Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 35. Eschwege
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 36. Wanfried
Weitere Informationen
Wanfried
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Stadtteil · 170 m über NN
Gemeinde Wanfried, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Stadt
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Lagebezug:
8 km östlich von Eschwege
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Lage und Verkehrslage:
Kleinstadt mit unregelhaften Grundrissmerkmalen am rechten Ufer der Werra unmittelbar an der heutigen Bundeslandgrenze zum Freistaat Thüringen. Der Ort wird parallel zur Werra in N-S-Richtung von der Markstraße als Hauptachse mit dichter Zeilenbebauung durchzogen. Von hier zahlreiche Straßen und Gassen nach O Richtung Fluss. Zentralen Raum nimmt das Landgrafenschloss Wanfried im Südosten ein. Evangelische Pfarrkirche in zentraler Lage im Norden, katholische am Ende der Markstraße im Süden. Ehemaliger Hafen (sog. Schlagd) mit Lager und Stapelhäusern an der Werra bzw. an dem hier angelegten Mühlgraben. Jüngere Siedlungsentwicklung nach N, S und vor allem NO über den Bahnhof hinaus. Das durch Eingemeindung vergrößerte Stadtgebiet erstreckt sich im Werratal und im östlichen Teil des Schlierbachwalds.
Chausseen nach Eschwege und in die thüringischen Orte Treffurt und Eigenrieden. Moderne Umgehung durch die von Eschwege kommende B 249 im Nordosten bzw. die nach Treffurt führende B 250 im Süden, die östlich der Ortslage aufeinandertreffen. Außerdem ist Wanfried über die Landesstraße L3244 und die Kreisstraße K13 an das Straßenverkehrsnetz angebunden.
Bahnhof der Eisenbahnlinie Meinhard/Schwebda – Treffurt ("Werratalbahn II") (Inbetriebnahme der Strecke 1.5.1902) (Strecke zwischen 1945 und 1958 stillgelegt).
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Ersterwähnung:
802-815
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Siedlungsentwicklung:
Die Burg Wanfried entsteht noch im 13. Jahrhundert.
Das vorherige Dorf Wanfried erscheint 1527 als Flecken. Zur Stadt erhoben wurde dieses aber erst 1608. Kurz darauf erfolgt die Befestigung mit Graben und Palisaden, während die Mauerzüge nur teilweise fertiggestellt werden. Angelegt werden 6 Bastionen und 5 Tore: Ober- und Klaustor (auch Treffurter Tor), Unter- oder Heiligenstädter Tor (um 1613) Gattertor (nach Osten) Schlagd- und Oberwaschtor an der Werra. Im 19. Jahrhundert niedergelegt.
1928 erfolgt die Eingemeindung des aufgelösten Gutsbezirks Forst Wanfried.
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Historische Namensformen:
- Wânên, in; Uuanenreodvm (802-815) [Kopiar um 1160 Codex Eberhardi 2 94rb-94va, S. 162, Nr. 81; Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis Neudr., S. 260, Nr. 577]
- Wanifredun, in (1015) [MGH Diplomata Könige 3, Heinrich II. : Bresslau, S. 419-422, Nr. 332a; Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld 1,1, S. 155-158, Nr. 83,84; Digitalisat der Ausfertigung HStAM Bestand Urk. 56 Nr. 2297]
- Wenefriden, de (1278) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 187-188, Nr. 506]
- Wenevriden (1291) [Herquet, Urkundenbuch Reichsstadt Mühlhausen, S. 159, Nr. 380]
- Wene(vriden), in (1303) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 40 f. Nr. 43; Landgrafen-Regesten online Nr. 490]
- Wenfriden (1338) [Landgrafen-Regesten online Nr. 956]
- Wenefryde (1342) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 33-34, Nr. 66]
- Wenefriden, in; Wenefredin, zu (um 1376) [Vogtherr, Ältestes Lehnbuch der Landgrafschaft Hessen, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 37 (1987), S. 25-71, hier S. 67 (Register)]
- Wennefride, in (um 1400) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 700-704, Text Nr. 15]
- Wennfriede (1433) [Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 172, Nr. 181]
- Wanfride (1487) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. 67, Nr. 159]
- Wanfrede (1503) [Klosterarchive 1: Klöster an der Werra, S. , Nr. 729]
