hund-von Buttlar`schen Anteil am Gericht Wallenstein-Neuenstein
  • 1742: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Homberg, Gericht Neuenstein
  • 1782: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Neuenstein
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Schwarzenborn
  • 1814-1817: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1817-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Neuenstein
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Rotenburg, Amt Neuenstein
  • 1823: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1821: Justizamt Neuenstein
  • 1822: Assistenzamt Neuenstein
  • 1824: Landgericht Homberg
  • vor 1832: Amt Neuenstein
  • 1832: Justizamt Raboldshausen
  • 1851: Landgericht Homberg
  • 1867: Amtsgericht Homberg
  • 1879: Amtsgericht Homberg
  • 1968: Amtsgericht Homberg

Herrschaft:

1368: Gericht Wallenstein. Die von Lißberg und von Schlitz verkaufen ihren Teil des Dorfes Grebenhagen an von Wallenstein.

1500: Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.

1505: Stift Hersfeld belehnt Konrad von Wallenstein mit der Hälfte von Grebenhagen. Die andere Hälfte des Dorfes im Besitz der Hund und von Schachten, die auf ganz Grebenhagen Anspruch erheben.

1518: Konrad von Wallenstein verschreibt seinem Neffen von Reckerod sein Teil am Dorf Grebenhagen.

1563: Landgraf nimmt Dorf Grebenhagen in seinen Schutz.

1565: Abt von Hersfeld erklärt, dass die Reichssteuern zu Grebenhagen durch ihn erhoben werden.

1578: Letzter Protest des Hersfelder Abtes wegen Oberhoheit über alle Wallensteiner und Neuensteiner Lehen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.1.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Grebenhagen (früher Altkreis Fritzlar-Homberg) in die Stadt Schwarzenborn, wodurch eine neue Stadtgemeinde Schwarzenborn entstand, deren Stadtteil Grebenhagen wurde.

Besitz

Zehntverhältnisse:

1500: Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.

1575/85: Die von Dörnberg tragen Zehnten zu Grebenhagen als hessisches Lehen.

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1554: Kirche.

Pfarrzugehörigkeit:

1575/85 bis 1936: Grebenhagen Filiale von Raboldshausen, seitdem eingepfarrt nach Schwarzenborn.

Bekenntniswechsel:

Da Filial von Raboldshausen, Einführung der Reformation vermutlich um 1528.

Kultur

Schulen:

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

Konrad von Wallenstein verschreibt seiner Frau 1500 die Hälfte von Grebenhagen mit Mühle und Zehnten.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Grebenhagen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4139> (Stand: 29.3.2022)