Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4922 Homberg (Efze)
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Urkataster+
Homberg (Efze)
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 42. Homberg

Weitere Informationen

Homberg (Efze)

Stadtteil · 274 m über NN
Gemeinde Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Stadt

Lagebezug:

32,5 km südsüdwestlich von Kassel

Lage und Verkehrslage:

Stadt unterhalb des steil aufragenden Schlossberges (mit Burgruine) auf einem nach Süden zur Efze fallenden Hang. Doppelteilige Stadtanlage. Oberstadt mit annähernd rechteckigem Grundriss und gitterförmigem Straßennetz. Im Zentrum Kirche auf Platz mit starken Stützmauern. Südlich davon Marktplatz. Unterhalb der Oberstadt bzw. Altstadt die "Freiheit" genannte Unterstadt mit trapezförmigem Umriss und unregelmäßiger Straßenführung. Moderne Bebauung im Südwesten, Südosten und am Bahnhof jenseits der Efze.

Die zur Bundesautobahn A7 im Osten führende Bundesstraße 323 verläuft durch die Stadt, die Bundesstraße 254 verläuft westlich der Stadt in Nord-Süd-Richtung.Außerdem ist die Stadt über die Landesstraßen L3224 und L3254 und die Kreisstraßen K25, K36 und K45 an das Straßenverkehrsnetz angebunden.

Straßen von Mühlhausen, Hombergshausen bzw. Mörshausen, Sondheim.

Nördliche "Lange Hessen" Frankfurt (Main) bzw. Köln - Leipzig.

Bahnhof der 1879 erbauten Eisenbahnlinie Eschwege/Niederhone – Schwalmstadt/Treysa ("Kanonenbahn III") (Inbetriebnahme der Strecke 1.8.1879) seit 1879 etwa 1 km südlich der Altstadt jenseits der Efze (Strecke bis Oberbeisheim 1983 stillgelegt).

Ersterwähnung:

1231

Siedlungsentwicklung:

Unterhalb der Homberger Burg Stadtgründung vor 1230. An die Altstadt (Oberstadt) wurde vor 1376 die sogenannte "Freiheit" (Unterstadt) südlich angehängt. Vereinigung beider Siedlungen 1536.

Die Ausbauten der Stadt seit Ende des 19. Jahrhunderts folgen den die Altstadt verlassenden Straßen. Im 20. Jahrhundert Neubauten am Ost-Hang des Stellberges südwestlich der Altstadt. Moderne Wohnsiedlungen wurden ferner beim Bahnhof und den Kasernen angelegt.

Historische Namensformen:

  • Hohenberg, de (1162) [Wenck HLG Urkundenbuch III Nr. 76]
  • Hohenberc, de (1189)
  • Hoinberg, de [XII]
  • Honberg, de (1194)
  • Honberch, de (1209)
  • Hohenberch, de (1219)
  • Hoinberc, de (1220)
  • Homberc, de (1227)
  • Hoenberg (um 1230)
  • Honburc (1234)
  • Hoemberg (1241)
  • Hoinberg (1268)
  • Honbergk (1270) [XVI]
  • Homberg, de (1285)
  • Hohemberg, de (1285)
  • Hohinberg, de (1291)
  • Hoynberc, de (1291)
  • Hoenberch, von (1315)
  • Hoenbergk (1452)

Bezeichnung der Siedlung:

  • 1231: oppidum
  • 1247: civitas

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Umlegung der Flur:

1882/1883

Älteste Gemarkungskarte:

1594, 1706

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3528601, 5655161
UTM: 32 U 528516 5653339
WGS84: 51.03089° N, 9.406651° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

634009060

Flächennutzungsstatistik:

