Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5117 Buchenau
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 4. Biedenkopf
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 48. Treisbach / 59. Caldern
Weitere Informationen
Dilschhausen
-
Stadtteil · 276 m über NN
Gemeinde Marburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
ca. 8 km westlich Marburg
-
Lage und Verkehrslage:
Zweigliedriges Dorf mit regellosem Grundriss beiderseits des Wältersbachs
Im Norden geschlossener Siedlungskomplex
Kirche in Randlage
Südlich des Wältersbachs lockere Bebauung entlang der Straße nach Weitershausen und Nesselbrunn
Straße Elnhausen-Weitershausen durchzieht den Ort im Norden (alte Landstraße Marburg-Siegen), auf sie trifft im Ortsbereich Straße von Caldern
Alte Siegische Landstraße Elnhausen-Diedenshausen
-
Ersterwähnung:
780/802
-
Siedlungsentwicklung:
In der Gemarkung: 2 km westlich Dilschhausen Flurnamen Alte Kirche
-
Vorbemerkung Historische Namensformen:
Die Zuordnung des Belegs aus dem Codex Eberhardi zu Dilschhausen ist nicht gesichert.
-
Historische Namensformen:
- Tulheshusen (780/802) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 1, Bl. 154vb, S. 267 (30)]
- Dileshusen (1259) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, Nr. 311]
- superior Dylshvsen (1285)
- Tyleshusen (1372)
- Oberndielszhusen (1443)
- Dielshausen (1577)
- Dilschhausen (1708/10)
-
Bezeichnung der Siedlung:
- villa 1259
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
1938/1939
-
Älteste Gemarkungskarte:
1747
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3475870, 5631254
UTM: 32 U 475805 5629442
WGS84: 50.816194° N, 8.656552° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
534014200
-
Frühere Ortskennziffer:
534014326
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 686 stellbares Land, 82 Wiesen, 16 Gärten, 10 Triesche, 458 Wald
- 1885 (Hektar): 639, davon 138 Acker (= 21.60 %), 52 Wiesen (= 8.14 %), 398 Holzungen (= 62.28 %)
- 1961 (Hektar): 627, davon 369 Wald (= 58.85 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1577: 18 Hausgesessene
- 1630: 12 Hausgesessene
- 1630: 2 dreispännige, 6 zweispännige, 1 einspännige Ackerleute, 3 Einläuftige
- 1681: 3 hausgesessene Mannschaften
- 1747: 1 Leineweber, 1 Schneider, 1 Wagner, 1 Mühlenarzt, 1 Müller, 2 Tagelöhner
- 1747: 115 Einwohner
- 1838 (Familien): 11 Ackerbau, 3 Gewerbe, 7 Tagelöhner 12 nutzungsberechtigte, 9 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 1 Beisitzer
- 1861: 152 evangelisch-lutherische, 3 evangelisch-reformierte Einwohner
- 1885: 161, davon 158 evangelisch (= 98.14 %), 0 katholisch, 3 andere Christen (= 1.86 %)
- 1961 (Erwerbspersonen): 64 Land- und Forstwirtschaft, 15 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges
- 1961: 137, davon 130 evangelisch (= 94.89 %), 7 katholisch (= 5.11 %)
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1565 und später gehört das Oberdorf zum Gerichtstuhl Weitershausen im Gericht Reizberg, das Unterdorf gehört 1577 und später zum Gericht Caldern
- 1494: Gericht Caldern (wohl nur zur Hälfte)
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Gericht Caldern
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Gericht Caldern
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Caldern
- 1815. Kurfürstentum Hessen, Amt Kaldern und Reitzberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Marburg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
- 1981: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
-
Altkreis:
Marburg
-
Gericht:
- 1821: Landgericht Marburg
- 1850: Justizamt Marburg
- 1867: Amtsgericht Marburg
-
Gemeindeentwicklung:
Am 1.7.1974 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der bis dahin selbständigen Gemeinde in die Stadtgemeinde Marburg.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 780/802 überträgt Gundicho dem Kloster Fulda seine Güter in Dilschhausen (Ortsidentifizierung fraglich).
- 1259 tauscht Kloster Haina Güterbesitz in Dilschhausen gegen Güter in Sehlen, Kreis Frankenbeng. 1318 erwirbt das Kloster von dem Wäppner Alung von Breidenbach Güter in Dorf und Gemarkung Ober-Dilschhausen. 1285 erwirbt Landgraf Heinrich im Tausch mit dem Deutsche Orden 1 Hufe in Ober-Dilschhausen, die er an den Marschall Heinrich von Romrod verlehnt. 1372 stiftet der Marburger Burgmann Paul Imhof dem Kloster Caldern seinen Anteil an den beiden, bislang mit dem Kloster gemeinsam besessenen Gütern in Dilschhausen. Ein weiteres Gut im Oberdorf erwirbt das Kloster 1527 von dem Rentmeister zu Wetter, Peter von Sassen. 1494 sind dem Landgrafen 4 3/4 Pflüge dienstbar.
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- Kirche kleine spätromanische Chorturmanlage
-
Patrozinien:
- Antonius
-
Pfarrzugehörigkeit:
Entsprechend der Gerichtorganisation ist 1577 das Oberdorf nach Weitershausen, das Unterdorf nach Michelbach eingepfarrt
Unterdorf vor 1780: Filiale von Michelbach
Seit 1806 beide Ortsteil Filiale von Weitershausen
Seit 1856: Filiale von Weitershausen
-
Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation vermutlich ab 1527.
Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.
-
Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Sendbezirk Michelbach (nur das Unterdorf)
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Zitierweise ↑
- „Dilschhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/9034> (Stand: 6.6.2023)