Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Regesten der Landgrafen von Hessen

1397 Oktober 31

Herzog Otto von Braunschweig legt die göttingische Münze fest

Regest-Nr. 11497

Überlieferung | Regest | Originaltext | Nachweise | Textgrundlage | Zitierweise
Überlieferung
Ausfertigung: Stadtarchiv Göttingen, 997.
Drucke: Urkundenbuch der Stadt Göttingen 1, S. 400-403 Nr. 372.
Regesten: Urkundenbuch der Stadt Göttingen 1, S. 400 Nr. 372.
Regest
Herzog Ottos Bestimmungen über die Göttingische Münze, die Mark soll 3/4 Pfund Silber haben, die Schillinge 1/2 Pfund; geringhaltigeres wird sofort umgeschmolzen, neue Pfennige nur alle drei Jahre geprägt.

Wortlaut der Datierung

de ghegeven is nach godis gebord unses heren dusent drehundert und darna in deme seven und negentigesten iare, an alle godes hilghen avende.

Originaltext
Von gottis gnaden we Otte hertoge to Brunswig, itteswanne son des hochg. fursten hern Otten hertogen to Brunsw. Seliger andacht, bekennen opinbar in dussem breve von unsir, unsir erven und nakomelinge wegen, also de vorgen. hochg. furste unse leve here und vadir, deme god gnade, dorch nut, vromen und eindracht synes landes und dorch sunderlicher fruntschap willen, de eme de wisin manne unse leven getruwen, unse rad und borgere to Gottingen darumme gedan habbin, umme wering des silvers und pagymentes eindrechtlich geworden is und vorbrevet hevet, wo dat in unsem lande ganghafftich sin und in deme werde wesin schal, und nu dat silver und alle pagyment der penninge der Seschen stede und ouch anderer lande und sunderliche der kroschen grofflichin und sere geergert sint und noch vordir alle daghe mer vorergert werden, darvon wir, unse lande und lude swerlichin beschedeget sint und noch beschedeget werden, also dat men unse vorg. gude sulver und pennige vor bose kroschen und ander bose pagyment gekofft und ute unsem lande heymelichen gefort und gedragen hevet: hirumme so hebbe we uns nach anwisunghe und rade des hochg. fursten unses leven heren Hermans lantgreven to Hessin und unsir leven getruwin und gesworen rede nagescr. Mit gudem willen und vorbedachtem mode mit den wissen mannen unsen leven getruwen, unsem rade und borgeren to Gottinghen vordragen und sint eyn geworden uns, unsen landen und luden der gemeynen nud to gude und vordir tokunfftigen schaden boses pagyments hopen to bewarende, also dat wir den vorg. breff, den unse here und vader den ergen. Unsem rade und borgeren to Gottingen ghegeven und vorscr. Hefft, vorandert und vorscreven hebbit, so dat nu vortmer alle sulver, dat in unsem lande geid und weringe wesin schal, schal beholden de marg an fynem sulvere, wenne men de bernen let, der lodeghe ferdinge und enschal nicht erger sin, aver better mot se wol sin. Ouch de pennige, de me sleit in unsem lande und de dar genkafftich ynne wesin sullen, sullen gelden 48 Schilling 1 Mark Pfennige und sullen bringen ute deme fure, wenne man se bernen let und wenne sy nyge sint und erst utghan, 1/2 Pfund fynes lodeges sulvers und nicht myn, aver better und lodeger moten se wol wesin, und wanne men nyghe pennighe sleit, de schal men faren und kesin vor deme stocke, dar men de sleit, dat se also gud und lodich sin, alse vorb. is, und enfunde men der nicht so gud to der tijt, so solde men se wedir upsetten und bernen und maken se, dat se also gud und gankhafftich worden. Ouch ensal men neyne nyge penninge slan von nyger munte, wenne io over der iar, efft me will, und dat mogen de don, den dat gebord. Und dit gesette des sulvers und pagymentes schal ewelichin alsus bliven. Aver de vorgerorde breff und gesette, de unse here und vadir umme dat sulver und pagiment gesat, ghegeven und vorbrevet hevet, ensullen nu vortmer neyne macht edir crafft hebbin, sunder de sulve breff mit alle nsynen artiklen schal doit wesin. Ouch mogen de wesseler unnemen 48 Schilling vor 1 Mark Pfennige, efft se willen, und 16 Pfennige myn wedir utgheven vor de Mark Pfennige. Und wenne we von dodes wegin affghegan sint, so sullen unse erven und nakomelinge dusse vorg. eyninge und gesette des sulvers und pagimentes wulborden und stedegen mid eren breven, eir men en einige huldinge do to deme lande. T oeyner bethuginge und eynem ewigen orkunde dussir vorgescr. ding hebben we dussin breff vor uns, unse erven und nakomelinge ghegeven, besegelt mit unsem ungesegel und hebben den von unsir manne, stede und undersaten wegen unsen vorgen. leven getruwen deme rade und borgeren to Gottingen bevolen to bewarende und ewelichin by on to blivende, und de ghegeven is nach godis gebord unses heren dusent drehundert und darna in deme seven und negentigesten iare, an alle godes hilghen avende.
Dussir dedinge sint thuge und by geweisin Godschalk de eldere edele here to Plesse, Heise von Gladebeke, Herman von Colmaz, Heise von Kerstelingerode, Ernst von Usler, Bode von Adelevessin, rittere, Sandir Stere, Hans von Boventen, wonafftich to Gladebeke, und Gunther von Boventen, knechte, unse leven getruwen und gesworen rede, und anders vromer lude vele.

Sprache des Originaltextes

deutsch

Nachweise

Aussteller

Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Quade

Zeugen

Plesse, Gottschalk [II.] von · Gladebecke, Heise von · Kolmatsch, Hermann von · Kerstlingerode, Heiso [I.] von · Uslar, Ernst [I.] von · Adelebsen, Berthold [II.] von · Stere, Sander · Boventen, Hans von · Boventen, Günter [II.] von

Weitere Personen

Braunschweig-Göttingen, Herzöge, Otto der Einäugige · Hessen, Landgrafen, Hermann II.

Weitere Orte

Göttingen · Gladebeke

Sachbegriffe

Währungen, Göttingische Pfennige · Währungsrelationen · Währungen, Feingehalt · Münzprägungen

Textgrundlage

Stückangaben, Regest

Schmidt, UB Göttingen 1

Original

Schmidt, UB Göttingen 1

Zitierweise
Landgrafen-Regesten online Nr. 11497 <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/11497> (Stand: 27.04.2024)