  • 1742 (Kasseler Acker): 2850 Land, 1027 Wiesen
  • 1885 (Hektar): 1660, davon 830 Acker (= 50.00 %), 196 Wiesen (= 11.81 %), 310 Holzungen (= 18.67 %)
  • 1961 (Hektar): 1682, davon 415 Wald (= 24.67 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1575/85: 474 Hausgesesse. 1587: 480 Mannschaft
  • 1705: 379 Hausgesesse. 1731: 1950 Einwohner. 1742: 323 1/2 Häuser. 1747: 328 Hausgesesse. 1748: 2520 Einwohner
  • 1748: 16 Gewandreißer, 35 Leineweber, 26 Wolltuchmacher, 6 Färber, 18 Wollspinner; insgesamt 294 Handel- und Gewerbetreibende, 77 Tagelöhner
  • 1834: 3686, 1885: 3469 Einwohner
  • 1835: 3544 evangelische, 4 römisch-katholische Einwohner
  • 1861: 3485 evangelisch-reformierte, 14 evangelisch-lutherische, 17 unirte, 23 römisch-katholische Einwohner
  • 1885: 3469, davon 3382 evangelisch (= 97.49 %), 72 katholisch (= 2.08 %), 15 Juden (= 0.43 %)
  • 1925: 3520, 1939: 4339, 1950: 6423, 1961: 6086 Einwohner
  • 1961 (Erwerbspersonen): 107 Land- und Forstwirtschaft, 962 Produzierendes Gewerbe, 511 Handel und Verkehr, 782 Dienstleistungen und Sonstiges.
  • 1961: 6086, davon 4884 evangelisch (= 80.25 %), 1076 katholisch (= 17.68 %)
  • Um 1490: 240 wehrhafte Männer
  • Um 1600: ca. 4000 Einwohner. 1639: 153 verheiratete, 50 verwitwete Hausgesesse

Diagramme:

Homberg (Efze): Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • Amtsbildung auf der Grundlage älterer Gerichts- und Verwaltungseinheiten in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Als Vorstufen des späteren Amtes sind Vogtei und Villikation Homberg sowie das Gericht Sendberg (Altkreis Ziegenhain) als ursprünglich selbstständige Einheiten zu erschließen.
  • 1361 versetzen die Landgrafen den von Homberg Amt, Stadt und Gericht Homberg.
  • 1263: comicia Homberg (d. i. Villikation Homberg); seit spätestens 1283 ist die Gerichtsbarkeit dem Homberger Amtmann unterstellt;
  • 1338 / um 1350: iurisdictio Homberg
  • 1387: Tilo von Falkenberg wird durch Landgraf Hermann amtsweise in Schloss Homberg eingewiesen
  • 1575/85: Amt Homberg mit niederer und peinlicher Gerichtsbarkeit landgräflich
  • 1807: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton und Friedensgericht Homberg
  • 1814: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Homberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Homberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Homberg
  • 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Fritzlar-Homberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis

Altkreis:

Fritzlar-Homberg

Gericht:

  • 1247 findet eine Gerichtssitzung im Rathaus (teatrum) statt.
  • Flurname am Galgenberg, Galgengraben
  • 1209: advocatus
  • um 1230: villicus
  • 1273: officiatus (officialis)
  • Rentmeister 1460 genannt
  • vor 1822: Amt Homberg
  • 1822: Landgericht Homberg
  • 1832: Justizamt Homberg
  • 1867: Amtsgericht Homberg
  • 1968: Amtsgericht Homberg
  • 1879: Amtsgericht Homberg

Herrschaft:

Stadtgründung durch die Landgrafen von Thüringen spätestens 1231.

1231:burgenses

1238: scabini

1250: cives

1254: villicatio et burgenses; universitas burgensium

Ältestes Stadtsiegel von 1246

Landgräfliche Stadtherrschaft von Anbeginn;

1361 versetzen die Landgrafen den von Homberg Amt, Stadt und Gericht Homberg.

Beauftragte der Herrschaft vgl. Verwaltungsbezirk (Amt) und Gericht.

