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Hessische Biografie

Portrait

Peter Probst
(1942–2013)

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Probst, Peter [ID = 21877]

* 4.1.1942 Berlin, † 2.6.2013
Philosoph, Privatdozent, Akademischer Oberrat
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • Studium der Philosophie, Germanistik und Evangelische Theologie an der Universität Münster
  • 1967 Erstes Staatsexamen für das Höhere Lehramt
  • seit 1.8.1967 in Gießen
  • 1970 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Gießen
  • 1971 Dissertation Universität Gießen bei Odo Marquard
  • 1993 Habilitation an der Universität Gießen
  • 1976 Akademischer Rat, 1990 Oberrat
  • 2007 Ruhestand

Netzwerk:

Akademische Qualifikation:

  • 1971 Dissertation Universität Gießen bei Odo Marquard
  • 1993 Habilitation an der Universität Gießen

Akademische Ämter:

  • Akademischer Oberrat

Werke:

  • Politik und Anthropologie. Untersuchungen zur Theorie und Genese der philosophischen Anthropologie der Gegenwart in Deutschland, Frankfurt am Main 1974 (zugl. Diss. Univ. Gießen 1971)
  • Kant. Bestirnter Himmel und moralisches Gesetz. Zum geschichtlichen Horizont einer These Immanuel Kants, Würzburg 1994 (zugl. Habil. Univ. Gießen 1993)
  • König Richard III. Zwei Monologe. (I.i.1-41 und V.iii.178-207), in: Collier, Gordon, Schwank, Klaus, Wieselhuber, Franz, Hg., Critical Interfaces. Contributions on Philosophy, Literature and Culture in Honour of Herbert Grabes, Trier 2001, S. 249-255
  • Friedrich Schiller. Die Kraniche des Ibykus, in: Feuchert, Sascha, Jabłońska, Joanna, Riecke, Jörg, Hg., Literatur und Geschichte. Festschrift für Erwin Leibfried, Frankfurt am Main [u. a.] 2007, S. 299-303
  • Jenseits von Eden (Genesis 2,4b-3,24), in: Steinberg, Georg, Hg., Recht und Macht. Zur Theorie und Praxis von Strafe. Festschrift für Hinrich Rüping zum 65. Geburtstag, München 2008, S. 229-236
  • Friedrich Schiller: „An die Freunde“, in: Heinrichs, Jan-Hendrik, Hg., Wahrheit in Wissenschaft und Ethik. Festschrift zu Ehren von Winfried Franzen, Paderborn 2008, S. 243-246
  • Beiträge im „Historischen Wörterbuch der Philosophie“: Alltäglichkeit; Analytik des Daseins; Befindlichkeit; Bewandtnis; Da; Differenz; ontologische Eigentlichkeit/Uneigentlichkeit; Entwurf; Existenzialien; Fundamentalontologie; Gestell; Gefühlsdrang; Gewesenheit; Gleichursprünglich; Instinktreduktion; Intelligenz, praktische; Interpretation, temporale; Jemeinigkeit; Lichtung; Logik des Scheins; Man; Medizin, Heilkunst, Medizinphilosophie; Mitmensch; Mitsein; Naiv, Naivität; Neugierde; Organprimitivismen; Paradox, Paradox(e), Paradoxie; Parontologie; Pathisch, Pathik; Pathologie; Pathologisch; Pathosophie; Polarität; Positionalität, exzentrische; Pseudomorphose; Quietiv; Rache; Ratio ignava; Ressentiment; Retardation; Rückempfindung; Seelenruhe; Seinsverständnis; Sein zum Tode; Sinnenwelt/Verstandeswelt; Spectator caeli; Sympathie; Traum; Weltoffenheit; Wissenschaft, fröhliche

Lebensorte:

  • Münster (Westfalen); Gießen
Nachweise

Literatur:

Leben

Der Ritter-Schüler mit Ausstrahlung im Gießener Universitätsleben1 sowie in der wissenschaftlichen Philosophie hat seine Kontakte bis in die Arbeit mit der Gießener Partneruniversität Łódź gepflegt.2 Probst war enger Mitarbeiter von Odo Marquard.3 Den zum klassischen Bildungsgut gehörenden Beschluss aus Immanuel Kants Kritik der praktischen Vernunft wählte er für seine Habilitation aus und zelebrierte dafür seinen Gedankengang in einer Form, die unter den Rezipienten sicherlich zu divergierenden Reaktionen führt – beispielsweise durch seinen Verzicht auf Fußnoten. Sein Engagement beim „Historischen Wörterbuch der Philosophie“ war vielfältig; seine Beiträge darin reichen von der Alltäglichkeit über die Jemeinheit bis hin zur Wissenschaft, fröhliche.4 Eine korrespondierende Schwäche war der Mangel an Karrierebewusstsein.

Gunter Stemmler


  1. Verzeichnet sind seine Seminare ab Wintersemester 1969/70, siehe http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4282/pdf/vv-ws-1969_70.pdf , und seine Vorlesungen ab Sommersemester 1994, siehe http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2007/4483/pdf/vv-ss-1994.pdf.
  2. Siehe https://www.uni.lodz.pl/aktualnosc/szczegoly/ul-swietowal-wspolnie-z-jlu-w-giessen; https://www.uni.lodz.pl/o-uniwersytecie/odznaczenia-ul/medal-merentibus/medal-merentibus-prof-ryszard-panasiuk#c165573 (eingesehen am 1.1.2023).
  3. Siehe Odo Marquard (Hrsg.), Einheit und Vielheit. XIV. Deutscher Kongreß für Philosophie, Gießen, 21.–26. September 1987, Hamburg 1990.
  4. Siehe Wolfgang Riedel, Philosophie des Schönen als politische Anthropologie. Schillers Augustenburger Briefe und die Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen, in: Philosophical Readings. Online Journal of Philosophy, 2013, 5, S. 118-171, hier S. 138 – Anm. 57.
Zitierweise
„Probst, Peter“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/21877> (Stand: 28.11.2023)