- Wenfrieden; Wanfriede (1574) [Salbuch von Dorf und Amt Wanfried HStAM Bestand S Nr. 604]
- Wanfridt (1585) [Der ökonomische Staat, S. 94]
- Wanfriden, zue (1608) [Ledderhose, Kleine Schriften 3, S. 220-221, Anhang XV]
- Wanfriden (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 12]
- Wannfried (1729) [HStAM Bestand Karten Nr. B 58 i]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1291)
- villa (um 1400)
- Haus (1338)
- Haus und Dorf (1393) [HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4901]
- schloß Wenefride mit dorfern, gerichten wustenungen (1438) [HStAM Bestand Urk. 11 Nr. 2230]
- Schloss, Flecken und Amt (1530) [HStAM Bestand Urk. 13 Nr. 4910]
- Dorf (1574)
- Städt und Marcktgerechtigkeit (1608)
- Statt (1729)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Burgen und Befestigungen:
-
Umlegung der Flur:
1905-06
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Älteste Gemarkungskarte:
1737
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3582103, 5672546
UTM: 32 U 581996 5670716
WGS84: 51.181982° N, 10.173159° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636013050
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 1244, davon 946 Acker (= 76.05 %), 80 Wiesen (= 6.43 %), 88 Holzungen (= 7.07 %)
- 1961 (Hektar): 2059, davon 961 Wald (= 46.67 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1585: 117 Haushaltungen (Der ökonomische Staat)
- 1744: 12 Handelsleute und Krämer, 8 Metzger, 15 Bäcker, 2 Apotheker, 2 Bader, 6 Schneider, 21 Schuhmacher, 6 Leinweber, 6 Schreiner und Glaser, 1 Orgelmacher, 3 Grobschmiede, 3 Nagelschmiede, 1 Schlosser, 3 Wirte, 1 Hutmacher, 2 Drechsler, 2 Töpfer, 17 Schiffer, 2 Mauerer, 1 Seiler, 2 Färber, 1 Knopfmacher, 4 Bender, 2 Sattler, 1 Raschmacher, 1 Ziegelbrenner, 1 Schnurmacher, 1 Wagner, 1 Weißbinder, 6 Müller, 3 Strumpfwirker, 53 Tagelöhner (HStAM Bestand 49 d Nr. Eschwege 93)
- 1747: 232 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 2168, davon 1912 evangelisch (= 88.19 %), 168 katholisch (= 7.75 %), 88 Juden (= 4.06 %)
- 1961: 3779, davon 2860 evangelisch (= 75.68 %), 847 katholisch (= 22.41 %)
- 1970: 3579
- 1987: 4787 Einwohner (mit Stadtteilen)
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1015: Westergau, Grafschaft des Grafen Hemezo (in pago Westergowi in comitatu vero eiusdem Hemezonis comitis)
- 1306: Landgrafschaft Hessen
- 1342: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bischofstein
- 1406: Landgrafschaft Hessen, Amt Wanfried
- 1585: Landgrafschaft Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1627-1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt, Kanton Wanfried
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Wanfried
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- 1821-1834: Fürstlich Rotenburgisches Justizamt Wanfried
- 1836: Kurfürstliches Justizamt Wanfried
- 1867: Amtsgericht Wanfried
- 1879: Amtsgericht Wanfried
- 1932: Amtsgericht Eschwege
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Herrschaft:
Vor 1015 erwirbt der König ein Gut in Wanfried von einem Siegfried, behält es aber nur kurz in Besitz.
1015 tauscht Kaiser Heinrich II. zu Gunsten des Bistums Bamberg vom Kloster Hersfeld die Höfe Rodheim, Welbhausen, Schnackenwerth und Wonfurt gegen Besitzungen zu Wanfried, Liutfrideshusun und Klobikau (Stadt Bad Lauchstädt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt) ein.
1306 überlässt Albrecht, Landgraf zu Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen dem Landgraf Heinrich u.a. die "Lehenschaft" zu Wanfried und Frieda.
Übergreifende Kompetenz hat der sogenannte Landvogt an der Werra.
1342 verfügt der Landgraf über das Gericht. Er nimmt jedoch zahlreiche Verpfändungen von Schloss, Amt und Dorf vor (Zusammenstellung bei Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 87 Anm. 5). Von 1385 bis 1433 gehören Schloss und Amt zu Thüringen. Pfandnehmer sind u.a. die von Boyneburg, von Keudell, von Honstein, von Eschwege, von Baumbach, von Berlepsch und von Herda. Zudem geben die Landgrafen Burglehen u.a. an die von Boyneburg und von der Aue (Höfe und Acker) aus.