1748: 1 consul regens, 1 proconsul und 10 Ratsschöffen.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen (Homberg) und Welferode in die dadurch erheblich vergrößerte Stadt Homberg (Efze). Zu deren weiterer Entwicklung s. Homberg (Efze), Stadtgemeinde. Sitz der Stadtverwaltung ist Homberg (Efze).

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • Frühes (fränkisches) Königsgut in und um Homberg vermutet.
  • 1162 und 1170: Rentwich von Homberg hersfeldischer Ministerialer
  • 1271: Graf Gottfried von Reichenbach befreit Kloster Spieskappel von Abgaben aus seinen Lehnsgütern zu Homberg; folgend Haus-, Güter- und Einkünfteerwerbung des Klosters Spieskappel in Homberg; Klosterbesitz 1527 vom Landgraf eingezogen.

Zehntverhältnisse:

Um 1230: Zehnter zu Homberg im Besitz der Grafen von Ziegenhain, vermutlich als hersfeldisches Lehen.

Ortsadel:

1162-1427

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1231: plebanus
  • 1259: ecclesia
  • 1266: cimiterium
  • 1269: viceplebanus
  • In der "Freiheit" (Neustadt):
  • 1. die Freiheiter (Heiliger Geist) Kirche, 1368 begonnen, 1805 abgebrochen;
  • 2. Nikolauskirche, Alter unbekannt; 1532 durch Landgraf Philipp dem Rat der Freiheit überlassen

Patrozinien:

  • Maria

Pfarrzugehörigkeit:

1575/85: Kloster Sankt Georgen eingepfarrt nach Homberg

1780 und später: Holzhausen Filiale von Homberg, mit Reibehausen eingepfarrt die Mühlen an der Efze

Seit 1825: der Neue Hof eingepfarrt nach Homberg

1872: Holzhausen, die Mühlen an der Efze sowie der Neue Hof Filiale von Homberg

1926: Holzhausen Filiale, die Mühlen an der Efze und Reibehausen sowie der Neue Hof eingepfarrt nach Homberg

Patronat:

Landgraf als Stadtherr

1278: Ansprüche des Abtes von Hersfeld auf Besetzungsrecht abgewiesen

1292/93: erneut und endgültig abgewiesen

Klöster:

Diakonische Einrichtung:

1841 Kinderbeahranstalt der Inneren Mission; seit 25.10.1891 Diakonissenstation im Hospital Rudolf Francke, Die christliche Liebestätigkeit in Kurhessen. Kassel 1904; zwei Schwestern davon eine als Schulschwester für die Kleinkinderschule; Betreuung des Jungfrauenvereins und der Flickschule nennt Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel, S. 300; Fortbestand der Diakoniestation bis 1970 (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Gerhard Ungefug (Eugenius), als katholischer Priester 1517 genannt, evangelischer Pfarrer 1526-1528

Kirchliche Mittelbehörden:

Archipresbyterat Mardorf

Juden:

1537: Isac Lutz

1636: Hausierende Juden in der Stadt

1679: 1 Jude genannt

Nach 1866: 1-2 jüdische Familien

1905: 27 Juden

1908: 11 jüdische Familien mit 47 Seelen

1909: Bestätigung einer selbständigen jüdischen Gemeinde Homberg durch die Regierung, bis dahin zu Falkenberg gehörig

1908: Verlegung der jüdischen Schule zu Falkenberg als Privatschule nach Homberg

1913: Private Elementarschule von 12 Kindern besucht

1918/19: nur noch 4 bzw. 5 Kinder; Schließung der Schule

1932/33: 34 Juden

In Homberg gab es keine Synagoge, es wurde ein privater Betraum genutzt.

