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Portrait

Richard Hermann Koch
(1882–1949)

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Koch, Richard Hermann [ID = 18466]

* 3.9.1882 Frankfurt am Main, † 30.7.1949 Essentucki (Kaukasus/Sowjetunion), jüdisch
Prof. Dr. med.; Dr. med. h.c. – Arzt, Medizinhistoriker
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1901 Reifeprüfung am Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main
  • Medizinstudium an den Universitäten München, Lausanne, London, Heidelberg und Berlin
  • Winter 1905/06 halbjährlicher Militärdienst
  • 1908 ärztliches Staatsexamen in Berlin
  • 1908/09 Medizinalpraktikant am Rudolf-Virchow.Krankenhaus in Berlin
  • 1909 Approbation in Berlin
  • 1909 Promotion zum Dr. med. an der Universität Leipzig
  • ab 11.1909 zweite Militärdienstzeit als einjähriger Arzt
  • 1910/11 Volontär und Assistent bei Geheimrat Ludolf von Krehl in Heidelberg
  • 1911/12 Assistenzarzt bei Prof. Alfred Schwenkenbecher (1875-1963) in Frankfurt am Main an der Medizinischen Klinik des Städtischen Krankenhauses
  • 1913 Sekundärarzt des Städtischen Siechenhauses in Frankfurt am Main
  • 1914/15 Abteilungsarzt am Reservelazarett Bad Orb
  • 1915-1917 stellvertretender Leiter der Medizinischen Poliklinik und Aufnahmeabteilung am Städtischen Krankenhaus in Frankfurt am Main
  • Sommersemester 1915-Sommersemester 1917 Vertretung für Prof. Julius Strasburger (1871-1934) in der Abhaltung von Vorlesungen an der Universität Frankfurt am Main
  • ab 1918 internistische Praxis in Frankfurt am Main
  • 1918-7.1920 Leitender Arzt des Städtischen Krankenhauses Kronenhof
  • 1920 Habilitation für Geschichte der Medizin an der Universität Frankfurt am Main, Privatdozent
  • 1922 Erweiterung der Venia legendi für „Geschichte und die philosophischen Grundlagen der Medizin“
  • in den 1920er Jahren auch Dozent am Frankfurter Jüdischen Lehrhauses
  • 1925 unbesoldeter (ab 1.4.1931 besoldeter) Lehrauftrag an der Universität Frankfurt
  • 1926 nichtbeamteter außerordentlicher Professor an der Universität Frankfurt und Direktor des zum 1.4.1927 errichteten, 1936 zwangsweise aufgelösten Seminars für die Geschichte der Medizin (Nachfolger: Senckenbergisches Institut für Geschichte der Medizin)
  • 4.1933 Beurlaubung, 9.1933 Entzug der Lehrbefugnis
  • ab 1934 keine Erwerbsmöglichkeit mehr
  • 1936 bei Verwandten in Brüssel
  • 4.1937 aufgrund einer Einladung mit seiner Ehefrau über Prag nach Moskau
  • ab 10.1937 beratender Arzt für Heilbäder und Sanatorien im Biologischen Krankenhaus des Badeortes Essentucki im Kaukasus
  • Annahme der sowjetischen Staatsangehörigkeit
  • Sommer 1942 Flucht vor der deutschen Wehrmacht nach Georgien, 5.1943 Rückkegr nach Essentucki
  • ab 1938 Erhalt des sowjetischen Doktorats von der Akademie der medizinischen Wissenschaften
  • 8./9.9.1982 Gedenksymposium des Senckenbergischen Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Frankfurt am Main anlässlich des 100. Geburtstages von Koch

Studium:

  • Studium in München, Lausanne, Heidelberg und Berlin

Akademische Qualifikation:

  • 1909 Promotion in Leipzig
  • 1920 Habilitation in Frankfurt am Main

Akademische Ämter:

  • Direktor des Seminars für Geschichte der Medizin an der Universität Frankfurt am Main

Werke:

  • Zur Funktionsprüfung der Leber nach der Methode von K. Glaessner (Diss. med. 1909)
  • Einführung zu 'Paul Ehrlich als Mensch und Arbeiter', Stuttgart 1924
  • Irrtümer der allgemeinen Diagnostik, Leipzig 1923
  • Ärztliches Denken, München 1923
  • Die ärztliche Diagnose, München 1920

Lebensorte:

  • München; Lausanne; Heidelberg; Berlin; Leipzig; Frankfurt am Main; Sowjetunion
Familie

Vater:

Koch, Friedrich, geboren Geisa 6.12.1856, Kaufmann, Sohn eines Arztes in Geisa, aus Landjudenfamilie in Thüringen

Mutter:

Epstein, Auguste, geboren Bockenheim 2.7.1859, jüdisch

Partner:

  • Rosenthal, Maria Margarete, geboren 1892, gestorben Essentucki/Kaukasus 23.7.1973

Verwandte:

  • Koch, Eva <Tochter>, geboren 1915, Ende 1935 Emigration nach Palästina
  • Koch, Hanna <Tochter>, Herbst 1937 Emigartion in die USA
  • Laqueur, Naomi, geb. Barbara Koch <Tochter>, 1920–1995, 11.1937 Emigration nach Palästina (Tel Aviv), verheiratet 1941 mit Walter Laqueur, GND, geboren Breslau 26.5.1921, gestorben Washington, D.C. 30.9.2018, ab 1964 Direktor der Wiener Library in London, ab 1970 Professor an der Universität Tel Aviv
  • Koch, Friedrich <Sohn>, 4.1937 Emigration in die Sowjetunion
  • Koch, Gertrud <Tochter>, 4.1937 Emigration über Zürich in die Sowjetunion
  • Heilbrunn, Ludwig <Vetter>
Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Koch, Richard Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118855182> (Stand: 28.11.2023)