Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Neue Suche
 
Portrait

Werner I. Graf von Wittgenstein
(um 1150–1215)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

GND-Nummer

1037440986

Wittgenstein, Werner I. Graf von [ID = 8582]

* um 1150, † 1215, belegt 27.3.1174–25.7.1198
Graf
Andere Namen | Wirken | Familie | Nachweise | Leben | Zitierweise
Wirken

Werdegang:

  • 1174-1198 Graf von Wittgenstein

Funktion:

  • Wetter, Stift, Verwalter der Vogtei, 1190, 1197/98
Familie

Verwandte:

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Leben

Werner I. war der erste Graf und somit Begründer des Hauses Wittgenstein. Erstmals erwähnt wird er 1174 als Bürge des thüringischen Landgrafen und Regenten von Hessen, Heinrich Raspe aus dem Geschlecht der Ludowinger. Die Beziehungen zum thüringisch-hessischen Landgrafenhaus sind somit von Anfang an grundlegender Bestandteil der wittgensteinischen Politik zu erkennen. Doch scheint Werner I. auch engere Verbindungen zum römisch-deutschen Kaiserhaus der Staufer gehabt zu haben. Denn 1180 tritt er als Zeuge auf, als Kaiser Friedrich I. einen Teil des seinem Gegner Heinrich dem Löwen entzogenen Herzogtums Westfalen den Erzbischöfen von Köln überträgt. Aus diesen Verbindungen ging später vermutlich auch der Erwerb der Grafschaft Battenberg hervor, in deren Besitz die Söhne Werners I. ab 1215 nachweisbar sind. Wie es zu dem Erwerb kam und ob er noch durch Werner I. selbst erfolgte, ist nicht bekannt. Die Annäherung an die Erzbischöfe von Mainz, die in der Lehnsauftragung der Burg Wittgenstein kulminierte, dürfte jedoch eine gewichtige Rolle gespielt haben. Denn schon 1190 bekommt Werner I. von den Erzbischöfen die durch den Tod Landgraf Ludwigs III. von Thüringen vakante Vogtei über das Stift im mitten in der Grafschaft Battenberg gelegenen Wetter zur vorübergehenden Verwaltung übertragen; ein Akt, der 1197 anlässlich der Teilnahme an einem Kreuzzug wiederholt wurde. Letztmalig wird Werner I. 1198 erwähnt, als die Vogtei wieder in die Hände der Landgrafen übergeht. Zu seinen letzten Lebensleistungen gehörte vermutlich die Gründung der Johanniterkommende in Wiesenfeld, die vermutlich kurz nach der Kreuzzugsrückkehr 1198 erfolgte. Der Sage nach soll er an der Lepra gestorben sein, die er aus dem Heiligen Land mitbrachte.

Matthias Seim

Zitierweise
„Wittgenstein, Werner I. Graf von“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/1037440986> (Stand: 28.11.2023)