Berufe: Kaufleute, Händler

Jüdischer Friedhof in Falkenberg in Nutzung, später eigener Friedhof. (alemannia-judaica)

Kultur

Schulen:

1269: rector puerorum;1281: Lateinschule unter geistlicher Leitung; 1315: Laie als Schulrektor

1514-19: Schulmeister Gerhard Ungefug

1535 und 1538: Leonhard Crispinus Schulmeister, 1541-48: Rektor der deutschen Partikularschule mit Latein

Mädchenschule Ende 16. Jahrhundert

Freie Stadtschule um 1750

1834: Stadtschule beschlossen als Vorschule (= untere Bürgerschule, geteilt in Knaben- und Mädchenschule), dazu Obere Bürgerschule, durchgeführt ab 1835 als 6-klassige Stadtschule; deutsche Stadtschule mit lateinischer Vorschule und Progymnasialklasse bestand 1844

1864: Stadtschule und daneben Rektorschule

Töchterschule 1907

Evangelisches Landschullehrerseminar, 1835 von Kassel nach Homberg verlegt, später Provinziallehrerseminar (1835-1923), Präparandenanstalt spätestens 1907 bis 1923

Staatliche August Vilmar - Schule (Aufbauschule mit 2 Klassen der städtischen Grundschule) seit 1923.

Städtische Lateinschule bis Untersekunda bestand spätestens 1907; aufgelöst 1929.

Handwerksschule ab 1832, bestand noch 1859.

Fortbildungsschule mit kaufmännischen und gewerblichen Klassen seit 19. Jahrhundert.

Landwirtschaftsschule für Jungen und Mädchen seit 1920.

Landestaubstummenanstalt 1838-1937; abgelöst durch Fürsorgeerziehungsheim für Mädchen ab 1937; neu eröffnet 1946

Hospitäler:

Hospital zum Heiligen Geist:

1368: gegründet durch Priester Heinrich Bischof

1532: mit Stiftung der Freiheiterkirche vereinigt

1563: neue Ordnung des Landgrafen

1826: als reich bezeichnet

spätestens 1864: zum Altersheim für 75 Insassen umgestaltet; noch für 1900 erwähnt

Sondersiechenhaus Sankt Wendel (s. d.):

An der Straße nach Lützelwig gegenüber der Kupfermühle

1785 abgerissen

Stiftung noch 1864 genannt

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Historische Ereignisse:

1318: Brand

1346-49: Pest

1356: Brand

1372: Brand ("Freiheit" abgebrannt)

1526: Synode

1572: Landtag

1636: Brand

1640: Brand (durch Beschießung)

in beiden Fällen fast die ganze Stadt abgebrannt

Geburtsort:

des Humanisten Konrad Mutianus Rufus (* 1471),

des hessischen Chronisten Wigand Lautze (* 1495),

des hessischen Kammermeisters Simon Bing (* 1517),

des Südamerika-Fahrers Johann Staden (zwischen 1520 und 1530),

des Abts von Monte Cassino Konrad Krug (* 1837)

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion:

Amt:

1338 / um 1350: iurisdictio Homberg. Zubehör: Ober-Möllrich, Nieder-Möllrich, Lohne

1369 und 1389: Gericht Homberg

1450: Männer des Gerichts Homberg

Um 1490: Mosheim, Ostheim, Dagobertshausen, Sipperhausen, Dickershausen, Hombergshausen, Mörshausen, Beisheim, Allmuthshausen, Rodemann, Wasmuthshausen, Schellbach, Reddingshausen, Rückersfeld, Appenfeld, Weiferode, Reibehausen, Leuderode, Remsfeld, Holzhausen, Hülsa, Wüste Kirche, Frielendorf, Grenzebach, Todenhausen, Gebersdorf, Linsingen, Ebersdorf, Leimsfeld, Verna, Engels, Sondheim, Allendorf, Lützelwig, Wernswig, Lembach, Lendorf, Caßdorf, Mühlhausen, Mardorf, Hebel, Berge, Uttershausen, Zennern, Wichte

