Hessische Biografie
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Krauskopf, Justus [ID = 15651]
- * 21.11.1787 Kassel, † 14.11.1869 Kassel
Maler, Zeichenlehrer - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Krauskopf, Johannes Justus
- Krausskopf, Justus
- Wirken ↑
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Werdegang:
- 1809-1812 Studium an der Kasseler Kunstakademie, gemeinsam mit Karl Heinrich Arnold
- dort Unterricht bei Johann Werner Kobold und Ernst Friedrich Ferdinand Robert
- 1812-1813 Aufenthalt in Paris und Italien als Begleiter von Karl Heinrich Arnold
- eröffnet 1813 in Kassel eine Zeichenschule, die sehr bekannt wird
- veröffentlicht 1828 bei J.J. Bohné in Kassel den ersten Teil einer ursprünglich auf drei Teile angelegten Anleitung zum Zeichenunterricht
- 1833/34 Aufenthalt in Italien, zusammen mit Carl Glinzer
- Adolph Menzel soll bei ihm studiert haben
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Netzwerk:
- Appel, Otto Friedrich Ludwig <Schüler>, * 12.9.1812 Kassel, † 17.5.1857 Kassel, Universitätszeichenlehrer
- Kobold, Johann Werner <Lehrer>, * 1740, † Kassel 30.4.1803, Maler, Zeichner, Kupferstecher
- Robert, Ernst Friedrich Ferdinand <Lehrer>, 1763-1843
- Glinzer, Carl <Schüler>, (1802-1878) Maler
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Werke:
- Justus Krausskopf, Erster oder geometrischer Theil, mit 60 Vorlege-Blättern und einer Erklärungstafel und dem Zusatz Anleitung zum geometrisch-richtigen Sehen, Vergleichen und Beurtheilen, als Grundlage eines guten Zeichenunterrichts, Kassel 1828
- Das Krauskopf'sche Atelier am Steinweg. Zeichnung, Graphit und Feder, aquarelliert auf Papier, 27,3 x 38,4 cm (Blattmaß), um 1840. MHK, Graphische Sammlung: Inv.-Nr.: GS 1461
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Lebensorte:
- Kassel; Paris; Italien
- Familie ↑
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Vater:
Krausskopf, Johann Georg, †1799, nach Kassel zugezogen aus Königsberg
- Nachweise ↑
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Quellen:
- HStAD Bestand R 21 C 3, Beamtenkartei Staatshandbücher Hessen-Darmstadt (1778–1806) (Nachweis des Vaters)
- HStAM Bestand 160 Nr. 64, Verleihung von Reisestipendien an junge Künstler, Bd. 2, 1837-1844
- HStAM Bestand 160 Nr. 107, Verwaltungs- und Finanzangelegenheiten der Akademie, 1808-1813, hier „Table de la 2 Classe de l’Academie de Peinture d’aprés les Modéles en platre“ aus dem Jahr 1808 sowie Empfehlungsschreiben für Krauskopf von 1812
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Literatur:
- Sophie-Luise Mävers, Reformimpuls und Regelungswut. Die Kasseler Kunstakademie im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, Darmstadt/Marburg 2020, S. 182-187
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777-1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 179-180, 192, 202, 209, 234
- France Nerlich, Bénédicte Savoy (Hrsg.), Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt, Bd. 1: 1793-1843, Berlin 2013, S. 156
- Fixsterne. 100 Jahre Kunst auf Papier, Adolph Menzel bis Kiki Smith, Ausst. Kat., Köln 2009, S. 90
- Alois Holtmeyer (Bearb.), Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel VI, Teil 2, Marburg 1923
- Jugenderinnerungen des Fabrikanten Carl Heinrich Arnold mit Ergänzungen von August Woringer, Hessenland 1907, S. 185
- Gustav Prior (Hrsg.), Jacob Hoffmeister´s gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren, Hannover 1885, S. 65
- Leben ↑
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Justus Krauskopf, geboren 1787 in Kassel, war Sohn des ursprünglich aus Königsberg stammenden Johann Georg Krauskopf († 1799). Am 12. Juni 1805 schrieb er sich in die von Andreas Range (1762–1835) geleitete „2.Classe de l’Academie de Peinture d’aprés les Modéles en platre“ ein. Bis 1812 nahm er an dessen Unterricht teil und wurde von ihm für seinen Fleiß lobend hervorgehoben sowie für ein Auslandsstipendium empfohlen, das er jedoch nicht erhielt.1
Vor seiner Abreise nach Paris stellte Krauskopf ein Bittgesuch um finanzielle Unterstützung, begleitet von Empfehlungsschreiben der Akademieprofessoren E.F.F. Robert (1763-1843) und Range an das innere Ministerium. Nachdem dies erfolglos blieb, unterstützte ihn der Vater seines Reisebegleiters Karl Heinrich Arnold (1793-1874), der Kasseler Tapetenfabrikant Johann Christian Arnold (1758-1842).2
In Paris weilten sie vom 9. Mai 1812 bis 1813 und Krauskopf lernte in der Werkstatt des Historienmalers Jacques-Louis David (1748-1825). Nach seiner Rückkehr 1813 erfüllte sich seine Hoffnung auf eine Akademiestelle nicht und so etablierte er eine eigene Zeichenschule für Künstler und Laien. Es wird vermutet, dass er auch Frauen in getrennten Klassen unterrichtete.3 Von 1833 bis 1834 unternahm Krauskopf eine zweite Studienreise nach Rom.4
Neben seiner Arbeit als Lehrer publizierte Krauskopf Zeichenlehrbücher wie seine „Anleitung zum geometrisch-richtigen Sehen, Vergleichen und Beurtheilen als Grundlage eines guten Zeichenunterrichts“ 1827, in dem er Deutsche und Pariser Didaktik verband.5
S.Kritten
- Zitierweise ↑
- „Krauskopf, Justus“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/15651> (Stand: 28.11.2023)