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Portrait

Hermann II. Graf von Battenberg
(belegt 1277–1314)

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Battenberg, Hermann II. Graf von [ID = 5948]

belegt 26.7.1277–30.1.1314
Graf
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1286-1290 Mitregent seines Vaters
  • 1291-1314 Graf von Battenberg
Familie

Vater:

Battenberg, Widukind II. Graf von

Mutter:

Weilnau (?), Elisabeth Gräfin von, 1256-1291

Verwandte:

  • Battenberg, Gerhard Graf von <Sohn>, belegt 1288–1342, Domherr in Mainz
  • Battenberg, Ida von <Schwester>, 1297, verheiratet mit Heinrich Herr von Waldeck im Hunsrück
  • Battenberg, Margarete <Schwester>, 1286, Nonne in Georgenberg bei Frankenberg
  • Battenberg, Elisabeth <Schwester>, 1330 (†), verheiratet mit Werner von Lißberg
Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Hermann II. war wahrscheinlich der einzige Sohn Graf Widukinds II. von Battenberg. Erstmals belegt ist er 1277 bei der Übereignung der gräflichen Mühle in Röddenau an das Kloster Haina durch seinen Vater. Seit 1286 wurde er von diesem anscheinend an der Verwaltung der mit den Erzbischöfen von Mainz gemeinsam besessenen Grafschaft Battenberg beteiligt. Jedenfalls begegnet er seit diesem Jahr in den Urkunden Widukinds II. als Mitaussteller. Offensichtlich spielte Hermann II. für seinen Vater aber auch schon vorher eine wichtige Rolle bei der Herrschaftsausübung. Denn 1282 ist er es, der während einer Fehde der hessischen Landgrafen und der Mainzer Erzbischöfe im Bündnis mit seinem Onkel Graf Siegfried I. von Wittgenstein die ihre Grafschaften voneinander trennende Herrschaft Hatzfeld eroberte, sie aber noch im gleichen Jahr durch den hessisch-mainzischen Friedensschluss wieder zurückgeben musste. Allerdings dürfte es Hermann II. durch dieses Unternehmen immerhin gelungen sein, sich einen dauerhaften Einfluss auf Hatzfeld zu sichern. So wird er 1290 als Schiedsrichter auf einem Tag in Hatzfeld erwähnt. Um 1291 übernahm er die Regierungsgeschäfte von seinem Vater. Die immer weiter zunehmende Einflussnahme der Mainzer Erzbischöfe auf sein Territorium vermochte er indes nicht aufzuhalten. 1291 verkaufte Hermann II. im Einverständnis mit seinem Vater die Hälfte der Grafschaft Battenberg an die Erzbischöfe, wobei diesmal eine Realteilung vorgenommen wurde, bei der jede Seite eine Burg und die gleiche Anzahl von Gerichten erhielt. Die Verpfändung des Gerichts Allendorf an die Landgrafen 1293 kann vor diesem Hintergrund nur als ein letzter Versuch gewertet werden, sich von Mainz zu lösen. Dass dies jedoch nicht mehr gelang, zeigt das Jahr 1296, in dem Hermann II. schließlich auch die ihm verbliebene Hälfte seiner Grafschaft den Erzbischöfen veräußerte. Was hierzu geführt hat, ist nicht bekannt. In den folgenden Jahren begegnet Hermann II. noch mehrfach als Zeuge in landgräflichen, waldeckischen sowie Weilnauer Urkunden. Letztmalig ist er 1314 belegt.

Den Namen „von Battenberg“ ohne Grafentitel führten außer seinem Sohn Gerhard und seinen Schwestern Elisabeth und Ida auch Idas Söhne noch für eine Generation weiter.

Matthias Seim

Zitierweise
„Battenberg, Hermann II. Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/115097866X> (Stand: 28.11.2023)