1575/85: Homberg, Hebel, Berge, Lendorf, Lembach, Mühlhausen, Mardorf, Caßdorf, Uttershausen, Wabern, Zennern, Verna, Lützelwig, Sondheim, Wernswig, Allendorf, Sipperhausen, Mosheim, Dickershausen, Mörshausen, Hombergshausen, Appenfeld, Reddingshausen, Remsfeld, Leuderode, Reibehausen, Nieder-Beisheim, Hergetsfeld, Waßmuthshausen, Rodemann, Allmuthshausen, Schellbach, Weiferode, Holzhausen, Hülsa, Rückersfeld, Hof Baßfeld, Hof Steindorf, Hof Sauerburg, Ober-Beisheim, Berndshausen, Falkenberg, Rockshausen, Roppershain, Freudenthal, Völkershain, Wallenstein, Hof Wintzenhain, Dörnishöfe, Georgenberg, Bubenrode

1742: Homberg, Dörfer Wabern, Zennern, Uttershausen, Lützelwig, Sondheim, Wernswig, Verna, Allendorf, Hebel, Lendorf, Caßdorf, Mühlhausen, Berge, Mardorf, Mosheim, Sipperhausen, Dickershausen, Hombergshausen, Mörshausen, Ober-Beisheim, Hof Sauerburg, Remsfeld, Reddingshausen, Appenfeld, Rodemann, Allmuthshausen, Schellbach, Hof Baßfeld, Nieder-Beisheim, Weiferode, Relbehausen, Holzhausen, Hergetsfeld, Hülsa, Rückersfeld, Steindorf, Leuderode, Waßmuthshausen, Kloster Sankt Georgenberg; adlige Dörfer: Wallenstein, Hülsa, Appenfeld, Neuenstein, Raboldshausen, Mühlbach, Saasen, Salzberg, Grebenhagen, Höfe Ober-, Mittel-, Unter-Neuenstein, Berndshausen, Hof Largesberg, Freudenthal, Roppershain, Völkershain, Ellingshausen, Falkenberg, Raboldshausen, Dörnishöfe, Hof Lembach, Hof Willershain, Bubenrod

1747: nach Aussterben der Familie von Wallenstein Gericht Wallenstein zum Amt Homberg.

1807: Kanton Homberg mit Homberg, Lendorf, Hebel, Falkenberg mit Rockshausen, Mardorf, Mühlhausen mit Lembach, Freudenthal mit Roppershain, Caßdorf, Sauerburg und Berge, Dickershausen mit Mörshausen, Berndshausen und Welferode, Holzhausen, Remsfeld, Reibehausen, Sipperhausen mit Hombergshausen und Bubenrode.

1814: Amt Homberg, wie 1807

1821: Kreis Homberg aus bisherigem Amt Homberg (ohne Uttershausen) und aus Amt Borken: Borken mit Höfen Marienrode und Gilserhof, Arnsbach, Dillich, Haarhausen, Nassen-Erfurth, Neuenhain, Pfaffenhausen, Singlis, Stolzenbach, Trocken-Erfurth, aus dem Amt Neuenstein Nieder-Appenfeld, Nieder-Hülsa und Wallenstein.

1823: Ellingshausen, Grebenhagen, Mühlbach, Saasen, Salzberg aus Kreis Rotenburg aus- und in Kreis Homberg eingegliedert.

1836: Römersberg aus Kreis Fritzlar aus- und in Kreis Homberg eingegliedert.

1843: Unshausen aus Kreis Melsungen aus- und in Kreis Homberg eingegliedert, Gombeth aus Kreis Fritzlar aus- und in Kreis Homberg eingegliedert

1932: Kreis Homberg und Kreis Fritzlar vereinigt

Gericht:

Wie Amt Homberg bis 1821

1836: Vom Justizamt Homberg zum Justizamt Borken: Borken mit genannten Höfen, Arnsbach, Dillich, Freudenthal, Haarhausen, Lembach, Nassen-Erfurth, Neuenhain, Pfaffenhausen, Roppershain, Singlis, Stolzenbach, Trocken-Erfurth

1867: Amtsgericht aus bisherigem Justizamt Homberg, dazu aus Justizamt Raboldshausen: Ellingshausen, Grebenhagen, Hergetsfeld, Nieder-Appenfeld, Nieder-Hülsa, Ober-Appenfeld, Ober-Hülsa, Völkershain mit Hof Baßfeld, Wallenstein mit Schloss.

