Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5619 Staden
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 15. Friedberg
- Gerichtsstätten
- Bingenheim, Gerichtsplatz
Weitere Informationen
Bingenheim
-
Ortsteil · 130 m über NN
Gemeinde Echzell, Wetteraukreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
11 km nordöstlich von Friedberg
-
Lage und Verkehrslage:
Haltepunkt der Eisenbahnlinie Friedberg – Hungen – Nidda ("Horlofftalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.10.1897).
-
Ersterwähnung:
nach 1015
-
Vorbemerkung Historische Namensformen:
Der Beleg Bingenheim (817) [Regesta Imperii I, Regest 656, Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 19, ergänzend: Kop. 2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 2, S. 21-23, fol. 13v-14r, Cap. VIIII] bezieht sich auf Beienheim und wurde erst in der in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts in Bingenheim interpoliert.
-
Historische Namensformen:
- Bingenheim, in (nach 1015) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 260, Bl. 137v = Dronke, Traditiones, S. 120 f. Capitulum 43 Nr. 35]
- Bingenheim (1061) [Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis, Nr. 761 = Hessisches Staatsarchiv Marburg Best. Urk. 75 Nr. 108, Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2, S. 82-83, fol. 51v]
- Bingenheim (um 1090-1150) [Kopiar um 1160, Codex Eberhardi 1 S. 333 = Dronke, Traditiones Capitulum 25, S. 60]
-
Bezeichnung der Siedlung:
- castellum (1061)
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
- Bilgesheim
- Bingenheimer Mühle
- Schloss Bingenheim (→ Burgen, Schlösser, Herrenhäuser)
-
Burgen und Befestigungen:
- Am nordwestlichen Ortsrand schlossartige Burganlage mit Vorburg und Graben
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3492687, 5581895
UTM: 32 U 492615 5580102
WGS84: 50.372937° N, 8.896152° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
440006010
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1854 (Morgen): 3604, davon 1518 Acker, 528 Wiesen, 1370 Wald
- 1961 (Hektar): 823, davon 225 Wald (= 27.34 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1961: 905, davon 695 evangelisch (= 76.80 %), 143 katholisch (= 15.80 %)
- 1970: 966 Einwohner
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Bingenheim (Fuldische Mark)
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Bingenheim
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Nidda
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Nidda
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Nidda
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Büdingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
-
Altkreis:
Büdingen
-
Gericht:
- 1821: Landgericht Nidda
- 1879: Amtsgericht Nidda
-
Gemeindeentwicklung:
Am 1.8.1972 zur Gemeinde Echzell.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda (um 1090-1150) belegt.
- Kirche und Religion ↑
-
Pfarrzugehörigkeit:
Ursprünglich als Filialort zu Reichelsheim gehörend wurde Bingenheim Ende der 1520er Jahre von Landgraf Philipp aus dem Parochialverband gelöst und zur Pfarrei erhoben. Die Grafen von Nassau erkannten dies als Landesherrn von Reichelsheim erst 1553 an.
-
Patronat:
Die Kollatur der Pfarrei stand den Landgrafen von Hessen zu. Als im Jahr 1648 die Landgrafschaft Hessen-Bingenheim errichtet wurde, trat Landgraf Georg II. die Kollatur mit allerlei Einschränkungen an den Landgrafen Wilhellm Christoph von Hessen-Bingenhein ab. Nach dessen Tod (1681) fiel sie mit dem Orte wieder an Hessen-Darmstadt zurück.
-
Diakonische Einrichtung:
Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1928 eine Schwesternstation mit einer Kranken- und einer Kinderschwester, Wohnung in der Kleinkinderschule; Träger sind die freiherrliche Familie, die politische Gemeinde und der ev. Frauenverein; Diakonissen kommen aus dem Elisabethenstift Darmstadt, Gemeindepflege 1946 – 1964 (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021); nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft in Rimbach
-
Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Heinrich Stein um 1530
- Kultur ↑
-
Schulen:
Ende des 16. Jahrhundert besteht bereits eine Schule, diese wird 1610 neu organisiert und mit einer festen Besoldung der Lehrer ausgestattet; 1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1820
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Wirtschaft ↑
-
Mittelpunktfunktion:
1787 gehörten zum Amt Bingenheim Berstadt, Bingenheim, Bisses, Blofeld, Dauernheim, Echzell, Gettenau, Leidhecken, Oberdauernheim (= Dauernheimer Hof), Schleifeld
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Historisches Ortsverzeichnis Großherzogtum und Volksstaat Hessen, S. 60
- Denkmaltopographie Wetteraukreis 1, S. 202-209
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 348-349
- Demandt, Geschichte des Landes Hessen Nachdr., S. 336
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 20
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 302f.
- Krapp, Hessische Schulstatistik, S. 172
- Zitierweise ↑
- „Bingenheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12163> (Stand: 29.4.2024)