1406 wird ein Amtmann genannt. 1608 verleiht Landgraf Moritz der Gelehrte Rath und Gemeinde zue Wanfried Stadt und Marktfreiheit. Wanfried hat zwei Bürgermeister, einen Regierenden oder Oberbürgermeister und einen Stadt-, amtsführenden oder Unterbürgermeister, die für ein Jahr gewählt werden.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.10.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform die Eingliederung der Gemeinde Völkershausen in die somit erweiterte Stadt Wanfried. Zu deren weiterer Entwicklung s. Wanfried, Stadtgemeinde. Sitz der Stadtverwaltung ist Wanfried.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- vgl. Herrschaft
- Der Besitz eines Vorwerks des Klosters St. Cyriaxberg in Eschwege ist 1419 nachgewiesen, Zinseinkünfte werden sowohl im Salbuch von um 1400 als auch noch noch 1527 erwähnt.
- Das Augustinereremitenkloster Eschwege verfügt 1499 über Gehölzrechte in der Gemarkung.
- Die ältesten in Wanfried als Burgmannen ansässigen Adelsgeschlechter sind die von Aue (bis um 1400) und die von Preuß, die auch ein Vorwerk besitzen, das sie 1409 an die von Keudell abtreten. Seitdem wird dieses als Keudelsches Schloss bezeichnet.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Pfarrer (1342)
- Kirche (1487)
- Kapelle St. Nikolai (1510)
- Evangelische Pfarrkirche als neugotische dreischiffige Hallenkirche mit breitem Querhaus 1884-87 anstelle einer älteren kleinen Fachwerkkirche errichtet.
- Katholische Kirche St. Nikolau 19907/08 als neugotische Hallenkirche mit drei Schiffen und Querhaus.
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Patrozinien:
- Vitus (1487)
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Pfarrzugehörigkeit:
1585 und um 1600 gehört Aue zur Pfarrei, 1539-83 Döringsdorf, Keudelstein wird 1583 an Mainz abgetreten. 1872 und 1994 ohne Filialen
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Patronat:
Das Patronat besitzt 1487 das Cyriakusstift in Eschwege, nach Einführung der Reformation fällt es an die Landgrafen von Hessen
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Klöster:
- 1291 wird in einem Vertrag zwischen dem Eisenacher und dem erst fünf Jahre zuvor gegründeten Mühlhäuser Predigerkonvent festgehalten, dass es dem ersteren untersagt ist, über die Werra zwischen Treffurt und Allendorf hinaus in Richtung Mühlhausen vorzurücken. Unter weiteren genannten Orten befindet sich Wanfried.
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Diakonische Einrichtung:
03.01.1904 Diakonissenstation, Gemeindeschwester und eine Schulschwester vom Vaterländischen Frauenverein zu Eschwege eingestellt Sardemann, Geschichte des hessischen Diakonissenhauses zu Cassel; bis 1964 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Nikolaus Euander 1529
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat Heiligenstadt
Die spätere protestantische Pfarrei gehörte 1872 zur Klasse Eschwege.
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Juden:
Provinzial-Rabbinat Kassel
1573: 2 Schutzjuden; um 1610: 21 jüdische Familien; 1745: 102 Juden (21 Familien); 1835: 122; 1861: 139; 1905: 80; 1932/33: 33 Juden
Die jüdische Gemeinde Wanfried bestand rund 300 Jahre, im einem Gebäude neben der Synagoge in der Windgasse findet sich neben hebräischer Schrift die Jahreszahl 1626.
Im 19. Jahrhundert setzte aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs der Stadt eine starke Abwanderung der Juden ein.
Die Synagoge wurde 1890 errichtet oder umgebaut, zuvor war die Synagoge wohl in dem Nachbargebäude, einem alten Fachwerkhaus, in der Windgasse untergebracht gewesen. Sie Synagoge wird abgerissen.
Im Ort gab es eine Israelitische Elementarschule, mindestens seit 1869. Aufgrund geringer Schülerzahlen wurde sie 1904 geschlossen. Stattdessen wurde eine israelitische Privatschule eröffnet, die allerdings 1909 mangels Schülern geschlossen wurde.
Schwerpunkt der beruflichen Tätigkeit war der Handel.