1831: Landgericht Homberg in drei Justizämter geteilt: Homberg, Borken, Raboldshausen.

Wirtschaft:

1506: Zunftbrief der Kupferschmiede verliehen, 1765: erneuert

1650: Vertrag über Kupferhandel

1766: Zunftbrief der Filzmacher, 1847: noch 2 Filzmacher

1803: Tuchmacherei in starkem Konkurrenzkampf gegen Fritzlar und Hersfeld

1830: 71 Tuchmacher und 5 Färber

1847: 48 Tuchbereiter und 4 Färber

1859: 20 Tuchmacher und 2 Tuchbereiter

1819 und 1830: Leineweber genannt

1830: 17 Leineweber

1859: 6 Leineweber

1819 und 1826: Lohgerber

1845: je 4 Loh- und Weißgerber

1847: 15 Gerber

1859: 4 Lohgerber

1826: Eisensteingewinnung, Verarbeitung in Holzhausen

1845: Glockengießerei

1845 und 1895: Walkmühle

1859: Wollspinnerei

Sägewerk ab 1875

Brauerei ab 1886

Basaltwerke ab 1925 bzw. 1927

Mühlen:

1845 und 1895: Walkmühle

Markt:

Um 1750: 1 Viehmarkt

1819: 7 Kram- und 1 Viehmarkt

1822: 3 Viehmärkte, seitdem stets 7 Kram- und 3 Viehmärkte (noch 1866),

später 4 Kram- und 3 Viehmärkte;

die Viehmärkte waren um 1864 die bedeutendsten in Kurhessen

Münze:

1382: landgräfliche Münzstätte erwähnt

Zoll:

Um 1490: kleiner Zoll, 10 Pfund jährlich

Nachweise

Literatur:

  • Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 150-155
  • Historisches Ortslexikon KurhessenS. 347 (Neuehof)
  • Stadt:
  • W. Schmidt, Zur Heimatkunde der Stadt Homberg an der Efze. In: Heimatschollen 3 (1923)
  • O. Vesper, Homberg vor 200 Jahren. In: Heimatschollen 8 (1928)
  • W. Hopf, Homberg in der hessischen Geschichte. In: Hessenland 46 (1935)
  • W. Beck, Homberg/Efze. Gestern und heute. In: Hersfelder Hefte 7 (1957)
  • E. Kaiser, Umbauten am Marktplatz in Homberg an der Efze. In: Hessische Heimat 15 (1965)
  • Ders., Der Homberger Wollhandel im Mittelalter. In: Hessische Heimat 16 (1966)
  • F. Kessler, Festschrift zu der Jubelfeier des 50jährigen Bestehens der ständischen Taubstummenanstalt zu Homberg am 1. Mai 1888.
  • Kreis:
  • W. Vesper, Der Kreis Homberg (1908).
  • F. Schunder, Der Kreis Fritzlar-Homberg. Geschichte der Verwaltung (1960)
  • Kirche:
  • Martin, Nachricht von der Homberger Synode (1804)
  • W. Schmidt, Die Homberger Synode und ihre Vorgeschichte (1926)
  • H. Hermelink, Reformation der Kirchen Hessens von 1526 (1926)
  • Otto, Das königliche evangelische Schullehrer-Seminar zu Homberg. Festschrift 1885 und 1886
  • G. Heinrich, Zur Geschichte des Lehrerseminars Cassel-Homberg. In: Heimatkalender Homberg (1925)
  • W. Ide, Das Lehrerseminar Cassel-Homberg. Festschrift Kurhessischer Lehrertag Homberg (1957)
  • Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 1, S. 172
Zitierweise
„Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4431> (Stand: 28.3.2022)