Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 4824 Hessisch Lichtenau
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 33. Lichtenau
Weitere Informationen
Vockerode
-
Dorf · 318 m über NN
Gemarkung Vockerode-Dinkelberg, Gemeinde Spangenberg, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
12,5 km ostnordöstlich von Melsungen
-
Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf am gleichnamigen Bach mit lockerer Gehöftanordnung, 0,5 km nordöstlich von Dinkelberg, mit dem es den Ortsteil Vockerode-Dinkelberg bildet. Kirche in zentraler Lage. Verbindungsstraßen nach Spangenberg, Wickersrode und Weidelbach
-
Ersterwähnung:
1266
-
Vorbemerkung Historische Namensformen:
Bei den frühen Erwähnungen ist eine zweifelsfreie Identifizierung nicht möglich. Vgl. daher auch Vockerode (Gemeinde Meißner, Werra-Meißner-Kreis) und Vockerode (Gemarkung Imshausen, Gemeinde Bebra, Landkreis Hersfeld-Rotenburg)
-
Historische Namensformen:
- Vockenrode, de (1266) [HStAM Bestand Urk. 28 Nr. 40; Löwenstein, Quellen Stadt Rotenburg, S. 8, Nr. 11; Landau, Beschreibung des Hessengaues, S. 102]
- Fakenrodde (1383) [G. Siegel, Geschichte der Stadt Lichtenau in Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , Nr. 32 NF 22 (1897), S. 311]
- Vogkenrode (1454) [HStAM Bestand S Nr. 451, Bl. 27]
- Vockenroda (1585) [Der ökonomische Staat, S. 89]
- Fockenrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 8]
-
Bezeichnung der Siedlung:
- Dorf (1454)
-
Älteste Gemarkungskarte:
1686
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3550529, 5667337
UTM: 32 U 550435 5665510
WGS84: 51.138822° N, 9.720914° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
63402412002
-
Einwohnerstatistik:
- 1585: 15 Haush. (Der ökonomische Staat)
- 1747: 30 Haush. (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- Zur weiteren Entwicklung s. Vockerode-Dinkelberg
- Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- Um 1400: Landgrafschaft Hessen, Amt Lichtenau
- Um 1530: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg, Ort Mörshausen
- 1747: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Spangenberg
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Spangenberg
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Melsungen (zur weiteren Entwicklung s. Vockerode-Dinkelberg)
-
Altkreis:
Melsungen
-
Gericht:
- 1821: Justizamt Spangenberg
- Um 1900: Amtsgericht Spangenberg
-
Herrschaft:
Um 1400 ist der Ort in landgräflichem Besitz, er umfasst 1454 12 1/2 Hufen. (1413-1457) erhält Heinrich von Bischofferode eine Geldgülte in Vockerode.
-
Gemeindeentwicklung:
Nach 1821 wurden Vockerode und Dinkelberg unter der Bezeichnung Vockerode-Dinkelberg als Einheit verwaltet.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1294 verkauft Dietmar von Elbersdorf mit Zustimmung seiner Ehefrau Ermentrud und seiner Erben seine Güter in Vockenrode mit allen ihren Rechten für 18 Pfund Wetterauischer Denare an das Stift Immichenhain (HStAM Bestand Urk. 31 Nr. 16).
- 1485 gelangt ein Zins zu Vockenrode durch Verkauf an Kloster Heydau
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- Ehemaliger Kirchberg mit mittelalterlicher Einfriedung südlich des Ortskerns in Spornlage. Heutiger Kirchbau 1813 errichtet
-
Pfarrzugehörigkeit:
Die Kirche ist 1569, 1585 und 1872 Filial von Weidelbach. Nach Auflösung des Kirchspiels Weidelbach 1976 wurde Weidelbach als Vikariatsgemeinde, Bischofferode und Vockerode-Dinkelberg wurden als Filialgemeinden in das Kirchspiel Pfieffe eingepfarrt.
-
Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule
- Wirtschaft ↑
-
Mühlen:
In Vockerode sind zwei Mühlen nachweisbar, die jeweils an einem Betriebsgraben lagen und schon bei bei Schleenstein (1708/10) eingezeichnet sind. Bereits 1604 kommt es zu einem Streit zwischen den drei Müllern vor Pfieffe und den zwei Pletschmüllern zu Vockerode wegen des Mahlwerks zu Weidelbach und Bischofferode.
Die Obermühle am Nordrand des Ortes wird seit 1925 nicht mehr betrieben, die Untermühle stellte den Betrieb vor 1932 ein.
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Krummel, Ämter, S. 69, 82-95
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 483
- G. Siegel, Geschichte der Stadet Lichtenau in Hessen, in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde , Nr. 32 NF 22 (1897), S. 311-312
- Hochhuth, Statistik der evangelischen Kirche, S. 404
- Zitierweise ↑
- „Vockerode, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5001> (Stand: 29.4.2024)