Im Ort gibt es einen jüdischen Friedhof; er liegt außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe. (alemannia-judaica)
- Kultur ↑
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Schulen:
Anfänge einer Volksschule im 16. Jahrhundert, Schulmeister: Johannes Hosbach jun. 1558-1561; 1619 Lateinschule und "Teutsche Schule"; 1834 Schulhausneubau; 1888 Evangelische und Katholische Volksschule, Mittelschule; 1910 Volksschule mit sechs Klassen; 1924 Höhere Privatschule
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Hospitäler:
Hospital St. Nicolai im 14. Jahrhundert
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
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Historische Ereignisse:
1623 Eroberung und Plünderung durch Tillysche Truppen
1625 Pest
1626 Brand
1682 sterben bei der Pest 200 Menschen
Im siebenjährigen Krieg mehrfache Plünderungen
Im Wanfrieder Abkommen vom 17. September 1945 wurde im besetzten Deutschland ein Gebietstausch zwischen der US-amerikanischen und der Sowjetischen Besatzungszone vereinbart.
- Wirtschaft ↑
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Mittelpunktfunktion:
Die Zent Wanfried besteht außer Wanfried selbst aus dem eichsfeldischen Dorf Döringsdorf sowie den 6 Dörfern des Gerichts Völkershausen, nämlich Altenburschla, Heldra, Helderbach, Rambach, Völkerhausen und Weißenborn (ZHG 2, 241).
Das Amt Wanfried umfasst 1585 dieselben Dörfer wie die erwähnte Zent, allerdings fehlen Völkershausen und Döringsdorf, während Großenburschla dazu zählt.
Seit 1658 ist Wanfried Garnisonsort.
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Wirtschaft:
Neben Landwirtschaft besonders Handel und Schifffahrt als Erwerbsbereiche; Mittelpunkt des Handels zwischen Bremen, dem sächsischen Herzogtum und den süddeutschen Handelsstädten, große Handelshäuser;
um 1615 Töpferei
1817 Zigarrenfabrik
1837 Wollkämmerei
1861 Lithographische Anstalt und Steindruckerei
1880 Polstermöbelfabrik
1928 Fabrik für Chirurgische Instrumente
Entwicklung zur Sommerfrische (Regionaltourismus)
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Mühlen:
vgl. Gattermühle, Kratzmühle, Kalkhof und Mittelmühle
Innerhalb der Dorf- bzw. Stadtgemarkung:
1537 Errichtung der Werramühle in Wanfried im Auftrag des Landgrafen (Mühle uff der Werra (1574) [Salbuch von Dorf und Amt Wanfried HStAM Bestand S Nr. 604, Bl. 34r) am rechten Ufer der Werra "Bei der Tränke". Der Antrieb erfolgte bis 1880 durch vier bis sechs unterschlächtige Wasserräder, später über Turbinen. Dort wurde dann ein Elektrizitätswerk eingerichtet, das 1900 seinen Betrieb aufnahm und den Ort mit elektrischer Beleuchtung versorgt. 1965 Einstellung des Mahlbetriebs.
Niederbachmühle (1574) [Salbuch von Dorf und Amt Wanfried HStAM Bestand S Nr. 604, Bl. 34r], später Schloss- oder Tromsmühle wurde mit dem Wasser des Gatterbaches über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben und seit 1893 nicht mehr betrieben
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Markt:
1608 werden zwei Jahrmärkte an Sonntagen verliehen: Misericordias Domini (zweiter Sonntag nach dem Osterfest )und nach St. Ursula (21. Oktober)
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Arnold, Kirche in der Region Werra-Meißner, S.43
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 70 f.
- Scholz, Wasser- und Windmühlen Werra-Meißner-Kreis, S. 137-140
- Hessisches Städtebuch, S. 433-434
- Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 86-89
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 494 (Stadt, Zent u. Amt)
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 526 - 591 (Kernstadt: S. 527 - 553)
- E. Hollstein, Geschichte der Stadt Wanfried 1608-1908
- R. Strauß, Chronik der Stadt Wanfried
- Hütteroth, althessische Pfarrer, S. 547
- Arnsberg, Die jüdischen Gemeinden in Hessen: Anfang, Untergang, Neubeginn, Bd. 2, S. 343-345
- Zitierweise ↑
- „Wanfried, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/7192> (Stand: 29.4.2024)